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11. Dezember

Um 19:30 Uhr drehte Josef das Schild an der Cafétür von “geöffnet” auf “geschlossen”. Dann kassierte er die letzten Gäste ab und schaltete das Licht aus, so dass nur noch schummriges Licht herrschte. Er fuhr die Rolläden so weit herunter, dass nur noch die Auslage zu sehen war, aber man nicht mehr in den Kaffeeraum blicken konnte.

Dann wischte er über die Tische, stellte die Stühle wieder an ihre Plätze und hob das ein oder andere, was auf den Boden gefallen war, auf. Beim Bücken merkte er inzwischen deutlich, wie seine Wampe ihn beim nach vorne Beugen herunter zog. Aber so elegant mal in die Hocke gehen wir früher vermied er mittlerweile wo es ging, da er beim Hochkommen immer einen knallroten Kopf bekam und zu schnaufen anfing. Um viertel vor Acht klingelte plötzlich die Glocke an der Tür. 

“Wir haben geschlossen”, rief Josef mit dem Rücken zur Tür, ohne sich umzudrehen. 

“Äh, ich dachte heute Abend ist hier dieses Treffen?” kam es etwas schüchtern zurück. Da erst drehte Josef sich um. In der Tür stand ein junger Kerl, vielleicht Mitte 20, im Grunde normal gewachsen, aber mit einem kleinen Ansatz eines Kugelbauchs in der Mitte. 

“Ahso, die bist für das Treffen hier.” Josef hatte seinen musternden Blick anscheinend so auffällig über den Körper des jungen Kerls wandern lassen, dass dieser etwas errötete und sich vorsichtig die Hand auf den Bauch legte, wobei er leicht tätschelnde Klopfbewegungen machte. “Ja da bist du richtig.'' Aber es ist noch ein bisschen früh. Los geht's eigentlich erst um 20 Uhr.”

“Oh, das wusste ich nicht.” entschuldigte sich der kleine Bär und wurde noch röter. "Ich kann nochmal gehen.”

“Nein, nein, bleib ruhig.” antwortete Josef. "Ich muss nur noch gerade ein bisschen umräumen.” Dann holte er hinter dem Garderobenständer eine Paraventwand hervor und stellte sie neben der Tür auf. “Magst du mir vielleicht die zweite Wand gerade bringen?” Der Jungbär drehte sich um und reichte Josef die zweite Wand. Mit dieser baute er den Tunnel nun fertig, so dass jeder, der hereinkam, vom Eingang aus erst um die Ecke geführt, wurde und man von draußen keinen direkten Blick mehr in den Raum hatte. 

“So, alles fertig. Die Tische suchen sich die Jungs dann ja selbstständig aus.” 

“Wieviele kommen denn etwa?” fragte der kleine Bär.

“Du bist zum ersten mal dabei?”  fragte Josef, wobei es selbsterklärend war. Diesen Typen hätte er sich bestimmt gemerkt.

“Ja, hab davon im Netz gelesen.”

“Also so um die 20-30 sind es eigentlich immer, wir hatten auch schon Veranstaltungen da wurde es hier richtig eng drin und ich hatte Sorgen, dass uns die Torten ausgehen.”

“Im Ernst?” 

“Na wirst schon sehen, die Typen bringen ordentlich Appetit mit. Aber jetzt setz dich erstmal. Was willst du trinken? Kaffee, Schnaps, Bier?”

Dann läutete es wieder an der Tür. Dieser Gast war nicht zum ersten Mal hier, denn er kam gleich schwungvoll durch den Gang der Paravents.

“A servus, der Herr Kassierer.” rief Josef ihm freudig lachend von hinter der Theke zu.



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