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Zweiter Dezember

“Gott diese Temperaturwechsel, erst kalt dann heiß dann wieder kalt.” stöhnte Elias und biss in sein Muffin. Eigentlich hatte er gar keinen Hunger gehabt, doch Lennart hatte drauf bestanden, dass er, während sie warteten, diese orientalisch verzierte Zuckerbombe kostete.
Lennart hatte sie schnell in einem Coffeeshop geholt, er selbst trank jedoch nur einen low-fat-Latte-Macchiato mit Süßstoff. Alles in Allem war der Aufenthalt in Singapur zum Glück recht kurz und schon wenig später saßen sie im Flieger nach Bali. Hier waren die Sitzreihen etwas weiter auseinander und noch dazu hatte Lennart einen Gangplatz bekommen, was bei ihm dann keinen Ärger über die nicht gebuchte First Class aufkommen ließ. Neben ihnen saß niemand in der Reihe, so dass Elias nach dem Start die Armlehne hochklappte, und sich bequem über beide Sitze ausbreiten konnte. Er war ihm vorhin in der Maschine zum ersten mal deutlich geworden, dass er einiges zugenommen hatte. Seine letzte Flugreise war eigentlich noch gar nicht so lange her, doch da hatten ihn die Armlehnen nicht gedrückt und auch der Klapptisch war noch nicht bis an seinen Bauch gestoßen. Aber das war ja auch noch, bevor er Lennart kennen gelernt hatte. Seit er mit ihm zusammen war und bei ihm lebte, wurde jeden Tag groß und reichlich gekocht, sie gingen Essen oder ließen sich noch spät abends, wenn sie auf der Couch einen Film schauten, Pizza liefern.
Der Flug nach Bali dauerte nur etwas mehr als eine Stunde und nach der Landung ging es mit dem Shuttle-Bus direkt auf das Schiff. Elias war überwältigt von all den Eindrücken. Es war seine erste Reise nach Asien, seine erste Kreuzfahrt - und all das hatte er seinem Freund zu verdanken. Erst war er ein bisschen skeptisch, als Lennart schon wenige Wochen, nachdem sie zusammen gekommen waren, die Reise vorschlug. Doch Lennart war sowieso ein spontaner Mensch und er nahm gerne das Ruder in die Hand und entschied für Elias mit.
So hatten sie sich auch kennengelernt, in einer Bar. Lennart hatte ihm den Abend über mehrere Drinks ausgegeben und irgendwie waren sie dann in Lennarts Wohnung gelandet. Der Luxuriöse Lebensstil des Mittzwanzigers beeindruckte Elias. Sonst wohnten die Kerle, mit denen er im Bett landete, in normalen Wohnungen oder kleinen Studentenappartments. Aber Lennart hatte, wie Elias im Laufe der Zeit erfuhr, schon mit Anfang 20 mehrere Software-Entwicklungen gemacht und diese lukrativ weiterverkauft. Er schien ausgesorgt zu haben und arbeitete nur ab und an noch an Projekten, die ihm Spaß machten. Für einen einfachen Verkäufer wie Elias war so ein Leben faszinierend und so überlegte er nicht lange, als Lennart ihm anbot, doch zu ihm zu ziehen und seinen Job, den er ohnehin nicht mochte, zu schmeißen. Damals, das war vor vier Monaten, war Elias noch verhältnismäßig normal gebaut gewesen, ein bisschen Speck, aber wer hatte das nicht. Mit seinen 85 Kilo bei 1,80 m fand er sich durchaus normal. Lennart war schlank und trainiert. Er achtete sehr auf das, was er aß und trainierte täglich an den Geräten in seinem Fitnessraum. Elias hatte in den ersten Tagen auch die Lust verspürt, sich daran ein bisschen in Form zu bringen, doch Lennart lenkte ihn immer schnell mit irgendetwas ab. Meist hatte er gerade etwas gekocht und ließ Elias probieren. Er selbst aß kaum was davon, da er Lactose- und Glutenunverträglichkeit hatte. Doch er brauchte diesen kreativen Ausgleich am Herd, meinte Lennart, um klare Gedanken für die Programmmiertätigkeit zu finden. Daher passte es ganz gut, dass Elias einen ordentlichen Appetit hatte.
Die meiste Zeit des Tages verbrauchte Elias in Lennarts Wohnung und schaute Fern, spielte Playstation oder die beiden tobten auf dem Bett herum. Dann unternahmen sie auch viel, Lennart hatte Elias in den paar Monaten schon zu Kurztrips in fast jede europäische Hauptstadt geführt und ihm in den besten Restaurants die jeweilige Landesküche nahegebracht. Elias genoss dieses abwechslungsreiche Programm und dass es sich mittlerweile sichtbar auf seiner Hüfte niederschlug, ignorierte er dabei. Lennart schien es auch nicht zu stören, denn beim Sex knetete er die Speckpölsterchen rund um Elias’ Bauch nur allzu gerne.
Vor dem Abflug hatte Elias sich noch einmal gewogen und etwas erschreckt festgestellt, dass er inzwischen 110 Kilo wog, also 25 Kilogramm zugenommen hatte. Dass er auf der Kreuzfahrt kaum kürzer treten würde, war ihm auch bewusst. Doch danach würde er mal wieder ein bisschen mit Sport anfangen, um zumindest ein Gewicht von um oder unter 100 Kilo zu halten.

Kommentare

Anonym hat gesagt…
Schön, dass Du dieses Jahr wieder einen unkonventionellen Adventskalender schreibst. Bin schon sehr gespannt, wie es weiter geht und wo die Beiden eventuell Paul und Jürgen begegnen werden. :-) - Cicciobln

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