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Underground II

Am nächsten Tag war Tom wie gewohnt auf dem Heimweg. Er stieg in die U-Bahn setzte sich wie gewohnt hin doch diesmal schlief er nicht ein. Er war viel zu aufgeregt. Den ganzen Tag hatte er Mühe gehabt, sich auf seine Arbeit zu konzentrieren, denn immer musste er an gestern beziehungsweise an das was heute kommen würde denken. Das was hoffentlich kommen würde. Je näher er dem vereinbarten Treffpunkt kam, desto unsicherer wurde er nämlich.
Auf einmal bekam er Zweifel, ob Christian wirklich wieder da sein würde, oder ob er das einfach so gesagt hatte um ihn abzuschütteln. „Nur noch wenige Meter“, dachte Tom als er de Treppen der U-Bahnstation hinaufstieg. Als er oben angekommen war sah er sich um. Da war die Kneipe, in die er gehen musste. Sein Herz pochte als er die Tür öffnete und eintrat. Es war ziemlich voll. Er blickte sich um, konnte Christian jedoch nicht erkennen. Da, auf einmal entdeckte er ihn, ganz hinten an einem Dreiertisch saß er und winkte ihm zu. Erleichtert ging Tom auf ihn zu und setzte sich. „Hi, wie geht’s?“ fragte Christian. „Gut, und Dir?“ „Auch gut,“ antwortete Christian. „Sag mal, willst Du hier was trinken oder sollen wir woanders hingehen. Es ist ja ziemlich voll, man kann sich nicht so gut unterhalten.“ „Nö,“ meinte Tom, „von mir aus können wir ruhig woanders hingehen.“ Also zahlte Christian und sie verließen die Kneipe. „Hast Du schon was gegessen?“ fragte Tom. „Ne, seid heute Mittag nicht mehr“ antwortete Christian. „Und Du?“ „Ich auch nicht. Sollen wir uns irgendwo was kleines holen?“ fragte Tom. „Was holen ist sehr gut,“ meinte Christian, „aber muss es denn unbedingt was kleines sein?“ „Von mir aus auch gerne was großes.“ „Sehr gut,“ sagte Christian, „Du weist ja, dass Du mich vor allem wegen Deiner Rundungen anmachst und es wäre doch schade, wenn Du die verlieren würdest.“ Tom lachte. Sie gingen also zum nächstgelegenen McDonalds. „Was willst Du?“ fragte Christian denn er stellte sich zum Bestellen an während Tom schon mal einen Tisch freihielt. „Ein Royal TS Maxi Menue mit Cola.“ Sagte Tom. „Kommt sofort.“ sagte Christian und ging sich anstellen.
Nach etwa fünf Minuten kam er zurück, ein hochbeladenes Tablett mit zwei Big Mac Maxi Menues und zwei Royal TS Maxi Menues. „Aber ich wollte doch nur eins.“ meinte Tom verwundert. „Och komm,“ meinte Christian, „von einem so kleinen Menue wird man doch nicht richtig satt. Also fingen sie an zu essen Als sie fertig waren fühlte Tom sich so richtig voll, aber geschmeckt hatte es ihm trotzdem, auch wenn er die letzten paar Fritten etwas hatte hineinstopfen müssen. „Und, hat’s geschmeckt?“ fragte Christian. „Gell, war doch gut, dass ich noch ein zweites Menue mitgebracht hatte.“ „Doch, doch“ meinte Tom, „Das hat genau gepasst.“ „Sag mal“ fragte Christian auf einmal mit einem etwas ernsteren Ton „ bist Du mit deinem Aussehen eigentlich zufrieden?“ „Doch, schon ziemlich“ antwortete Tom. „Aber warum fragst Du?“ „Siehst Du, ich finde ja auch, dass Du echt geil aussiehst, aber ich muss die ganze Zeit daran denken, wie geil Du erst mit ein paar Pfund mehr auf den Rippen aussähest.“ „Ah ja“ meinte Tom. „Willst Du, dass ich zunehme?“ „Schön, dass Du so schnell drauf gekommen bist.“ Meinte Christian erleichtert. „Und, was meinst Du.“ „Hm,“ überlegte Tom, „wie viel würden Dir denn gefallen?“ „Das kommt ganz darauf an, wie viel Du willst, für mich kannst Du nie dick genug sein.“ „Im Moment habe ich so um die 90 kg. Also 120 wären doch mal ein schöner Anfang.“ „Wow, das wäre echt super“ sagte Christian. „Und das macht Dir echt nichts aus?“ „Nein, kein Problem!“ antwortete Tom. „Aber sag mal, wie hättest Du es denn gerne, willst Du mich füttern oder soll ich mir das Zeug selbst anfressen?“ „Nein, nein, darum kümmere ich mich.“
Tom stand vor der Tür der ihm von Christian beschriebenen Wohnung. Es war kurz nach drei. Neben der Tür hing ein Schild, „Ernährungsberatung“ stand groß darüber, darunter der Name des Arztes, der dies hier praktizierte. Tom wunderte sich ein wenig, doch er klingelte. Ein großer, dicker Mann, noch recht jung, öffnete ihm. „Guten Tag,“ sagte der Mann, „womit kann ich Ihnen helfen?“ Tom reichte ihm die Visitenkarte mit der Adresse, die Christian ihm gegeben hatte. „Christian hat mir diese Karte mit ihrer Adresse gegeben und gesagt, ich sollte mal vorbeikommen.“ Sagte Tom. „Ah, sehr gut!“ rief der Mann. „Komm rein.“ Sie gingen den Flur entlang bis zur letzen Tür. Dahinter befand sich eine Art Büro. Der Mann setzte sich hinter den Schreibtisch und Tom nahm auf dem Sessel der davor stand Platz. „Also,“ begann der Mann und streckte ihm seien Hand entgegen. „zunächst einmal die Förmlichkeiten. Du kannst Marc zu mir sagen.“ „Und ich heiße Tom.“ antwortete Tom und gab ihm die Hand. „Hat Christian Dir näheres über diese Adresse gesagt?“ fragte Marc. „Nein,“ antwortete Tom, „er meinte nur, wenn ich nachmittags mal ein paar Stunden Zeit hätte sollte ich doch mal hier vorbeigehen.“ „Das sieht ihm ähnlich“ lachte Marc, „ Dich einfach so ins ungewisse laufen zu lassen. Na, dann will ich mal anfangen. Also, wenn ich Dich so ansehe, ohne Dir jetzt zu nahe treten zu wollen, aber Du hast doch schon so einiges auf den Rippen. Da Christian Dich geschickt hat kann ich mir vorstellen, dass das aber gewollt ist, ja, ich vermute sogar Du willst noch ein bisschen mehr wiegen? Da bist Du hier genau richtig. Denn wie Du ja gelesen hast, ist das hier ein Ernährungsinstitut. Und darum geht es auch, Ernährung. Ich bin promovierter Mediziner, habe also die nötige Fachkompetenz so etwas zu leiten und darauf zu achten, dass meinen „Patienten“ nichts passiert. Wie Du ja an mir siehst bin ich auch kein Kostverächter. Also, das läuft hier so ab, dass Du jederzeit kommen kannst und essen was das Zeug hält. Wir haben hier zwei Küchen, in denen immer was zu finden ist, ausserdem noch zwei Aufenthalts- bzw. Essräume. Dahin kann man sich zum Essen zurückziehen, oder auch nach dem Essen schlafen oder Fernsehen. Was auch sehr beliebt ist, ist das gegenseitige füttern. Da nämlich fast immer mehrere Leute gleichzeitig hier sind findet sich wenn gewünscht immer jemand, der einem das Zeug reinschiebt, bzw. dem man das Zeug reinschieben kann. Ach ja, ich vergaß, natürlich gibt es auch noch einen Raum, in den man sich für gewisse Spielchen zurückziehen kann, Du verstehst? Um vielleicht noch kurz etwas über die Erfolge zu sagen; üblich sind bei Kunden die regelmäßig kommen so fünf bis zehn Kilogramm Gewichtszunahme im Monat. Wenn Du es aber gerne etwas schneller hast, ich habe Quellen nach Polen, von dort beziehe ich spezielle „Mittelchen“ die das ganze noch erheblich steigern, alles natürlich ungefährlich.“
Tom hatte gespannt gelauscht. „Na, da hat mir Christian ja die richtige Adresse gegeben.“ meinte er. „Wie sieht das denn mit den Kosten aus?“ „Och, das geht schon“ sagte Marc, „hinter dem ganzen steht ein anonymer Stifter, so dass für die Mitglieder keine Kosten mehr aufkommen, egal wie oft sie kommen.“ „Aha“, rief Tom überrascht, „das ist ja sehr gut. Also ich glaube, hier wird‘s mir gefallen!“ „Willst Du nicht gleich mal bleiben und unseren Service ausprobieren?“ fragte Marc. „Ich hab‘ ja eigentlich nicht so viel Zeit, aber schnell ’nen kleinen Happen ...“ Marc führte Tom in den Aufenthaltsraum. Darin stand eine u-förmige Sitzgarnitur. Darauf saßen bereits zwei Typen, von denen der eine dem anderen Pizzastücke in den Mund schob. Der Fütterer war ca. 35 bis 40 und Tom schätzte sein Gewicht auf 140 bis 160 kg, genaueres konnte er nicht sagen, den der Typ hatte einen Trainingsanzug an. Der andere aber, der dem die Pizzastücke nur so reingeschoben wurden, den konnte Tom viel besser abschätzen, denn er hatte außer seiner Unterhose nichts an. Die saß ihm auch schon recht stramm und über den Bund hing ein stattlicher Bauch, Tom schätzte den Typ so auf 120 bis 130 kg. Seinem Gesicht nach schien er aber erst 16 oder 17 Jahre alt zu sein. „Hi Jungs,“ sagte Marc, „darf ich Euch unseren Neuzugang Tom vorstellen. Tom, das ist Karl und der kleine heißt Stefan.“ Sie begrüßten sich gegenseitig, dann ließ Marc sie allein. „So,“ meinte Karl, „Du bist also neu hier. Lust auf ‘ne Pizza? Ich glaube Stefan hat so allmählich genug, nicht wahr, Sefan.“ Er klopfte Stefan leicht auf den prallen Bauch. „Ja, ja,“ stöhnte dieser, „mach mal ‘ne Pause.“ „Ok,“ meinte Tom und setzte sich auf die andere Seite neben Karl. „Also,“ fing Karl an zu erzählen während er Tom die ersten Stücke Pizza in den Mund steckte. „Marc hat Dir ja wahrscheinlich schon das meiste erzählt. Warum wir alle hier sind ist eine möglichst schnelle Gewichtszunahme. Wieviel hast Du denn im Moment?“ „ 95“ brabbelte Tom mit vollem Mund. Na, da hast Du ja noch einen langen Weg vor Dir.“ meinte Stefan. „Ich habe ja erst 130 und bin noch lange nicht an meinem Ziel. 200 kg will ich bis 18 mindestens haben, und das ist nur noch ein Jahr.“ „Ja, ja“ meinte Karl, „Unser Stefan ist nicht nur einer jüngsten sondern auch einer der eifrigsten. Kannst Du Dir vorstellen, dass der Typ vor weniger als einem halben Jahr gerade mal magere 80 kg auf den Rippen hatte? Aber die gute „Pflege“ hier hat da schon so einiges geholfen.“ „Und Du?“ fragte Tom als er zwischen zwei Stücken Pizza gerade den Mund leer hatte. „Ich bin jetzt bei 150 kg,“ antwortete Karl, „aber ich bin auch schon seit zwei Jahren dabei.“ Karl und Stefan erzählten Tom noch ein wenig wie sie zu dem Club gekommen waren. Karl hatte Marc schon früher gekannt, irgendwann hat dieser ihm dann mal von seinem Club erzählt. Damals hatte Karl noch 100 kg. Stefan war es so ähnlich gegangen wie Tom. Er hatte auf der Straße einen Typ kennen gelernt, sich mit ihm angefreundet und der hatte ihn dann mit in den Club genommen. Inzwischen kam er fast täglich nach der Schule hierher um sich mästen zu lassen. Während sie so erzählten schob Karl Tom ein Stück nach dem anderen rein. Sein Bauch blähte sich immer mehr auf. Schließlich gab er Karl ein Zeichen, dass er nun wirklich nicht mehr konnte. Dieser schob ihm zwar noch drei weiteres Stücke rein, aber dann ließ er ihn doch zufrieden. Nach solch einer Mast fühlte Tom sich müde und schlief innerhalb weniger Minuten auf der Couch ein. Karl widmete sich unterdessen wieder Stefan. Nach etwa zwei Stunden wachte Tom wieder auf. Er schaute sich um, aber ausser ihm war niemand mehr im Raum. Er stand auf und wollte nach Karl und Stefan Ausschau halten, als er plötzlich ein dringendes Bedürfnis verspürte. Verließ den Aufenthaltsraum und machte sich
auf die Suche nach dem Klo. Schließlich fand er einen Tür mit einem symbolisierten Mann drauf, so ein Zeichen wie es an den meisten WC-Türen war. Er öffnete die Tür und trat ein. Dahinter lag ein großes Badezimmer mit Dusche, Whirlpool und mehreren großen Spiegeln an den Wänden. In der Ecke hinter der Tür stand das Klo. Er schloss die Tür und setzte sich. Während er seinem Darm Erleichterung verschaffte fragte er sich, warum man das Klo gerade in dies Ecke gestellt hatte, da der Raum doch eigentlich groß genug war. An der ihm gegenüberliegenden Wand hätte es viel besser ausgesehen. Ausserdem musste hier nur jemand schwungvoll die Tür aufmachen und man bekam sie gegen den Kopf geknallt. Da fiel ihm auf einmal ein, dass er vergessen hatte, die Tür abzuschließen. Blicke auf den Türgriff, doch erst jetzt stellte er fest, dass sich darunter gar kein Schloss befand. Es konnte also jeder hereinspazieren und einem beim Scheiße zusehen. Oder beim Duschen oder im Whirlpool. Das war wahrscheinlich der Grund: man sollte den Leuten beim Duschen Gesellschaft leisten können. Und deshalb stand das Klo auch hinter der Tür, so wurde man, wenn dann gerade einer reinplatzte nicht sofort gesehen und konnte den betreffenden bitte, doch noch eine Minute vor der Tür zu warten. Die Sache wurde immer interessanter. Als Tom fertig war und sich die Finger wusch ließ er seinen Blick noch ein wenig durch das Bad gleiten. Da entdeckte er auch eine Waage, die neben dem Whirlpool stand. Interessehalber ging er darauf zu. Sie sah eigentlich aus wie eine ganz normale Waage, nur ein bisschen größer. Doch als er auf die Drehscheibe sah, stellte er fest, dass diese Waage nicht wie seinen zu Hause bis 130 kg ging sondern bis 350 kg! Er stellte sich auf die Waage. Die Scheibe drehte sich und blieb bei 98 kg stehen. Sollte er seit heute morgen wirklich drei kg zugenommen haben? Er wollte es genau wissen und zog seinen Schuhe und weine Hose aus. Jetzt waren es nur noch 97 kg. Aber das reichte ihm noch nicht, also zog er sich ganz aus. So stand er also nackt auf dieser Waage und sie zeigte 96 kg. Naja, dachte er, immerhin ein kg. Er blickte sich um und sah sich in mehreren der Spiegel reflektiert. Er betrachtete seinen Bauch. Ja, die Veränderung der letzten Wochen war deutlich zu sehen. Was aber genauso deutlich sichtbar war der rote Druckstreifen den sein Hosenbund hinterlassen hatte. Die alte Jeans war einfach viel zu eng geworden. Er musste sich dringend was neues kaufen, das was klar. Wie er da so vor dem Spiegel posierte hörte er auf einmal, wie hinter ihm der Türgriff runtergedrückt wurde.

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