Zuhause stellte sich Frank noch einmal nackt vor den Spiegel und tastete seinen Körper ab. Er war normal gebaut, schlank. Mit seinem Gewicht hatte er tendenziell eher immer ein bisschen aufpassen müssen, und er hatte auch schon einmal 85 Kilo gewogen. Zunehmen würde ihm nicht sonderlich schwer fallen, dachte er sich. Und nach dem Projekt könnte er die 30 Kilo Masse ja auch gut in Muskeln umwandeln.
Vielleicht gab es dazu ja während der Zunehmphase die Gelegenheit, ein bisschen zu trainieren. Nun würde er es jedenfalls erstmal genießen, ungehemmt schlemmen zu können. Dazu machte er als Erstes einen Ausflug in den Discounter und kaufte nach Herzenslust ein, alles, was ihm schmeckte und wovon er eigentlich nie genug bekommen konnte. Für die Woche hatte er sich keinen Termin gelegt. Als freiberuflicher Programmierer arbeitete er ohnehin meist projektbezogen und hatte kaum Kontakt zu Kunden.
Wie er da auf der Couch so futterte und Netflix schaute, fiel ihm auf, dass er sich ja kein Stück an übliche Tagesabläufe und Konventionen halten musste. Bier um 10 Uhr morgens? Kein Problem. Jack Daniels um 2? Immer rein damit. Auch konnte er im Prinzip dauerbekifft sein, da niemand ihn erreichen musste und er auch nicht die Wohnung verlassen musste. Der Gedanke gefiel Frank, und er entwickelte in den ersten beiden Tagen ein richtig schweiniges Leben. Sein Bauch war dauernd voll, und sein Kopf immer leicht benebelt. Einmal am Tag stieg er auf die Waage. Nach zwei Tagen war er schon bei 81 kg, also eine Zunahme von 4 kg. Das war ja ein Leichtes. Er müsste nur auf 85 kg kommen, also nochmal 4 Kilo in den kommenden 5 Tagen, und der Teilnahme am Projekt wäre deutlich näher.
Wie Frank feststellte, war er allerdings beim Einkaufen noch etwas ungeschickt gewesen. Es stapelten sich immer noch die Packungen mit Süßigkeiten, weil er davon einfach nicht so viel runterbekam, ohne dass er ein Völlegefühl im Magen bekam. Nudeln und anderes Herzhaftes hingegen gingen viel besser runter. Am 3. Tag musste er daher nochmal los und einkaufen. Er merkte, dass es scheinbar einen Unterschied machte, mit vollem Bauch, angesäuselt und auch ungeduscht vor die Tür zu gehen. Zum Glück war es vormittags, Zeiten, in denen er garantiert niemandem begegnen würde, der ihn kannte, denn er kam sich schon ziemlich prollig vor, obwohl man ihm kaum etwas ansehen konnte.
Was man ihm in den engen Jeans ebenfalls nicht ansehen konnte, war die Latte, die er bekam. Das Vollgestopftsein wirkte sich deutlich auf seine Libido aus. Er konnte im Moment 4-5 Mal am Tag abspritzen. Danach war sein Appetit zwar jedes Mal für eine gute Stunde oder zwei verflogen, aber die Zeit brauchte sein Körper ja auch zum Verdauen.
An Tag 5 zeigte die Waage bereits 84 kg. Das Ziel war zum Greifen nah. Vielleicht würde er sich sogar einen Vorsprung anfressen können. Motiviert bestellte er sich zwei große Pizza Quattro Stagione und reicherte sie noch mit einer Extraschicht Mozzarella an. Dazu genoss er eine ganze Flasche Rotwein und schlief ein. Ein paar Stunden später erwachte er mit Druck im Darm. Er ging nichtsahnend in Richtung Bad, doch schon nach ein paar Schritten merkte er, dass es in seinem Darm heftig rumorte. Schnell hastete er zur Toilette, schob gerade noch die Unterhose nach unten und traf mit seinem Hintern die Schüssel, als es auch schon losging. Dieser Durchfall sollte nicht das Ende bedeuten. Den ganzen Tag hatte er Verdauungsprobleme, und nicht nur dass sein Appetit dabei nicht sonderlich groß war - er verdaute mehr, als er zu sich nahm. Sorgenvoll stellte er sich am nächsten Tag auf die Waage. Erschrocken stellte er fest, dass das Display nun nur noch 81 kg zeigte. Er hatte 3 Kilo verloren und nur noch einen Tag übrig. Panisch suchte er im Netz nach Tipps gegen Durchfall. Fleisch wurde als Verstopfungsfördernd beschrieben, also lief er zum Supermarkt und kaufte 4 kg Hackfleisch. Aus der Hälfte machte er Frikadellen, die andere Hälfte verarbeitete er zu Bolognese. Doch so sehr er sich auch zwang, irgendwann konnte er weder von der Soße noch von den Frikadellen etwas runterbekommen. Und sein Bauch und Magen rumorten weiter. Am nächsten Morgen, dem Tag des Wiegens, war seine Verdauung zwar wieder etwas fester, aber dennoch musste er erstmal einen großen Haufen kacken. Die Waage zeigte dementsprechend unerbittliche 81,5 kg. Es galt bis um 13 Uhr, dann müsste er wieder bei Valentin im Atelier sein, 3,5 kg an Masse zuzunehmen.
Wieder scrollte Frank angestrengt durchs Netz, und der Schweiß stand ihm auf der Stirn. Eine Sache würde er noch probieren können, denn sie versprach auch große Mengen an Flüssigkeit zu binden. Zum Glück hatte er in seiner Küche immer Haferflocken und Müsli, da er sich davon ansonsten morgens - wenn er nicht gerade an einem Mastprojekt teilnahm - gerne ernährte. Er kippte eine 750g-Packung Früchtemüsli in eine Schüssel und fügte noch 500 g Haferflocken hinzu. Das Ganze verrührte er und goss dann einen Liter Mandelmilch und einen Liter Wasser darüber. Der Brei begann schnell zu klumpen und aufzuquellen. Frank nahm einen großen Esslöffel und schaufelte so viel wie er nur konnte davon in sich hinein. Die Hälfte schaffte er so, dann musste er beginnen, mit Flüssigkeit den trockenen Mund zu befeuchten.
Je mehr er an Wasser nebenher trank, desto voluminöser wurde der Haferflockenbrei in seinem Bauch und Darm . Er spürte einen Druck, der zunehmend unangenehm wurde. Aber gleichzeitig sah er, wie sich die Schüssel leerte, und anhand der Wasserflaschen, die er dazu noch trank, konnte er das Gewicht kalkulieren. Es würde, wenn er alles drin behalten konnte, hoffentlich ausreichen. Nach einer dreiviertel Stunde hatte er das Müsli komplett verputzt. Dazu hatte er zwei Liter Wasser gebraucht, um den immer fester werdenden Brei herunterzubekommen. Nun konnte er erstmal nicht mehr. Als er sich aufrichtete, um zur Waage zu gehen, merkte er, wie sein Bauch so an Masse zugelegt hatte, dass er beim Stabilisieren einen Augenblick wackelte. Gefühlt wurde sein Bauch sogar noch größer, und seine Haut spannte so sehr wie noch nie. Ein wenig hatte Frank Sorgen, ob sein Magen reißen könnte von den aufquellenden Haferflocken. Doch dann kam ihm wieder die Erinnerung, dass der Magen ja nicht geschlossen war und im Zweifelsfall den Brei nach unten an den Darm oder, das wäre ungünstiger, nach oben in die Speiseröhre ableiten würde. Vor letzterem hatte er besonders Angst, denn wenn er kotzen musste, dann nahm das meist kein Halt mehr. Langsam tapste er auf die Waage. Er hatte zwar noch seine Unterhose an, aber das würde nicht viel ins Gewicht fallen. Zufrieden stellte er fest, dass die Waage nun sogar 86 kg zeigte. Das Ziel war gut eingehalten. Nun galt es, ohne Stuhlgang oder Übelkeit zum Wiegen bei Valentin zu kommen. Schnaufend kleidete er sich an. Er merkte, wie der Magen solchen Druck auf seine Lunge ausübte, dass er bei den kleinsten Bewegungen kurzatmig wurde.
In Valentins Atelier angekommen, nahm er daher auch den Aufzug, denn sein Bauch war gefühlt immer weiter gequollen. Immerhin hatte er in der U-Bahnfahrt hierhin das Übelkeitsgefühl überwunden und so konnte er jetzt sogar noch eine halbe Literflasche Cola gefahrlos in sich hineinkippen. Oben wurde er gleich von Valentin empfangen. Er musterte ihn und lächelte kurz. Dann führte er ihn in das Vermessungszimmer und Frank zog sich wieder aus. Valentin ging um ihn herum, zunächst fotografierte er, dann filmte er wieder. Schließlich fasste er den Bauch und Oberkörper von Frank auch vorsichtig an und drückte an der ein oder anderen Stelle mit dem Finger leicht in die Haut. An Franks vollem Bauch merkte er schnell, wie wenig dieser Widerstand bot, und ließ zur Erleichterung Franks von einem intensiveren Drücken ab. Das hätte seinen Würgereiz dann wohl zu sehr getriggert. Valentin untersuchte Frank genau. Die Zahlen waren ausreichend und auch der Bauch des jungen Kerls wirkte aufgebläht. Doch es war offensichtlich, dass er sich dazu einfach heute schnell vollgestopft hatte, um das Gewichtsziel zu erreichen. Wo dann später eine Gewichtszunahme stattfand, konnte man daraus überhaupt nicht ableiten. Allerdings gefiel Valentin diese Motivation und auch das offensichtlich große Fassungsvermögen und die Geschwindigkeit, in der sich Frank vollstopfen konnte, und so fiel sein Urteil eindeutig aus:
“Du darfst bleiben.”
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