von Mark Valentin
Mitten in der Nacht wachte Paul auf. Er hatte starke Bauchschmerzen und sein Magen knurrte. Er wusste zunächst nicht warum, bis ihm einfiel, dass er den ganzen Tag nichts gegessen hatte. Mühselig versuchte er sich aus dem Bett zu robben, um sich etwas zu Essen zu holen, aber es wollte ihm nicht so recht gelingen. Sein Bauch war riesig, alles an seinem Körper schien erneut gewachsen zu sein. Wo ist die Fernbedienung? Hatte Lukas heimlich sein Gewicht weiter hochgedreht? Paul drehte sich wieder zu Lukas und versuchte an die Fernbedienung zu kommen, die auf dessen Nachttisch lag.
Durch das Gewackel wachte Lukas auf. Müde gähnte er: „Was ist los, Schatz? Wieso hüpfst du hier so rum?“ „Ich hüpfe rum?! Du Penner, hast die Fernbedienung auf mittlere Stufe gestellt! Das kann ich von hier aus sehen!“, sagte Paul verärgert. „Ja, weil ich darauf stehe, wenn du so fett bist!“, grinste Lukas und wollte Paul mit einem Kuss beschwichtigen. Doch dieser wich ihm aus. Ein lautes Knurren war zu hören. „Hörst du das? Ich hab ein riesen Loch im Magen, weil ich gestern den ganzen Tag nichts gegessen habe. Durch die Aufregung ist mir das überhaupt nicht aufgefallen. … Aber jetzt sterbe ich!“, empörte sich Paul. „Ja, bei dieser Riesenwampe wundert mich das nicht“, scherzte Lukas, wobei er Pauls Wampe tätschelte. „Komm, ich mach dich wieder schlank, dann hast du bestimmt auch keinen Hunger mehr. Lukas griff nach der Fernbedienung und drehte den Schalter ganz nach links. Augenblicklich war Paul wieder schlank. „Geht doch!“, antwortete Paul. „Aber Hunger hab ich noch immer! Ich werde mir ein paar Brote machen. Paul war froh, dass er sich wieder bewegen konnte, hüpfte in gewohnter Leichtigkeit aus dem Bett und ging in die Küche. In der Küche schmierte er sich erst einmal drei große Sandwiches mit reichlich Käse und Schinken. Ein paar Gurken und Tomaten kamen auch drauf. Vitamine sind schließlich wichtig. Nach einer halben Stunde kehrte er gut gestärkt und pappsatt zurück ins Schlafzimmer, wo Lukas vor sich hin schnarchte.
Am nächsten Morgen klingelte Lukas Wecker. Noch etwas verschlafen von der nächt-lichen Unterbrechungen, stand er auf und machte sich für die Arbeit fertig. Paul konnte liegen bleiben. Er arbeitete als freiberuflicher Grafikdesigner von zuhause aus und begann seinen Arbeitstag immer zwei Stunden später. Als Lukas das Haus verlassen wollte, schaute er noch einmal auf die Fernbedienung. Ob er den Regler noch einmal auf die mittlere Stufe stellen sollte? Er war sich unsicher, Paul wäre stinksauer. Vielleicht würde ja auch eine Vierteldrehung reichen. Dann wäre Paul zwar schön fett, aber er könnte sich noch bequem bewegen. Außerdem gewöhnten sich seine Muskeln so schneller an das Gewicht. Lukas fand die Idee gut. Langsam drehte er den Schalter um eine Vierteldrehung nach rechts und beobachtete genüsslich, wie Pauls Bauch sich langsam aus dem Bett erhob und der Rest von seinem Körper anschwoll. Das machte ihn unglaublich geil, sodass er eine Latte bekam, die gegen seinen Hosenbund drückte. Paul merkte von alledem nichts. Lukas musste hier raus, ansonsten wäre seine Hose geplatzt. Schnell steckte er die Fern-bedienung in seine Aktentasche und verließ die Wohnung.
Eine dreiviertel Stunde später wachte Paul auf. Er hatte schon wieder Hunger und sein Magen knurrte. Zunächst war er erstaunt, warum er schon so früh Hunger hatte, normalerweise aß er nämlich erst mittags eine Kleinigkeit. Doch dann bemerkte er, wie groß sein Bauch wieder war. „Lukas! Dieser Arsch!“, entfuhr es ihm. So schnell es ging, krabbelte er aus dem Bett und lief zum Spiegel, wo er sich ausgiebig betrachtete. Ganz so fett wie gestern Nacht war er nicht. Vermutlich hatte Lukas den Regler nur auf ein Viertel gedreht. Immerhin erinnerte ihn sein Spiegelbild sehr stark an gestern, als er zum letzten Mal davor stand. Arme und Beine waren von einer ordentlichen Fettschickt überzogen und sein Bauch stand weit in den Raum. Er hatte ungefähr das Volumen eines kleinen Bierfasses. Tatsache! Die Badezimmer-waage bestätigte seine Vermutung. Sein Gewicht betrug wieder 134 kg. Ein lautes Grummeln unterbrach seinen Gedankengang. Er musste dringend etwas Essen. Ein derartiges Hungergefühl hatte er noch nie verspürt. Wieder schmierte er sich drei große Sandwiches. Allerdings belegte er sie diesmal noch reichlicher als gestern. So groß war sein Hunger. Gierig verschlang er alle drei Sandwiches binnen weniger Minuten. Irritiert stellte er fest, dass sein Hunger dadurch nicht gestillt war. Im Gegenteil er schien jetzt erst auf den Appetit gekommen zu sein. Als nächstes aß er zwei Bananen und sechs Donuts, weil er die Hoffnung hatte, damit seinen Magen etwas zu stopfen, aber es half nichts. Der Heißhunger blieb. Einerseits machte ihm die ganze Situation etwas Angst, andererseits fand er es extrem geil, sich nach Herzenlust vollzustopfen. Paul entschloss sich, die Herausforderung anzunehmen. Neugierig und teils auch erregt, streichelte er über seine riesige Wampe: „Jetzt wollen wir mal gucken, wie viel Essen in dich hineinpasst!“ Gesagt, getan. Zwei große Familienpizzen und eine 1 Liter Packung Vanilleeis später, war sein Magen zum Platzen gefüllt. Das Gefühl war unglaublich. Er spürte die leichte Dehnung in seinem Magen und massierte zufrieden seinen prallen Bauch. Fett sein, war doch geiler als er früher gedacht hatte.
Nach seinem Frühstück ging Paul erst einmal Duschen. Als er damit fertig war, fiel ihm auf, dass er durch seine neue Körperfülle gar nichts mehr zum Anziehen hatte. Er beschloss daher, einfach nackt zu arbeiten. Nach ein paar Stunden gewöhnte sich auch sein Körper an das neue Gewicht. Gegen halb fünf schaute Lukas auf die Uhr. Nur noch eine halbe Stunde dann hatte er Feierabend. Er fragte sich, ob Paul sauer sein würde, weil er wieder mit der Fernbedienung rumgespielt hatte. Womöglich ist es besser, wenn er ihn jetzt schon wieder erschlanken ließe, überlegte Lukas und krammte in seiner Aktentasche nach der Fernbedienung. Erstaunt musste er fest-stellen, dass der Schalter bereits wieder ganz links war. Hatte der Regler sich selbst zurückgestellt oder war er es selbst gewesen und hatte es bloß vergessen? Die ganze Sache schien sehr mysteriös. Jetzt untersuchte er das Kästchen genauer. Dabei fiel ihm auf, dass auf der Rückseite ein Spruch in chinesischen Schriftzeichen eingraviert war. Aus Interesse notierte er sich die Schriftzeichen auf einem Post-it. Ob Huang Lo, einer seiner Kollegen, ihm weiterhelfen kann, schoss es ihm durch den Kopf. Das war eine gute Idee. Eilig machte er sich auf den Weg zu Huang Los Arbeitsplatz. Er hoffte, dass er noch nicht Feierabend gemacht hatte. Zu seinem Glück war er noch da. Lukas gab ihm den Zettel und fragte ihn nach dessen Bedeutung. Huang Lo war sichtlich irritiert. Er fragte, wo diese Schriftzeichen gestanden hätten. Lukas antwortete ihm, dass sie auf einem Geschenk standen. „Soso“, lächelte sein Kollege. „Dort steht nämlich: Wenn du meine Bedürfnisse befriedigst, bleibe ich!“ Lukas wurde rot und versuchte sich herauszureden: „Ja, das Geschenk war von einer sehr anhänglichen Bekannten, wenn du verstehst, was ich meine.“ „Schon in Ordnung, ich will es gar nicht wissen!“, erwiderte Huang Lo und klopfte Lukas freundschaftlich auf die Schulter. „Danke, auf jeden Fall!“, sagte Lukas verlegen und ging wieder zurück in sein Büro. Was dieser Spruch wohl zu bedeuten hat? Im Büro angekommen, untersuchte er noch einmal die Fernbedienung. Dabei fiel ihm auf, dass unter den Schriftzeichen eine kleine rechteckige Abdeckung war. Vielleicht das Bateriefach? Vorsichtig versuchte er es mit seinen Fingernägeln zu öffnen, doch es gelang ihm nicht. Während Lukas im Büro über der Fernbedienung grübelte, saß Paul in der Küche und aß. Er hatte plötzlich Hunger bekommen und sich zwei Pizzen und eine Lasagne in den Ofen geschoben. Nun saß er aus Bequemlichkeit auf dem Küchen-boden, den Rücken an eine Schrankwand gelehnt und aß alles genüßlich auf. Die zwei Salamipizzen mit extra viel Käse waren schon weg und von der Lasagne war nur noch die Hälfte übrig. Er war sich allerdings nicht ganz sicher, ob er sie komplett schaffen würde. Sein großer Bauch spannte bereits. Er liebte mittlerweile das Gefühl, so richtig voll zu sein. Es machte ihn geil. Insgeheim wünschte er sich aber noch mehr essen zu können. „Wieso passt in dich nicht noch mehr rein?“, seufzte er. „Lieber Gott, lass mich weiter essen!“ Es schien geradezu unheimlich, aber plötzlich fing sein Bauch anzuwachsen. Vor Pauls erstaunten Augen verdoppelte er seine Größe, ebenso wie seine Arme und Beine. Hatte Gott sein Wunsch erhört? Mühsam versuchte er sich hochzuwuchten. Den Gewichtzuwachs spürte er deutlich. Zum Glück konnte er sich einigermaßen auf den Beinen halten. Mit großen Augen betrachtete Paul seinen neuen Körper. Das Ganze war erschreckend und geil zugleich. Bestimmt hatte Lukas wieder an der Fernbedienung gedreht! Na warte, wenn der nach Hause kommt, kann er was erleben, schoss es ihm durch den Kopf. Tatsächlich war es so, dass Lukas den Schalter der Fernbedienung wieder auf ein Viertel gedreht hatte. Er wollte gucken, ob die Wirkung der Fernbedienung mit der Zeit nachließ und der Schalter sich von selbst zurückstellte. In den ersten Minuten passierte jedoch nichts. Doch als Paul zuhause erneut von einer Fressattacke heimgesucht wurde, wanderte der Schalter langsam aber stetig nach links. Paul stopfte alles in sich hinein, was der Kühlschrank und das Gefrierfach hergaben. Das hemmungslose Fressen löste in ihm Glücksgefühle aus. Zwei Lasagnen, sechs Donuts, drei Sandwiches und ein Nutella Glas später war sein Hunger gestillt und der Schalter auf der Fernbedienung stand wieder ganz links. „Interessant!“, dachte sich Lukas, „Dann ist die Wirkung der Fernbedienung gar nicht permanent. Aber was hat es dann mit diesem Spruch auf sich: Wenn du meine Bedürfnisse befriedigen kannst, bleibe ich?“ Die ganze Sache schien ihm äußerst mysteriös. Er würde Paul fragen, wenn er gleich zuhause ist. Schnell räumte er seine Materialien zusammen und verließ das Büro Richtung Parkplatz. Im Auto fiel ihm ein, dass im Handschuhfach noch ein Taschenmesser von Paul lag, vielleicht könnte er damit den kleinen viereckigen Deckel auf der Rückseite der Fernbedienung lösen. Zu seinem Glück ließ sich der Deckel mit dem Taschenmesser leicht lösen. Unter dem Deckel befanden sich zwei Durckknöpfe, die mit chinesischen Schriftzeichen versehen waren. Der linke Druckknopf war aktviert. Aus Neugier drückte Lukas den rechten Knopf, woraufhin die Skala des Kästchens kurz hell aufleuchtete. Nanu, hatte er etwas kaputt gemacht? Er drehte den Schalter kurz hin und her, um zu testen, ob er sich noch bewegen ließ. Hätte er es langsamer getan, wäre ihm sofort aufgefallen, dass sein Körper bereits auf das Drehen des Schalters reagierte. Doch so blieb die Veränderung unbemerkt.
Zuhause angekommen staunte Lukas jedoch nicht schlecht, als er seinen Freund schlafend auf dem Küchenboden vorfand, umgeben von lauter Pappkartons und Plastikverpackungen. Im Gegensatz zu heute Morgen schien sich Paul nahezu verdoppelt zu haben. Lukas schätzte sein Gewicht auf 200 kg. Aber was war passiert? Wieso war Paul immer noch so fett, obwohl er schon im Büro alles rückgängig gemacht hatte?
Lukas beugte sich zu Paul herunter und gab ihm eine paar leichte Klapse gegen die Wange: „Wach auf, Schatz! Was ist mit dir passiert?“ Leicht irritiert über das plötzliche Erscheinen seines Freundes öffnete Paul die Augen. „Was ist passiert? Dein Ernst! Du hast mich zu einem verfressenen Wal gemacht! Das ist passiert!“, antwortete er sichtlich ungehalten. „Nein, habe ich nicht!“, widersprach ihm Lukas und zeigte ihm die Fernbedienung. „Das kann nicht sein!“, widersprach ihm Paul. „Was hast du für eine Scheiße damit angestellt!“ Verärgert griff Paul nach der Fernbedienung und drehte den Schalter um eine Vierteldrehung nach rechts, um ihre Funktionsfähigkeit zu testen. Plötzlich hörte er das Geräusch von platzenden Nähten. Vor seine Augen platzte Lukas aus seinem Anzug und verwandelte sich in einen 130 kg schweren Bodybuilder. Nun stand er splitternackt vor Paul. Alles an ihm war plötzlich so mächtig und muskulös. „Was hast du gemacht!“, schrie Lukas. „Gib mir sofort die Fernbedienung zurück!“ „Nein, vergiss es! Jetzt bin ich mal dran!“, protestierte Paul. „Ich will jetzt wissen, wie viel da noch geht. Sichtlich erregt von Lukas Anblick drehte er den Schalter immer weiter nach rechts, bis es nicht mehr ging. Zeitgleich expandierten Lukas Muskeln. Sein Kreuz wuchs enorm in die Breite, auch Schultern, Brust und Arme verdoppelten zusehends ihre Größe. Sein Sixpack mutierte zum Eightpack. Die Beine wurden stämmiger und selbst seine Geschlechts-teile hörte nicht auf zu wachsen. Lukas Erscheinungsbild wandelte sich vom Sportler, zum Bodybuilder, zum Muskelbullen, zum Gorilla und schließlich zum 320 kg schweren Muskelmonster. „Bist du nun zufrieden!“, schimpfte Lukas mit einer ungewöhnlich tiefen Stimme. Paul war von der Situation vollkommen überwältigt. Das hatte er sich in seinen kühnsten Träumen nicht vorstellen können. Die einzigen Worte, die er rausbrachte, waren: Fick mich!
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