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Fünfter Dezember

“Na, auch alleine hier?” hörte Henry eine Stimme hinter sich. Er drehte sich überrascht um um festzustellen, ob er gemeint war.
“Meinen Sie mich?” fragte er den Typ, der ihm gegenüber stand.
“Ja, dich meine ich.” sagte der Mann. “Ich bin Mattis, man duzt sich hier an Bord glaube ich.”

“Henry.” antworte Henry automatisch.
“Du fragst dich jetzt bestimmt wie ich auf die Idee komme, dass du alleine reist.”
“In der Tat.” sagte Henry und bekam schon Schweißperlen auf der Stirn. Die ganze Zeit, seit er jetzt an Bord war, kamen Zweifel in ihm hoch, ob das hier das richtige war. Überall liefen Pärchen herum und er bekam etwas Panik, dass er der einzige Siegle an Bord an und die ganze Zeit alleine bleiben würde.
“Ich habe geschlussfolgert.” sagte Mattis. “Es ist 14 Uhr, du sitzt hier mit einem Cocktail an der Bar und blickst ziellos übers Deck. Würdest du auf Jemanden warten, hättest du ohne deine Begleitung noch nicht angefangen den Cocktail zu schlürfen und vermutlich würde auch ein zweiter Cocktail hier stehen.”
“Vielleicht ist meine Begleitung ja im Pool?” konterte Henry.
“Dann wärst du vermutlich auch dort.” entgegnete Mattis. “Und ich sehe keinen Ring an deinem Finger, also hast du keine feste Beziehung. Und so eine Kreuzfahrt macht man nicht mal eben mit ‘nem schnellen Flirt.” Henry wurde rot. Mist, er war durchschaut. Doch Mattis grinste breit. “Und außerdem,” fuhr er fort. “habe ich heute Mittag gesehen dass vor deiner Kabine nur ein Koffer stand. Meine ist nämlich direkt daneben und ja, ich reise auch alleine.”
“Ah, da bin ich ja erleichtert.” sagte Henry. “Ich dachte schon ich hätte mit irgendeinem unsichtbaren Marker ‘Single’ auf der Stirn stehen.”
“Ne, ganz so schlimm ists nicht.” sagte Mattis. “Aber ich glaube wir sind in der Tat die einzigen Singles hier an Bord. Oder zumindest die einzigen gutaussehenden.” er zwinkerte Henry an. Der wurde nun noch röter und steckte sich verlegen den Strohhalm seinen Cocktails in den Mund. Mattis nutzte die kleine Gesprächspause um sich selbst auch einen Cocktail zu bestellen. “Und wieso reist du alleine?” fragte er frei heraus.
“Ich habe die Reise gewonnen.” sagte Henry. “Meine Begleitung hätte dann aber den normalen Reisepreis zahlen müssen und so spontan hat sich dann doch niemand gefunden.”
“Kann ich mir vorstellen, nicht ganz billig das hier.” sagte Mattis. “Aber mir solls egal sein, hat eh mein Ex gezahlt. Das ist das gute, wenn man sich kurz vor einer Reise trennt, man hat dann wenigstens Ablenkung.”
“Ach so dann wärst du eigentlich mit deinem Freund gefahren?” fragte Henry.
“Sogar Mann.” ergänze Mattis. “Aber als ich ihn dann mit dem Steuerberater erwischt habe, da hab ich meine Koffer gepackt und bin erstmal ins Hotel. Er hofft glaube ich immer noch, dass ich nach dem Urlaub hier zu ihm zurückkomme, aber das kann er sich in die Haare schmieren. Von daher lass ich es mir jetzt hier gutgehen, nutze jedes kostenpflichtige Angebot was die Cruise hergibt und verprasse sein Geld. Läuft nämlich alles über seine Kreditkarte.”
“Auch keine schlechte Art sich zu rächen.” sagte Henry schmunzelnd.
“Wollen wir bisschen rüber zu den Liegen gehen? finde da hat man den besseren Blick zum Typen Abchecken.”
“Ok, können wir machen.” sagte Henry. “Ich muss nur noch gerade mein Zimmerkarte…” sagte er und wollte zum Portemonnaie greifen um dem Barkeeper seine Zimmerkarte zum Abrechnen zu reichen. Doch Mattis unterbrach ihn.
“Ne lass mal, das geht auf meinen Ex.” Er reichte dem Barkeeper seine Karte und deutet auf die beiden Cocktails.
“Oh, vielen Dank.” sagte Henry.
“Gerne doch.” meinte Mattis. “Wie gesagt, da wir die einzigen beiden gutaussehen Singles sind, sollten wir zusammenhalten.”

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