Zac legte sich müde aufs Bett, nachdem er mit einer Mischung aus Panik und Verzweiflung alles im Zimmer nach möglichen Schlupflöchern durchgesucht hatte. Die Klappe an der Tür war auch zu – die wird höchstwahrscheinlich automatisch geregelt. Er grübelte die ganze Zeit, was es soll und was auf ihn zukommt und bemerkte, dass er langsam Hunger verspürte. In dem Moment erschien der maskierte Typ erneut auf dem Bildschirm.
„Es sieht so aus, als würdest du dich bereits einleben!“ meinte mit einer zufriedenen Stimme das Portrait im Fernseher. „Bald kommt die Zeit, in der dir gezeigt wird, wie es hier funktioniert. Hast du schon Hunger?“
Zac antwortete nicht, bemerkte jedoch, dass der Typ dieses Mal eine andere Maske trägt und seine Worte weckten bei ihm den Zweifel, ob es sich um eine Übertragung oder Aufnahme handelt. Dies wollte er unbedingt rausfinden.
„Deine erste Lektion wird sein, dass du Hunger erlebst. Unsere verwöhnte Gesellschaft greift nach dem Essen, bevor überhaupt der eigentliche Hunger kommt. Ich bin mir nicht sicher, ob DU überhaut schon mal Hunger erleben konntest. Deswegen lasse ich dich noch ein bisschen hungern.“
Zac verfolgte ganz Ohr die Rede. Daraufhin redete er frech los: „Ich dachte, du hast gesagt, ich bin hier zum Fettwerden und jetzt soll ich hungern!?“
„Mir ist nicht bewusst, dass deine Meinung hier viel zählt! Verständlich, dass du verwirrt bist und das einiges für dich nicht nachvollziehbar erscheint! Aber wir sind hier nicht, um zusammen zu diskutieren!“
Zac zuckte und schreckte zusammen. Das erwartete er nicht Es war diesmal also keine Aufnahme. Trotz eines Hauchs von Angst war er stolz auf sich, es so leicht herausfinden zu können. „Ja ok, kein Grund so böse zu werden.“, meinte Zac und machte einen Schritt nach hinten.
„Böse kann es noch werden! Wenn du dich querstellst! Anstatt meine Methoden als Mentor anzuzweifeln, solltest du vielleicht überlegen, warum dir jemand gegen deinen Willen zeigen muss, dass man das Leben genießen sollte!“ sagte rasant, dominant, allerdings sehr sachlich der Maskierte. Nach einer kurzen darauffolgenden Stille führte er seine durch Zac unterbrochene Rede fort: „Durch den Hunger erlebst du das Gefühl, wie es ist, nichts zu essen und wirst umso lieber essen. Dein Magenvolumen ist derzeit sehr gering. Wir werden dir größere Mengen antrainieren müssen. Somit kann es mit der Zeit passieren, dass du Hunger öfter verspürst, da dein Körper mit der Zeit mehr verlangen wird“.
„Mentor, so böse, dann eher Meantor, wenn ich hier abgesperrt bin und essen muss!“, fügte Zac hinzu.
„Wie auch immer. Jetzt lassen wir deinen Hunger noch wachsen und dann kommt das erste Festmahl. Happy hunger games.“: verabschiedete sich der Meanie, wie ihn Zac in seinem Kopf benannte, da sich der Maskierte eh nicht vorstellte. Zac ging in das kleine Bad, stellte sich vor den Spiegel. „Mit ihm ist es wohl nicht so gut zu spaßen. Einfach alles akzeptieren und schnell raus!“ dachte sich Zac. Gleichzeitig bekam Meanie mit, dass Zac am Waschbecken steht und zog schnell sein Handy aus der Hosentasche, um alle Daten zu ziehen. Unter einem großen Fliesen vorm Waschbecken befand sich nämlich eine eingebaute medizinische Waage, die die Daten direkt über eine App übertrug. „Alles klar, 94,9 kg. Das ist unser Startgewicht und jetzt kann die Mast beginnen. Meanie legte ein Profil an und begann Essen zu organisieren.
Der Hunger wurde langsam sehr deutlich und Zac spürte sogar leichte Krämpfe im Bauch. Er musste sich jedoch noch gedulden, bis endlich die Klappe unten an der Tür aufging und Flaschen mit Getränken einrollten und 2 Kartons mit Pizzen reingeschoben wurden. Danach folgte noch ein Korb an Süßigkeiten. „Guten Appetit“ wünschte ihm Meanie und Zac stürzte sich verhungert auf die erste große Pizza. Es dauerte nur einen Augenblick, bis die erste Hälfte weg war. Die zweite hälfte ging schon langsamer. Meanie beobachtete, wie Zac isst und abwartete, um zu sehen, wie viel er schafft. Nach erster Pizza griff Zac nach der süßen Cola, obwohl auch Wasser kam. Er wirkte schon voll und ihm war klar, dass er beobachtet wurde. Er öffnete den zweiten Karton nahm den ersten Stück raus, stopfte sich es in den Mund und schüttelte dann mit dem Kopf, als Zeichen, dass er nicht mehr schafft. „Kein Ding Dicker, wir kriegen dich im Laufe der Zeit schon dahin! Dessert geht aber immer, also such dir was im Korb aus!“ Zac pickte ein paar Schokoriegeln raus und aß sie. Meanie wollte sehen, wonach ergreift, um immer mehr davon zu besorgen.
„Brav… Hunger ausgehalten, nicht schönes Gefühl, nicht wahr? Fleißig gegessen. Dafür gibt es der erste Puzzleteil. Für jede Mahlzeit, bei der du dich so oder noch mehr voll fühlst, folgt immer eine.“: äußerte sich Meanie. Es klimperte kurz und aus der Tür kam ein kleiner Metallpuzzleteil angerollt. Zac bewegte sich vollgefressen und mühsam zu der Marke, nahm sie hoch und suchte den dafür passenden Platz in dem Rahmen über seinem Bett. Als er ihn fand, brachte er es wie einen Magneten an. Das erste Stück von 300, 500 oder 1000? Das konnte Zac nicht gut einschätzen, da es keine Gleichmäßigkeit in der Form und Größe erkennen ließ. Zac legte sich ins Bett und begann nachzudenken: „Also, wenn ich jedes Mal ordentlich esse, bekomme ich die Marke. Klingt machbar.“
Die ersten Tage konnte Zac das System kennenzulernen. Es gab vier feste Mahlzeiten am Tag. Früh, mittags, abends und direkt vorm Schlafen. Er musste auch ziemlich kämpfen. Es passierte mehrmals, dass er von dem letzten Essen noch satt war und da kam schon das Nächste. Der Meanie hat ihn jedoch immer daran erinnert, dass ein Puzzleteil nur kommt, wenn gegessen wird. Zwischen den Lieferungen wurde Zac auch animiert, Süßigkeiten zu essen. Es war manchmal so langweilig, dass Zac die Süßigkeiten auch aus langer Weile aß. Zac fand es sehr anstrengend, weil er so viel essen nicht gewohnt war, merkte jedoch selber, dass er bei jedem Essen ein Biss mehr hinbekam. Sonst lag er nur vollgestopft auf seinem Bett. Seine einzige Bewegung war, dass Essen von der Klappe zu holen und seine Badgänge. Zac hielt sich vollgefressen immer am Bauch, der sehr hart war und spannte. Darüber hinaus wurde es ihm manchmal so langweilig zwischen den Portionen, dass er mit seinem Schwanz spielte. Ungefähr nach einer Woche meldete sich Meanie wieder mit mehr als nur die satzartigen Befehle: „Es überrascht mich nicht, dass du dich selbst pushst, weil du rauswillst!“ Zac lag nach dem Essen im Bett und nickte nur. „Da du dich nicht wehrst, fleißig isst und zunimmst, überlegte ich mir ne kleine Belohnung. Am Schrank liegt ein Tablet.“ In dem Moment leuchtete das Ding auf und Zac richtete sich ein bisschen auf, um es zu sehen. „Auf dem Tablet kannst du in den Verdauungspausen Filme und Serien streamen. Damit du ne Beschäftigung hast und die Zeit bis zur nächsten Mahlzeit schneller rumgeht. Zacs Augen wurden groß und er schnappte sich das Tablet und sah, es gibt wirklich nur Apps von Streamingdiensten drauf. Er war aber froh, zumindest das. Zac überlegte, ob er dafür danken sollte, immerhin wird er dort gehalten. Dann drehte er sich zurück zum TV-Bildschirm mit durch Neugier zugekniffenen Augen: „Ähm, ich würde Danke sagen, hab allerdings das Gefühl, dass es nicht ohne ist“.
„Schlaues Köpfchen. Mir sind deine Ablenkungsmanöver gegen Langeweile aufgefallen und fühle mich verpflichtet, den entgegenwirken“ gab von sich Meanie mit einem hörbaren Lächeln in seiner Stimme. „Du bist auf Wasser umgestiegen, weil dir Cola wahrscheinlich zu schwer wurde oder nicht mehr so gut beim Verdauen half. Darüber hinaus hast du mir zu oft gewichst. Es ist zwar schön anzusehen, verbrennt aber sehr viele Kalorien. Und deswegen…“
Es klapperte aus der Türöffnung und am Boden lag eine Schachtel. Zac packte sie aus und es war ein schwarzer Schwanzkäfig.
Meanie sah die Enzsetzung in Zacs Augen und setzte direkt fort: „Ja, du siehst schon richtig. Ein Keuschheitsgürtel bzw. Käfig. Es hat doch nur Vorteile für dich. Ich denke, diese Maßnahme wird deinen Kalorienzufuhr und somit deine Zunahme erhöhen. Alle wissen ja auch, wie es bei Gainern funktioniert. Je hornier, ein Gainer wird, umso mehr Hunger bekommt er. Schon für das Anziehen verdienst du dir eine Marke.“
Wortlos zog Zac sein Höschen runter und zog das Ding an. Es war aus einem sehr harten Gummi mit einem Metallring zum Festmachen. Nach der Befestigung ertönte wieder die Stimme des Meanies: „den Schlüssel wirfst du in die offene wirfst du in die offene Türklappe.“
Zac befolgte die Anweisungen und dafür kam tatsächlich die neue Marke. Meanie freute sich, weil die Zeit ohne Käfig sind sich schon an gut an Zacs Gewicht auswirkte. Eine kurze Weile nach dem Einwurf kamen direkt mehrere Stücke an Sahnekuchen. Zac zeigte nicht mehr ablehnende Haltung und begann direkt seinen Mund zu stopfen. Der Sommer neigte sich zu Ende, die Portionen wurden immer größer und Meanies Ziel war, bis Halloween bei Zac so viel ansetzen, wie viel nur geht. Die Planungen der Halloweennacht sind schon jetzt vorzunehmen.
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