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Der 9. Dezember

Mittlerweile war es 14 Uhr geworden und Julian wollte mal wieder nach Sandy schauen. Auf dem Weg zu seiner Wohnung merkte er, wie überfressen er sich hatte denn bei jedem Schritt wackelte sein übervoller Bauch ein bisschen nach. Zuhause angekommen war Sandy gerade am Aufstehen.

“Boah, mir ist sooo schlecht.” stöhnte sie und schlurfte gleich rüber ins Bad. Julian hätte sich ihrem Stöhnen anschließen können. Den Nachmittag verbrachten Beide auf der Couch und amüsierten sich vor dem Fernseher, während Sandy weiter ausnüchterte und Julian weiter verdaute. Um 18 Uhr brachte er Sandy zum Bahnhof. Bei der Verabschiedung umarmten sie sich nochmal und Sandy kniff wieder verräterisch in Julians Speck, jedoch ohne etwas zu sagen. Sie grinste nur verschmitzt.
Julian hatte jetzt seit über vier Stunden nichts mehr gegessen und obwohl der Brunch von heute morgen seinen Tagesbedarf an Kalorien mehr als gedeckt hatte, verspürte er wieder Hunger. Er überlegte, ob er sich einfach schnell etwas auf die Hand nehmen sollte. Andererseits dachte er auch an Ben und wie sehr es den immer anmachte, ihn Essen zu sehen oder ihn zu füttern. Und irgendwie machte ihn das mittlerweile auch selbst an. Er ließ eine Hand auf seinen Bauch wandern. Diese weiche, speckige Masse fühlte sich gut an. Ob er sie noch ein bisschen ausbauen sollte? Mit Hilfe von Ben vielleicht? Julian wollte testen, ob er Bens Ambitionen richtig eingeschätzt hatte, oder ob es nur eine Fehldeutung war. Also zückte er sein Handy und schrieb Ben:
“Hunger!!!”
Prompt kam die Antwort:
“Dann komm schnell bei mir vorbei, da kann ich für Abhilfe sorgen.”
Julian hatte Ben bisher noch nie zuhause besucht, daher war er gespannt, wie der so wohnen würde. Die Adresse war in einem anderen Stadtteil, ein paar Stationen mit der Straßenbahn entfernt. Während der Zugfahrt fiel Julian ein, dass ja Sonntag war und dass er Ben quasi überfiel ohne dass sie vorher einkaufen hätten können. Naja, im Zweifelsfall würden sie was bestellen oder rausgehen.
Die Wohnung lag in einem Altbau im dritten Stock. Als Ben Julian die Tür aufdrückte, sprintete im selben Moment noch ein Pizzadienst herbei, dem Julian dann gleich die Tür aufhielt. Der Pizzamann war schnell die Treppe hochgelaufen, während Julian gemächlich hinterhertapste. Oben angekommen sah er gerade noch, wie der Pizzaman sein Geld einsteckte und wieder den Weg nach unten antrat. In der Tür stand Ben mit den Pizzen. Vier Schachteln zählte Julian.
“Na das denn ich mal Timing.” sagte Ben grinsend. “Da sidn die Pizzen auch noch schön heiß.”
“Erwarten wir noch wen?” fragte Julian und blickte auf den Stapel. “Oder wer soll die vier Pizzen alle essen?” Ben blickte Julian grinsend an und da wusste der, dass seine Vermutung richtig war. Ben wollte ihn mästen.

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