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Dienst nach Vorschrift: 7 - Urlaub

Morgens nach dem Aufstehen folgte Florian eigentlich immer den gleichen Routinen: Aufstehen um 7 Uhr, Pinkeln, Kaffee, zwei Scheiben Toast mit Nutella, währenddessen Frühstücksfernsehen schauen, Zähneputzen, Duschen, Anziehen, Haare stylen, raus. So machte er es auch an diesem Morgen noch, bis er beim ersten Schluck Kaffee merkte, dass es sein erster Urlaubstag war.
Die letzte Woche war so stressig und so voll mit Terminen gewesen, dass er jeden Abend nur noch totmüde ins Bett gefallen war und gar nicht mehr auf dem Schirm hatte, dass er die kommende Woche frei haben würde. Nun hatte es auch keinen Zweck mehr, dass er sich hinlegte um noch zu schlafen. Er war halt einfach wach. Also überlegte er, was er mit diesem und den folgenden Tagen so anstellen könnte.
In der Ausbildung war Urlaub immer Lernzeit für ihn und er hatte eh nicht das Geld großartig wegzufahren. Aber jetzt hatte er zum ersten Mal seit langem tatsächlich nichts zu tun und noch dazu Geld. Aber alleine Verreisen war auch blöd. Er überlegte, ob er ein bisschen Wellness machen sollte, es sich richtig gut gehen lassen. Wie er dann aber so an sich herunter schaut, kamen ihm Zweifel, ob ihm seine Badehose noch so gut passen würde, um sich damit in ein Schwimmbad zu begeben. Ein Schritt auf die Waage verriet ihm, dass er sich mittlerweile auf 93 kg hoch gefuttert hatte. Die Hosen von Karims Schneider passten zwar noch gut, aber er müsste langsam wirklich kürzer treten. Als er vor einem Halben Jahr zur Gesundheitsüberprüfung für Beamte musste, hatte er noch 20 Kilo weniger gewogen. Jetzt lag sein Gewicht für 1,80 m zwar immer noch im Normbereich, aber er müsste es im Auge behalten. Insbesondere durch die ganzen kulinarischen Verlockungen, die sich seit er Karim kannte nun ergaben, hatte er einen richtigen Bauch bekommen.
Es war auch noch zu früh um ein bisschen Einkaufen zu gehen, denn die meisten Geschäfte hatten noch zu. Gut, die Discounter waren bereits geöffnet, aber Lebensmittel brauche Florian gerade nicht. Ohnehin kochte er sich eigentlich kaum noch etwas, da er ja über die Lieferdienste alles umsonst bekam. Also chillte er noch ein bisschen auf der Couh, surfte und ging dann schließlich duschen. Heute brauchte er ja auch gar nicht auf das formelle Bürooutfit wie üblich zurückzugreifen und so griff er nach einer etwas legereren Leans, die er fürher eigentlich immer ganz gerne getragen hatte. Doch beim Hochziehen stellte er fest, dass sie ihm kaum bis über die Schenkel passte. Verärgert zog er sie wieder aus und griff zu einer der Anzughosen, die er sonst auch am Wochenende trug, wenn er vor die Tür ging. Er müsste also definitiv shoppen gehen, so förmlich könnte er ja in keinen Club oder auf keine Party. Aus ein Hemd verzichtete er allerdings, da musste dann ein T-Shirt genügen. Auch darunter zeichnete sich jetzt deutlich ein Bauch und Brüste ab, doch es war für den Moment egal. Mittlerweile war es 9 Uhr, die ersten Läden würden gleich aufmachen und so ging er nach draußen und fuhr mit dem Bus in die Stadt.
DA er die Klamotten, die er sich jetzt kaufen würde, hoffentlich nur ein paar Wochen brauchte, bis er wieder abgenommen hatte, legte Florian keinen großen Wert auf Qualität und ging gleich zu C&A. Er war überrascht von den mittlerweile gar nicht mehr so billig Aussehenden Sachen, die er noch vor ein paar Jahren mit dieser Kette verband. Vieles hatte vom Design her H&M-Niveau. Bei den Jeans wurde er gleich am SALE-Stand für 9 € fündig. Zu diesem Preis konnte er auf Gut Glück einfach mal zwei Hosen in Weite 36 mitnehmen. Ein paar T-Shirts für jeweils zwischen 7 und 11 € in L und XL, dann noch einen Hoodie in XL und Unterhosen in Größe 7. Fertig war sein Einkauf und er verließ war mit unter 100 € und 2 vollen Taschen das Geschäft. Nun ging er schnell noch bei Saturn vorbei, denn er wollte schauen, ob es im Konsolen-Games-Bereich etwas Neues gab. Es war wenig los an diesem Vormittag und so konnte er an einem Test-Terminal ausgiebig die neue Virtual Reality Brille eines großen Herstellers testen. Das Spiel war schon sehr spannend und so abgeschottet von dem Umfeld war er gleich viel tiefer im Spielgeschehen. Aber nachdem der Testlevel nach einigen Minuten vorbei war und Florian die Brille absetzte, fiel sein Blick dann doch auf das Preisschild und Ernüchterung kehrte ein. Alles in allem hätte er für Brille, Controller und Rechner an die 2000 € hinlegen müssen. Das war ihm für eine Woche Freizeit dann doch zu viel.
Mittlerweile war es halb 11 Und die Stadt war bevölkert. Florian ging noch ein bisschen durch die Fußgängerzone, als ihm plötzlich in einer Seitenstraße das markante weiße Auto von Karim auffiel. Der Kofferraum war offen und aus dem Laden trug jemand mehrere Tüten hinaus und lud sie ein. Neugierig bleib Florian stehen und kam näher. Nachdem die letzten Tüten verladen waren, kam auch Karim aus dem Laden und schüttelte dem Verkäufer, der im Türrahmen stand, die Hand. Seltsam, sonst war Karim doch eher der einer, der seine Kumpels umarmte und je nach Verbundenheit sogar mit Küssen verabschiedete. Dann stieg er ein und trat aufs Gaspedal. Der Motor heulte auf und fast wäre er direkt auf Florian drauf gefahren. Der sprang aber schnell noch einen Schritt zur Seite. sofort bremste Karim und ließ die Scheibe runter.
“Oh Mann das war knapp. Is die was passiert?” rief Karim.
“Nein, alles gut, aber vielleicht bisschen sanfter hier durch die Fußgängerzone fahren. Wieso darfst du hier überhaupt mit dem Auto rein?” fragte Florian verwundert. Karim war diese Situation anscheinend auch unangenehm, denn er hatte einen roten Kopf. Er überlegte anscheinend kurz, dann sagte er.
“Lieferverkehr. Bis 11 darf man hier noch reinfahren und anliefern.”
“Ah, was hast du denn geliefert?” fragte Florian nach.
“Geschäftsgeheimnis.” meinte Karim und grinste. “Und du hast heute frei?” fragte er schnell nach um das Thema zu wechseln.
“Ja, hab die Woche Urlaub.”
“Ah cool, und fährst du nicht weg?”
“Ne, irgendwie hatte ich das ganz vergessen. Und alleine wegfahren ist ja auch doof.” berichtet Florian. “Jetzt war ich mir eben am überlegen, so ‘ne VR-Brille zu kaufen, aber die Dinger sind schon derb teuer und nur für ‘ne Woche Urlaub lohnt sich das nicht.”
“Ja die Teile sind geil, hab selbst auch eine davon zuhause.”
“Cool.” Florian konnte seine Begeisterung kaum verbergen und so überlege Karim kurz. Dann sagte er:
“Hey wenn du magst kannst du gerne rüber in meine Wohnung gehen und bisschen mit dem Teil rumspielen die Tage. Ich bin eh dauernd busy und die Wohnung ist leer.”
“Echt? Das wäre Hammer.”
“Warte.” sagte Karim und griff ins Handschuhfach. “Hier ist ein Ersatzschlüssel, kannste einfach nehmen und reingehen.”
“Supi. Dann mach ich mich gleich mal auf den Weg.”
“Warte mal besser noch bis 12, die Putzfrau ist noch drin und weiß nicht, in welchem Raum die wann sauber macht.”
“Ja klar, mach ich.” Florian steckte den Schlüssel ein.
“Ich muss dann auch mal wieder los.” sagte Karim. “Dann viel Spaß dir uns bis heute Abend.”
“Ja, den werd’ ich haben und Danke nochmal.” Karim war schon losgefahren, als er nochmal anhielt und die Scheibe heruntermachte.
“Ach ja und der Kühlschrank ist voll, bedien’ dich ruhig.” rief er ihm noch nach.

Florian ging noch ein Stündchen weiter durch die Stadt, dann machte er sich auf den Weg zu Karims Wohnung. Um kurz nach 12 betrat er den Aufzug zu dem Loft. Die Wohnung war wie beim letzten Mal top stylisch. Florian zog die Schuhe aus und schaute sich um. Vor dem Fernseher lag die VR-Brille und daneben ein Stapel mit Spiele-Bluerays. Er nahm den Stapel in die Hand und schaute die Spiele durch. Die hatte er alle an der Teststation im Saturn gar nicht gesehen. Es war zum Teil Beschreibung auf asiatisch drauf. Zum testen nahm er sich etwas, was wie ein Shooter-Spiel aussah. Neben der Konsole lagen auch die entsprechenden Handschuhe für die Gestenübertragung. Florian ging schnell noch in der Küche vorbei, nahm sich eine große Flasche Cola und zwei Tüten Chips und stellte sie auf den Couchtisch. Dann zog er die Handschuhe und die Brille an und startete das Spiel. Er brauchte erst einige Minuten, bis er sich in der Welt zurecht gefunden hatte, doch dann kam ihm alles völlig normal vor. Die Handlung war spannend und er gab alle möglichen Quests zu lösen. Irgendwann bekam er Hunger und instinktiv blickte er nach unten zu dem Tisch. Zu seiner Verwunderung wurden ihm dort tatsächlich auch die Flasche und die Chipstüten - zwar computeranimiert nachgezeichnet aber dennoch gut erkennbar - angezeigt. Er griff vorsichtig nach der Flasche doch die Haptik war völlig normal. Langsam führte er sie zum Mund und auch das klappte problemlos. Also machte er sich an die Chipstüte, die ebenfalls ganz normal zu öffnen war. Sehr cool, dachte er und spielte weiter.
Nach einiger Zeit war seine Blase dann voll und er musste zur Toilette. Doch jetzt wollte er etwas ausprobieren, was sich halbtranpsarenter Modus nannte. Er wählte die Einstellung im Menü aus und konnte nun in der Tat durch seine Spielewelt hindurch die Wohnung erkennen. Also musste er die Brille gar nicht abnehmen, um ins Bad zu gehen. Auf dem Klo sitzend schaltete er dann wieder auf den Vollbildmodus und konnte einige Schritte weitergehen, während er pinkelte. Diese virtuelle Realität war wirklich faszinierend. Zurück auf der Couch merkte er dann, dass in der Ecke des Bildes ein Batteriesymbol blinkte. Florian schaltet wieder auf halbtransparent und suchte am Fernseher nach einem Ladekabel. Glücklicherweise war es lang genug, dass es bis zur Couch reichte und so konnte er die Brille einstöpseln und im Sitzen weiterspielen.
Die Brille schottete sowohl das Blickfeld als auch mit Kopfhörern die Umgebungsgeräusche ab. So hörte Florian nicht, dass Karim in die Wohnung kam. Er saß weiter auf der Couch, als ihn plötzlich mitten im Spiel etwas am Arm berührte. Erschrocken zuckte er zusammen und drehte sich, weil er ein Monster vermutete, was ihn von der Seite angriff. Er zückte seine virtuelle Waffe und ballerte darauf los, doch natürlich tat sich nichts. Plötzlich spürte er etwas am Ohr und im nächsten Moment hörte er Karims Stimme durch den angehobenen Kopfhörer.
“Na wie gefällt dir das Spiel?” fragte Karim. Verwirrt nahm Florian die Brille ab.
“Boah das ist echt krass.” sagte Florian und blinzelte immer noch mit den Augen, weil es hier auf einmal so hell war.
“Is gut die Grafik, gell?” meinte Karim grinsend.
“Ja Hammer.” Sagte Florian. Dann sah er, dass es draußen schon dämmerig war. “Oh Mann ich glaube ich hab echt den ganzen Tag gespielt, krass wie die Zeit verfliegt.”
“Na hast ja Ferien, da kann man das doch machen.”
“Aber ich glaub ich muss dann bald auch mal Heim.”
“Kein Stress, ich hab weiter nix geplant für den Abend. Wollte mir jetzt mal was Kochen. Magst du zum Essen bleiben?”

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