Der Fahrer des Lieferservices fluchte, als er beim Aussteigen aus seinem Transporter mitten in eine Pfütze stapfte.
“Was ist denn das hier für eine Bruchbude. Da wollen die so ein Teil einbauen? Da hätte ich mich erstmal um das Herrichten der Gebäude gekümmert.”
“Ach uns kann das doch egal sein, was die mit ihrem Geld machen.” Meinte sein Kollege nur und kletterte auch aus dem Fahrzeug. Beide gingen hinter das Auto, öffneten die Heckklappe und luden ein großes Paket aus. In diesem Moment kam Karl ihnen entgegen.
“Ah, sehr gut. Kommen Sie mit, dann zeige ich ihnen wo das Teil angeschlossen werden soll.”
“Sie sind hier aber noch ein bisschen was am sanieren, oder?” fragte der Fahrer und schüttelte sich nochmal das Wasser vom nassen Fuß.
“Ja, da kommt noch ein bisschen was.” sagte Karl. “Aber zumindest das Teil wollte ich schon mal verbaut haben.”
“Na wie gewünscht.” murmelte der Fahrer. Beide trugen das große Paket hinter Karl her. Der führte sie in den Übergang zwischen Wohnhaus und Stall.
“Es müsste genau passen.” meinte Karl und zeigte auf eine rechteckige Vertiefung von einigen Zentimetern im Boden, aus der einige Kabel ragten. “Strom liegt, die Daten werden ja per Bluetooth oder W-LAN ausgelesen, richtig?”
“Genau.” Sagte der Fahrer als sie das Paket vor dem Loch abstellten. “Hightech fürs Hofgut.”
“Wunderbar. Dann lasse ich Sie mal Arbeiten.” Karl ging zurück ins Haus und steckte sich schon einmal zwei Geldscheine ein, die er den beiden Männern nach getaner Arbeit als Trinkgeld geben würde. Nach etwa einer halben Stunde kam einer der beiden zu Karl.
“So, alles fertig. Wenn Sie kurz mitkommen, zeigen wir Ihnen wie alles funktioniert” Karl folgte gespannt dem Mann. Im Stall angekommen schmunzelte er. In die Vertiefung im Boden war eine Stahlplatte eingelassen, die bis auf einen Zentimeter umlaufenden Spalt am Rand die Öffnung perfekt ausfüllte.
“Bitte, stellen Sie sich drauf.” sagte der Fahrer. Karl tat wie ihm geheißen und der Mann zeigte ihm ein Tablet. “Kommt hin, oder?”
“Tatsache, ich bin begeistert.” Karl ließ sich noch die App erklären und bedankte sich dann bei den beiden Männern, indem er ihnen jeweils 20 Euro in die Hand gab. Die beiden grinsten und fuhren fröhlich gelaunt davon. Karl ging noch ein paarmal um die Platte im Boden herum lief darüber, hüpfte und schlurfte. Dann schaute er auf die App. Die Anzeige war wirklich Präzise. 81 kg. genau sein Gewicht. Die Waage war akkurat verbaut. Als Tragkraft hatte der Hersteller bis 1500 kg angegeben, um auch schwere Zuchtbullen damit wiegen zu können. Ob er dieses Limit ausreizen müsste, wusste Karl nicht, aber besser etwas mehr als etwas weniger.
Nun galt es noch, den neuen Glanz etwas zu überdecken, denn seine Schweinchen, die bald ankommen würden, sollte gar keine Notiz von der Metallplatte im Boden nehmen .Er nahm eine Schaufel Baukalk und etwas Wasser und spritzte eine Ladung quer über die Platte. Das noch ein paar Tage lang wiederholen und es sah aus als wäre hier nie etwas anderes als ein Durchgang gewesen.
Schon bei der ersten Führung über den Hof, hatte Karl darauf geachtet, mit Benedikt über diesen Durchgang in die Ställe zu gehen. Seine App speicherte die Gewichtsmessungen und so konnte er danach sehr genau sehen, wieviel Kilo Benedikt, natürlich in Kleidung, hatte. Bereits nach den ersten drei Tagen hatte Karl es auch schon geschafft, sein Gewicht um 3 kg auf 91 kg zu steigern. Die Werte konnte er sogar in der App einzelnen Profilen zuordnen und so eine schöne Gewichtskurve seiner Mastschweine erstellen.
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