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Vierundzwanzigster Dezember

Der Tag des Kofferpackens stand an. Das Schiff würde in einer Stunde den Zielhafen erreichen. Dort würden die meisten Passagiere dann noch ein wenig die Stadt besichtigen oder auch über Nacht bleiben, bevor die Maschinen dann wieder abhoben, größtenteils gen Deutschland. Jean und Peter standen noch in einer Schlange an der Rezeption an, um ihre Boardkreditkartenrechnung zu begleichen.
“Weist du, ich fühle mich schon irgendwie overdressed.” meinte Jean.
“Na was will man machen. Wenn halt nicht anderes mehr passt!” Beide standen da in ihren Anzugshosen und mit Anzugshemden und stachen unter den ansonsten urlaublich gekleideten Touristen deutlich hervor. “Siehs mal so, jetzt schlüpfen wir halt wieder in unsere vor-Urlaubs-Rollen eines Arztes und eines Bürotyps.”
“Nur dass der Arzt und der Bürotyp sich zu hause erst einmal komplett neu einkleiden müssen oder eine Radikaldiät machen.” meinte Jean. “Mon Dieu, das wir das echt durchgezogen haben.”
“Aber geil wars, das musst du zugeben.” sagte Peter. “Und wer weiß, ob du dich das außerhalb dieser Reise jemals getraut hättest.”
“Wohl kaum.” antwortete Jean. “Ich hätte mir nie gedacht, das ich überhaupt jemals in meinem Leben dieses Gewicht wiegen würde. Ist schon krass, 130 Kilo. Das sind mehr als 50 Kilo mehr, als ich vor einem Jahr gewogen habe.”
“Ja, schon ne prächtige Entwicklung.” sagte Peter und klopfte sich auf den Bauch. “Mich haben die 140 kg auch überrascht.”
“Naja komm, so wie du gefressen hast wunderts mich, dass es nicht mehr sind.” meinte Jean.
“Na wer weiß, kann ja noch kommen.” sagte Peter mit einem verschmitzten Grinsen. Jean blickte ihn überrascht an.
“Im Ernst jetzt? Du willst echt weitermachen?”
“Na sagen wir mal so, ich werde jedenfalls jetzt nicht sofort auf Sellerie und Hüttenkäse umsteigen.” Er tätschelte Jeans Bauch. “Und du ja hoffentlich auch nicht.”


Die meisten Gäste hatten bereits ausgecheckt und so war auch das Fitnesstudio verlassen. Genau richtig für Elias, Jürgen, Lennart und Paul. Die Vier standen nun um die Waage herum, Elias und Paul nur in Badelatschen, kurzer Hose und T-Shirt.
“Also vor einer Woche hatten wir bei Elias 130 Kilo.” las Lennart von seinem Smartphone ab. “Und bei Paul waren es 118. Dann wollen wir doch mal sehen, wer von uns beiden der besser Feeder war.”
“Oder welche Mastsau besser gefressen hat.” ergänzte Paul, um auch noch einmal die Rolle der beiden Feedees bei dieser Challenge hervorzuheben.
“Wie auch immer, was zählt ist das Ergebnis.” sagte Jürgen schon ganz ungeduldig. “Los los, auf die Waage.” Damit klatschte er seinem Schützling Elias auf den Arsch. Der trat nun nach vorne und balancierte sich leicht mit den Armen wedelnd aus. Gespannt schauten alle auf das Display. 139 kg zeigte die Waage.”
“Na, dann bin ich mal gespannt.” Lennart blickte zu Paul hinüber. Der stellte sich nun gemächlich auf die Waage. Wieder Spannung. Sie blickten nach unten. Das Display zeigte 126 kg.”
“Yesss!” entfuhr es Jürgen. Er klatsche Elias auf den Bauch. “Hast gut gefressen, mein Schweinchen.” Elias grinste zufrieden. Doch auch Lennart lächelte.
“Naja, aber ganz so schlecht hat sich mein Paul auch nicht geschlagen. Im Verhältnis zum Körpergewicht hat er sogar mehr zugenommen.”
“Ach scheiß auf Verhältnis, wir haben um echte Zahlen gewettet.” entgegnete Jürgen.
“Richtig, die Wette, was wird da jetzt eigentlich draus.” Paul blickte die beiden gespannt an Auch Elias wartete auf die Entscheidung von Jürgen. Der ließ den Blick noch einmal über die beiden fetten Kerle schweifen, dann blickte er Lennart an. Der hatte ein Pokerface aufgelegt. Jürgen grinste.
“Ich habe mich entschieden.” sagte er. Alle drei blickten ihn nun voller Konzentration an. “Aber die Entscheidung bekommt ihr erst mitgeteilt, wenn wir wieder zurück in Deutschland sind.”
“Wie bitte?” Paul war ganz rot im Gesicht vor Empörung. “Und dann packe ich zu hause meine Koffer aus nur um sie vielleicht gleich wieder zu packen?”
“Keine Angst.” beruhigte Jürgen ihn. “Noch am Flughafen in Frankfurt werdet ihr alles erfahren. Glaubt mir, es wird für keinen von Euch von Nachteil sein.”


Mattis stand neben dem Kapitän und blickt auf das Pooldeck herunter.
“Waren Sie mit der Reise zufrieden?” fragte der Kapitän.
“Ja, alles lief hervorragend.”
“Das freut mich zu hören.” sagte der Kapitän. “Wissen Sie, man hat ja dann doch immer ein bisschen ein mulmiges Gefühl, wenn der Chef der Reederei an Bord ist, da hat man dann besonders Angst davor, dass irgendetwas schief geht.”
“Also mir ist nichts derartiges aufgefallen, das haben Sie perfekt gemacht.” Mattis klopfte dem Kapitän, der schätzungsweise doppelt so alt war wie er, anerkennen auf die Schulter. “So, nun muss ich aber auch mal los, meine Maschine wartet.” Als er von Bord ging zu seiner Limousine, die bereits wartete, ließ Mattis noch ein wenig den Blick über die gerade neu eintreffenden Passagiere schweifen. Dies war nun eine normale Kreuzfahrt, keine Gay- und schon gar keine Gainer-Cruise mehr. Doch der ein oder andere junge Kerl hier unter den Neuankömmlingen hätte durchaus Potenzial. Nun, er würde demnächst wieder einmal auf einem seiner Schiffe Ausschau halten, ob er einen Henry II fände. Derweil würde er den in Deutschland noch ein bisschen auf dem Radar behalten, wer weiß, was aus dem noch werden könnte…


“Sie haben sich das gut überlegt?” fragte der Kapitän und blickte Nicolas ernst an. “Meinen Sie nicht, ein bisschen Erholung würde ihnen jetzt ganz gut tun?”
“Och das wird für mich Erholung werden.” Sagte Nicolas und lächelte.
“Na ich weiß nicht, ein Praktikum in der Küche ist allgemein als eher sehr stressig bekannt.”
“Ach ich denke das wird mir liegen.” Nicolas blickte selbstsicher und zufrieden. “Mal für zwei Monate die Stewardsuniform gegen die Kochuniform tauschen ist sicher eine Bereicherung.”
“Nun, ihre Entscheidung.” sagte der Kapitän. “Herr Hansen hat mir versprochen, dass er sich gut um Sie kümmern wird und ich hoffe, dass sie danach wissen, ob sie lieber die Stewards- oder die Küchenkarriere anstreben wollen.”
“Ich denke das werde ich.” Nicolas hatte ein Grinsen auf den Gesicht. “So oder so, ich bleibe dem Schiff auf jeden Fall erhalten.”


Henry war noch aufgeregter als auf dem Hinflug. Noch nie in seinem Leben war er First Class geflogen. Dieses Upgrade hatte Mattis ihm zum Abschied geschenkt, auch, weil er mit seiner neuen Körperfülle in den Sitzen der zweiten Klasse zu sehr eingeklemmt gewesen wäre. Er blickte aus dem Fenster auf das Rollfeld, als er plötzlich Erschütterungen warnahm. Es war nicht das Triebwerk, das machte andere Vibrationen. Er drehte den Kopf und sah nur noch eine Wand von Kerl an sich vorbeigehen. Der Koloss nahm in der Reihe neben ihm Platz. Henry überlegte. Hatte er diesen Kerl nicht auf dem Schiff gesehen? Doch, er war ihm ein paarmal im Pool aufgefallen. Diese enormen Muskeln und dazu dieser Kontrast in Form eines fetten Kugelbauches.
“Ähm, Entschuldigung.” sagte Henry zögerlich. Der Koloss drehte den Kopf und lächelte Henry breit grinsend an. “Warst du auch auf dem Schiff gewesen?”
“Yep, du auch?” der Koloss ließ nun den Blick über Henrys Körper wandern. “Und wie hats dir gefallen?”
“War echt cool.” sagte Henry mit Leuchten in den Augen.
“Und nun reist du alleine zurück?” fragte Lucas und blickte vor und zurück, ob eventuell jemand in der Reihe davor oder dahinter zu seinem Nachbarn gehören würde.
“Ja, alleine hin, alleine zurück.” sagte Henry und konnte eine leichte Enttäuschung dabei nicht unterdrücken.
“Na ich bin auch alleine hier. Dann sollten wir uns vielleicht zusammentun.” Der Typ reichte seine Hand rüber. “Ich bin Lucas.”

Kommentare

Anonym hat gesagt…
Ein schöner Abschluss mit kleinen und grösseren Überraschungen - und mit vielen Anknüpfungsmöglichkeiten für kommende Geschichten! Vielen Dank für diesen Adventskalender! Und allen Gainern, Feedern, Feedees, Encouragern und Sympathisanten ein Frohes Weihnachtsfest!
Jens hat gesagt…
Ja doch es war eine sehr schöne Adventsgeschichte. Auch ich wünsche allen Lesern und Autoren dieser Seite ein frohes Weinachtsfest und eine guten Rutsch

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