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Der 2. Dezember

“Ach ich glaub ich lass das für heute mit dem Backen.” schrieb Julian.
“Echt? Wäre doch schade.” tippte der Typ auf der anderen Seite. “Ich komm schnell vorbei, dann machen wir ‘nen kleinen Back-Crashurs :-)“
Julian überlegte. Eigentlich war er sonst nie der Typ für solche spontanen Dates und er wusste ja noch kaum etwas über sein Gegenüber. Aber andererseits, was sollte schon passieren.
Wenn er zu aufdringlich würde, würde er ihm schon seine Grenzen aufweisen. Und wenn der Typ geil war, dann konnte er ihm auch gerne Näher kommen.
“Ok, dann mach dich mal auf den Weg.” schrieb Julian und gab seine Adresse ein. Als er die Nachricht abgeschickt hatte, war der Kerl auch sofort offline. Jetzt wurde es Julian doch ein wenig mulmig zu Mute. Was war, wenn er da einem Faker aufgesessen war? Ein paar nette Fotos und falsche Profilangaben konnte sich jeder schnell erstellen. Sonst skypte er immer mit Typen, bevor es zu einem Treffen kam. Das hatte er diesmal in der Eile irgendwie vergessen. Unruhig lief er nun in seiner Wohnung auf und ab. Zum Glück klingelte plötzlich sein Handy, was ihn wieder auf andere Gedanken brachte.
“Hey Jules, altes Haus, wie gehts?” sagte die Stimme am anderen Ende. Julian wusste sofort, um wen es sich handelte. Jules hatte man ihn eine Zeit lang in der Schule genannt und aus seiner Schulzeit hatte er eigentlich nur noch zu einer Freundin Kontakt.
“Hey Sandy, gut geht’s, und was treibst du schönes?”
“Ach ich bin gerade wieder auf dem Rückweg aus Brasilien.” sagte Sandy. Sandy hatte ein Jahr in Brasilien in der Zweigstelle ihrer Versicherung gearbeitet. Früher hatten Julian und Sandy mal ganz kurz etwas miteinander gehabt, aber dann war Julian schnell klar geworden, dass er Jungs doch geiler fand als Mädels. Trotzdem verstanden sich die beiden immer noch blendend und wann immer Sandy in der Nähe war, trafen sie sich auf einen Kaffee und zum Quatschen. “Hör mal, hast du das kommende Wochenende schon was vor?” fragte Sandy. Julian überlegt kurz. Eigentlich fiel ihm nichts ein, was dagegen sprach etwas mit Sandy zu unternehmen.
“Ne, bisher bin ich noch vollkommen frei.” sagte er.
“Na dann räum’ schon mal deine Couch ab, ich bleibe von Samstag auf Sonntag bei dir.” sagte Sandy.
“Wird gemacht, ich freu mich.” antwortete Julian. Er freute sich in der Tat immer, wenn er mit Sandy um die Häuser ziehen konnte und sie sich von einer Cocktailbar in die Nächste trollten. Sie plauderten noch ein bisschen weiter am Telefon und Sandy erzählte von ihrem Brasilienaufenthalt.
Plötzlich klingelte es an der Tür. Mit einem Schlag war Julian wieder im Hier und Jetzt. “Scheiße”, dachte er. “der Kerl.” Er beendete schnell das Gespräch mit Sandy und ging zur Tür. Vorsichtig blickte er durch den Türspion. Draußen stand ein Mann, der ziemlich so aussah wie der Typ auf den Fotos. Also zumindest was das anging, war er schon mal kein Faker. Es klingelte nochmal. Mit zittriger Hand öffnete Julian die Tür. Etwas verkrampft lächelte er sein Gegenüber an. Beide standen sich für einen Moment schweigend gegenüber. Dann ergriff der Typ Gegenüber die Initiative.
“Hi, kann ich erstmal reinkommen und die Tüten abstellen?” sagte er und Julians Blick fiel auf die beiden Plastiktüten, die er in den Händen hatte. Was hatte der denn vor? Hatte der die ganze Backwarenabteilung des Supermarktes leergekauft?

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