Die Japan-Ausstellung entwickelte sich zu einem weit größeren Erfolg, alsValentin gedacht hatte. Das Plakat zeigte einen Teil von Franks Bauch mit den roten Linien darauf, darüber in japanischer Übersetzung die Zeichen für „rot“ und „Fäden“, was dem Auszusagenden am nächsten kam.
In der Ausstellung gab es nun mehr Exponate als bei der Premiere in Deutschland, denn seit dem waren die Körper der Models ja gewachsen. Nun wurde auch das Konzept des Projektes klar, dass da tatsächlich real existierende Männer sich irgendwo auf der Welt gerade für dieses Projekt mästen ließen. Die Bilder aus dem Orient und die aus Japan zeigten, dass diese Performance theoretisch überall stattfinden könnte. Die Artikel im Feuilleton warfwn die Frage auf, wann und ob der Künstler die Identität seiner Models enthüllen würde. Neben einigen Kritiken, die eher die Perversion solcher Darstellung angesichts Hunger in weiten Teilen der Welt kritisieren, gab es auch stimmen, die den Ansatz des Body-Positivity lobten.
Schon jetzt gab es an Merchandising zu der Ausstellung T-Shirts aus Lycra, alles auf enganliegend geschneidert, die mir aufgedruckten roten Linien dem Träger, gerade wenn er etwas beleibter war, die Anmutung von Strechmarks in sehr ästhetischen Mustern auf den Bauch zeichnete.
In der Berichterstattung über diese Ausstellung ging ein Artikel in einem Nichenmagszin zunächst unter. Er bezog sich auch gar nicht auf das Kunstprojekt, denn er war verfasst und veröffentlicht worden, bevor die Japanausstellung das Werk enthüllte. Er beschrieb ein schwules Wohnprojekt, in dem die Teilnehmer gezielt zunehmen sollten, weil irgendein mysteriöser Typ, man nannte ihn V., mit ihnen Verträge darüber abgeschlossen hatte. Auch dieser Artikel war reichlich bebildert, doch auch er hielt die Identitäten der Teilnehmer durch Verpixelung der Gesichter geheim. Doch hätte man die Bilder der Bäuche neben die aus der Ausstellung gehalten, hätte man anhand der eindeutigen Verlaufsmuster der roten Linien erkannt, dass es sich um ein und die selben Männer handelte.
Am anderen Ende der Welt, in New York checkte eine Gruppe aus 6 Personen gerade in ein Flugzeug ein. Die große Maschine hatte die First-Class in der Spitze, so dass sie ungestört waren. Außer den 6 hatte niemand heute First-Class Plätze gebucht, so dass sie alleine waren. Für Fünf aus der Gruppe war es der erste First-Class-Flug und so inspizierten sie erst einmal begeistert die luxuriösen breiten Sitze. Angesichts ihrer Körperfülle waren die aber auch nötig. Drei Wochen in den USA hatten ihnen nochmal einiges mehr an Gewicht gebracht. Serkan wog mittlerweile 148 kg, Linus 141, Henry 150, Patricks nur 138 und an schwersten hatte sich Frank gefressen mi einem Gewicht von 155 kg.
Das Kabinenpersonal für den First-Bereich bestand heute aus zwei Männern. Valentin hatte hier gar nichts im Vorfeld planen müssen, es ergab sich einfach so. Und beim Anblick der 5 Schwergewichte stellte sich schnell heraus, das in den schlanken Stewards zwei Chubby-Chaser steckte . Nachdem das Essen in Form von 3 Buffetwagen hineingeschoben war, schlossen sie die Vorhänge zum hintern Teil des Flugzeugs, hingen „nicht stören“ Schilder davor und begaben sich zu ihren Passagieren für den Special First-Class-Service.
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