Direkt zum Hauptbereich

Dienst nach Vorschrift: 6 - Doppelportion

An diesem Dienstag kotze Florian die Arbeit so an, dass er sich die Mittagspause schon ab 10 Uhr herbeisehnte. Es war mal wieder nur nerviger Formularkram zu erledigen. Um 11:30 verabschiedete er sich daher in eine frühe Mittagspause. Er war frustriert und daher wollte er sich durch ein richtig geiles Essen ablenken.
Wenn er sonst manchmal mit Kollegen mittags raus Essen ging, dann mied er immer die Läden von Karim oder zahlte, wenn die Kollegen ihn denn doch in einen überredeten, normal das Essen. Doch jetzt wo er alleine war, konnte er sich eigentlich mal wieder eine Spezialbehandlung gönnen. Er wählte einen Italiener, der eigentlich nicht Karim gehörte, aber dessen Besitzer er schon des öfteren mit Karim zusamen gesehen hatte. Er ging also an die Kasse und da noch wenig los war, kam der Chef auch gleich aus der Küche.
“Si Signore?” fragte er.
“Hallo, ich soll schöne Grüße von Karim Vasalla ausrichten, er meinte das hier wäre das beste italienische Restaurant in der Stadt.” sagte Florian und lächelte zweideutig. Der Chef verstand und lächelte sofort.
“Oh da hat er Ihnen nichts falsches gesagt. Wir sind absolute Spitzenklasse. Kommen Sie, setzten Sie sich hier vorne hin.” Er führte Karim zu einem Zweiertisch nahe der Kasse, etwas abgeschottet von den anderen. “Möchten Sie die Karte oder darf ich Ihnen einige unser besonderen Spezialitäten servieren?”
“Ich vertraue auf Ihren Geschmack und lasse mich gerne überraschen.” sagte Florian.
“Sie werden nicht enttäuscht sein.” Der Chef verschwand wieder und wenige Augenblicke später brachte ein Kellner eine Flasche San Pellegrino Wasser und einen Aperitif. Florian kippte den Schnaps herunter. Es war ja Mittagspause, da war er ja quasi nicht im Dienst. Er blickte sich in dem Restaurant um. Es war traditionell italienisch eingerichtet, überall Weinflaschen als Dekoration, künstliche Weintrauben, dunkles Holz. Während er noch schaute, brachte der Kellner blitzschnell eine Teller mit ein paar Tagliatelle und Jakobsmuscheln. Florian probierte und war wirklich überrascht von der Qualität. Die Vorspeise hatte er kaum verputzt, da brachte der Kellner ein Lachsfilet in Gorgonzola-Sahnesauße mit ein paar gerösteten Brotscheiben. Auch dieser Gang war vorzüglich und Florian wäre jetzt eigentlich schon satt gewesen. Doch da kam schon eine Lasagne, heiß dampfend mit ganz frisch gebratenem Gemüse. Darüber nicht etwa billiger Käse sondern eine Mischung aus Parmesan und Büffelmozarella. Nun merkte Florian bereits, wie sich sein Bauch leicht wölbte. Doch das Hemd war bequem weit geschnitten und der Gummibund der Hose fing das ebenfalls gut auf. Nach der Lasagne präsentierte man ihm als Fleischgang schließlich ein Rinderfilet in Tomaten-Rosmarinsauße auf einem See aus Rissotto. Vor dem Dessert folgte nun unaufgefordert noch ein Verdauungsschnaps. Florian kippte ihn dankbar hinunter. Der Kellner kam nun zum Tisch und fragte, ob Florian das Tiramisu oder lieber die Zabaione zum Abschluss hätte. Florian überlegte, doch er konnte sich nicht entscheiden.
“Kein Problem.” sagte der Kellner. “Ich bringe Ihnen beides.” Ohne das Florian etwas einwenden konnte, war der Kellner auch schon wieder verschwunden. Mittlerweile war es 13 Uhr und das Restaurant gut gefüllt. Florian sah den ein oder andern verwunderten Blick von den Nebentischen zu sich herüberwandern, als der Kellner ihm zwei Desserts auf einmal hinstellte. Doch er ignorierte die Blicke und begann nun abwechselnd an dem Tiramisu und der Zabaione zu knabbern. In kleinen Bissen ging es und die unterschiedlichen Geschmäcker ergänzten sich eigentlich sehr gut. Schließlich waren beide Teller geleert und er pappsatt. Der Kellner hatte ihn von der Theke aus bereits beobachtet und brachte beim Abräumen gleich einen Espresso mit. Dieser Koffeinkick war nun auch nötig, denn von dem ganzen Futter war Florian gemästet wie eine Weihnachtsgans und hätte gleich hier an der Stelle einschlafen können. Doch er musste wieder zurück auf die Arbeit. Er winkte den Kellner herbei und zog vorsichtshalber einmal sein Portemonnaie heraus. Doch der Kellner winkte dezent mit der Hand ab und so steckte Florian sein Geld wieder ein. Er verabschiedete sich und ging noch einmal an die Kasse, wo der Chef bereits wartete.
“Also ich muss sagen, Kompliment. Mein Freund Karim hat nicht übertrieben. Eine ausgezeichnete Küche.”
“Das freut mich sehr.” sagte der Chef. “Wissen Sie, wir haben auch einen Lieferservice. Wenn Sie einmal Gäste haben oder auch einfach so Abends keine Lust zu kochen…” Er griff unter de Theke und nahm eine Visitenkarte des Restaurants hervor. Dann strich er die Telefonnummer durch und schrieb eine Handynummer darüber. “Für den Lieferservice rufen Sie einfach diese Nummer an.” sagte er und zwinkerte zweideutig. Florian verstand, dass er unter dieser Nummer wohl direkt zum Chef durchkam und dass der Service dann mit einer besonderen Priorität erfolgen würde.
Auf dem Weg zurück ins Büro kam er an einer von Karims Dönerbuden vorbei. Als er einen Blick durch die Scheibe warf, sah er das Karim tatsächlich gerade hinten in der Küche vorbeiging. Er wollte die Gelegenheit nutzen und kurz Hallo sagen. Also ging er nach drinnen und steuerte schon auf die Theke zu, als er hinter sich ein ‘Mahlzeit!’ vernahm. Erschrocken drehte er sich um. Dort stand Achim, einer seiner Kollegen.
“Na, auch gerade Mittag am machen?” fragte Achim und grinste breit. Karim hatte den Dialog bereits gehört und war schnell einen Schritt nach hinten in den Küchenbereich getreten. Florian wurde es warm. Das war ja eine ungünstige Situation. Würde jetzt seine Verbindung zu Karim auffliegen? Das ging natürlich gar nicht, dass ein Lebensmittelkontrolleur mit einem Gastronomen, den er selbst überwachen sollte, befreundet war. Also musste Florian improvisieren.
“Ja, aber bestell’ du mal erst, ich schau noch.” er hoffte, dass sein Kollege sich etwas auf die Hand nehmen würde und dann schnell weg war. Doch da wurde er enttäuscht.
“Ach lass mich mal machen.” sagte Achim und preschte forsch vor. “Zwei große Dönerteller ohne Salat und dafür mit extra Fleisch zum hier Essen.” Dann berührte er Florian am Arm. “Komm, wir setzen uns hier rüber ans Fenster. Was trinkst du?”
“Äh...Cola.” sagte Florian im Reflex. Achim schnappte zwei Coladosen aus dem Kühlschrank und ging zum Tisch. Florian folgte ihm. Er war immer noch voll von dem italienischen Gelage, wie sollte er jetzt noch einen XXL Dönerteller verdrücken? Doch Achim war schon wieder am Reden. “Weist du, ich habe hier mal vor paar Jahren ‘ne Kontrolle gemacht und seither lasse ich die Finger von allem was hier roh ist. Dönerfleisch und Pommes, das können sie und da kann man sich auch sicher sein, dass es Keimfrei ist.” Florian nickte verständig und quälte sich ein Lächeln ab. Als er den Berg eines Dönertellers auf sich zukommen sah, war sein Lächeln aber schnell verflogen.
“Oh, die haben aber gute Portionen.” stöhnte er.
“Ja heute scheinen sie es besonders gut mit uns zu meinem.” gab auch Achim seiner Überraschung Ausdruck. “Aber das bekommen so zwei Kerle wie wir schon verputzt.” Er grinste und steckt sich mit der Gabel gleich drei Pommes und eine Ladung Dönerfleisch in den Mund. Florian kämpfte sich tapfer durch den Teller und versuchte dabei Achims Esstempo, oder man musste eigentlich schon von Fresstempo sprechen, mitzumachen. Sein Bauch wurde runder und runder und er war froh, dass die Hose ihm soviel Spiel gab. Achim schlang seinen Teller in knapp 10 Minuten herunter und Florian stopfte sich was das Zeug hielt ebenfalls Fleisch in den Mund, so dass sein Kopf schon rot anlief. Endlich hatte er es auch geschafft.
“So, nun schnell zahlen und dann zurück an den Schreibtisch.” meinte Achim und stand auf und ging zur Theke. Florian wuchtete sich auch nach oben. Er merkte, dass sein Hemd nun nicht mehr locker saß und versuchte durch seine Jacke ein wenig seine Plautze zu kaschieren. Sein Gang war schwerfällig und er musste aufpassen, dass er sich nicht übergab.
Zurück im Büro fühlte er sich nun so träge, dass er kaum die Augen offen halten konnte. Er ging in die Kaffeeküche, nur um herauszufinden, dass eine Kollegin einen Kuchen hingestellt hatte. Gerade wollte er mit seiner Kaffeetasse den Ort der Versuchung verlassen, als besagte Kollegin hereinkam.
“Herzlichen Glückwunsch.” entfuhr es Florian schnell noch und er streckte ihr die Hand entgegen. Sie ging jedoch gleich in Umarmungsmodus und so ließ sich Florian etwas hölzern von ihr drücken.
“Dankeschön. Schon was vom Kuchen genommen?” fragte sie und griff bereits zum Messer. Eine Notlüge wäre unglaubwürdig gewesen, denn Florian hatte zu lange gezögert und so schnitt sie ihm ein großes Stück ab, in dass er dann noch vor Ort die Kuchengabel stecken musste um mit vollem Mund die Leckerheit des Backwerks zu loben. Zurück an seinem Schreibtisch kämpfte er sich dann die nächste Viertelstunde durch die Süße Bombe, nur um danach noch müder zu sein. Er blickte alle paar Minuten auf die Uhr. Um sich wach zu halten räumte er sogar ein bisschen seinen Schreibtisch auf.
Endlich war es 16:00 Uhr und er konnte Feierabend machen. Heute verzichtete er sogar auf den Bringservice von Karim, da er ja wusste, dass dort wieder ein üppiges Abendessen auf ihn gewartet hätte. Im Bus merkte er, dass er noch immer voll war. Er blickte im Sitzen an sich herunter. Die Wampe war wirklich größer geworden. Was er wohl mittlerweile wiegen würde? Eine Haltestelle vor seiner Wohnung war so ein 1-Euro-Shop, die hatten viele preiswerte Sachen und so schaute er schnell dort vorbei und nahm eine Digitalwaage für 9,99 € mit. Mit Spannung stelle er sie zu hause auf seinen Badezimmerboden und zog sich bis auf die Unterhose aus. Nun stand der Moment der Wahrheit bevor. Florian stellte zunächst den einen Fuß darauf, dann den anderen. Die Zahlen im Display flimmerten, dann kamen sie zum stehen. Erschrocken las Florian die fette Wahrheit ab. 89 Kilogramm. Er war dick geworden!

Kommentare

Anonym hat gesagt…
Wann kommt endlich wieder ne neue Geschichte is wieder je Woche her
Anonym hat gesagt…
Ich geb meinem vorgänger recht heut immrr noch nichts neues
Tobi hat gesagt…
Was is das denn für ne verkackte Seite solln wir jetz nen Monat auf unsere Geschichte wartn
bellybook hat gesagt…
Lieber Nutzer mit dem Grommr-Namen "mastjunge",
gerne kannst du dich zur Unterstützugn dieses Blogs selbst mal ans Schreiben von Geschichten machen, dann klappt das mit dem wöchentlichen Rythmus auch bestimmt ;-)
Anonym hat gesagt…
Hier nicht mastjunge, aber wo könnte ich denn eventuell geschriebene Geschichten hinschicken?
bellybook hat gesagt…
fullfiller25@googlemail.com
Anonym hat gesagt…
Mastjunge?

Beliebte Posts aus diesem Blog

Gastbeitrag: Der Zuchtbulle - 5

von bulldogge68 Robert wohnte in einer riesigen Villa. Ich klingelte, und nach einer kurzen Weile öffnete Robert die Tür. Er sagte kurz „Hallo“ und „komm rein“. Dann schloss er die Tür hinter mir, packte mich plötzlich am Kragen meiner Trainingsjacke und warf mich gegen die Tür. Ich war überrascht, denn er brachte mich zum schwanken. Dann riss er mir die Trainingsjacke vom Körper und begann meinen Bauch abzugreifen, zu kneten, draufzuhauen, massieren, kurz: alles zu tun, was man mit Händen an einem fetten Bauch so machen kann. Dabei murmelte er die ganze Zeit etwas von „Geil…endlich gehörst Du mir…endlich hab ich einen Mastbauch, mit dem ich machen kann, was ich will!“. Er redete nicht mit mir, sondern nur noch mit meiner Wampe! Etwas seltsam fand ich das schon.

Der Lehrer Kapitel 5 - Elternsprechtag

 von nicetofeedyou Nach dem letzten Treffen waren jetzt ca. 3 Wochen verstrichen. Der Januar und Februar war für Thomas immer sehr zäh gewesen, denn es war zu kalt um viel zu unternehmen und man sehnte sich nach dem Winter immer mehr den Frühling herbei. Dieses Jahr war das anders – denn diese Zeit war wie dafür gemacht, sie ganz seinem dicken Lehrer zu widmen. Der hatte beim All-you-can-eat vor drei Wochen gesagt, dass er Thomas’ Mastschwein sein will und für ihn noch viel fetter werden würde. So nahm Thomas ihm beim Wort und auch Peter war sehr gewillt, seinen Worten auch Taten folgen zu lassen.

Gastbeitrag: Schule Bildet 33 - Gewichtskontrolle am Ferienende

Die ganze U-Bahnfahrt über dachte Stefan an Ahmed und fragte sich, warum er am Schluss so komisch war. Doch eine vernünftige Antwort fiel ihm nicht ein. Wieder in Neuperlach angekommen stieg er aus der U-Bahn aus und ging gemütlich zur Rolltreppe. Auf dem Weg nach Hause war er noch immer in Gedanken versunken. Als er vor der geschlossenen U-Bahn-Bäckerei stand, hielt er inne und realisierte, wie verfressen er geworden war.