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Erster Dezember

Das Gewusel am Flughafen macht Henry ganz wirr. Er war bisher erst ein paar mal geflogen, nur innereuropäisch und von kleineren Flughäfen mit Billigairlines. Nun saß er in dem riesigen Terminal in Frankfurt und wartete, dass sein Flug auf einer der Anzeigen erscheinen würde.
Sein ganzer Körper kribbelte vor Anspannung. Noch vor zwei Wochen hätte er keinen Gedanken an eine solch große Reise verschwendet, aber nun war er hier und würde gleich abheben in Richtung Singapur. Von da aus ging es dann weiter nach Bali, wo er das Schiff besteigen würde. Eine vierwöchige Kreuzfahrt durch Südost-Asien.
Im Flugzeug hörte Henry, dass die Passagiere hinter ihm, offensichtlich ein schwules Pärchen, wohl auf die selbe Kreuzfahrt wie er gingen. Nur hatten sie sie im Gegensatz zu ihm nicht gewonnen, sondern selbst bezahlt.
“Jetzt entspann dich und genieße doch einfach den Flug.” sagte der eine.
“Lennart, wie soll ich mich denn bitte schön entspannen, wenn ich hier so eingeklemmt sitze. Ach ich hätte doch First Class buchen sollen.”
“Ja sicher, erst locker 15.000 € für die Reise und dann nochmal 10.000 für den Flug? Also ich kann mit diesen Plätzen gut leben und immerhin bin ich um einiges breiter als du.”
“Ach du hast ja Recht, Elias.” sagte Lennart nun etwas sanfter. “Entschuldigung, Stewardess, könnte ich bitte noch zwei Schälchen Nüsse und zwei Sekt bekommen?”
Na das waren ja Summen, dachte Henry. 15.000 € für Eine Kreuzfahrt? Wobei, wer weiß, was die beiden für eine Kabine hatten. Er hätte nie soviel Geld für einen Urlaub ausgegeben, doch wie der Zufall es wollte, hatte er vor einigen Wochen bei einem Gewinnspiel in einer Schwulenbar mitgemacht und tatsächlich gewonnen. Es war Zufall gewesen, dass er den Flyer, den ihm, der Typ vor den Toiletten in die Hand gedrückt hatte, auch tatsächlich ausgefüllt hatte. Die Fragen waren denkbar easy, klassisches Planetromeo-Wissen. Zwei Wochen später kam dann ein Brief, dass er gewonnen hätte. Zunächst hielt er es für eine billige Werbung, doch dann rief er zum Spaß doch einmal die Nummer an, da es sich um eine normale Vorwahl und keine teure Hotlinenummer handelte. Dort erklärte man ihm, dass alles seine Richtigkeit habe und er unter vielen Einsendungen tatsächlich ausgewählt worden sei. Der einzige Haken war, dass der Gewinn nur für eine Person war. Eine zweite Person müsste die Reise selbst bezahlen, knapp 5000 €. Das war natürlich ein Batzen Geld. Henry überlege, wen aus seinem Freundekreis er fragen könnte, mitzureisen. Aber die meisten waren selbst noch im Studium oder hatten gerade erst mit ihren ersten Jobs angefangen, von denen würde sicher keiner so leicht 5000 € aufbringen können. Er überlegte schon, ob er den Gewinn verfallen lassen sollte, doch auf der anderen Seite würde er so eine Reise vielleicht nie selbst buchen. Also entschied er sich, alleine zu fliegen. Sein Semesterpensum lies es gerade so zu, dass er sich diese vierwöchige Auszeit nehmen konnte, von der ohnehin zwei Wochen auf die Weihnachtsferien entfielen. Und die Chance sich auf diese Weise die Weihnachtfeiertage mit seiner Familie entgehen zu lassen, waren ein zusätzlicher Bonus.

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