Ein lautes Rülpsgeräuch schallte durch die leere Straße. Paul wankte mit vom Bier geblähter Plautze den Bürgersteig entlang in Richtung Haltestelle. Er hatte sich, nachdem er bei seinem Kunden aus der Wohnung war, schnell am nächsten Kiosk ein Sixpack Bier gekauft und kippte nun die Flaschen runter.
So angeschakert fühlte er sich besser, denn er wollte den hinter sich liegenden Job schnell vergessen. An der Bushaltestelle hatte er nur noch zwei Bier übrig. Die leeren Flaschen hatte er unterwegs jeweils am Straßenrand abgestellt. Nun kam der Bus. Schnell trank er die eine Flasche in wenigen Zügen aus und verstaute die andere in seiner Jackentasche. Er torkelte durch die hintere Tür in den Bus und ließ sich in die vorletzte Reihe fallen. Jetzt merkte er, dass er vorher nochmal hätte pissen sollen, denn seine Blase drückte gewaltig. Er hippelte mit den Beinen, doch es wurde nicht besser. Als er es gar nicht mehr halten konnte, drückte er schnell den Halteknopf und hastete zur Tür. Aus dem Bus raus kam er noch, aber seine Hose zu öffnen gelang ihm nicht mehr und so lief die Pisse jetzt warm seine Oberschenkel runter. Zum Glück war niemand hier auf der Straße und es war dunkel. Aber bis zu seiner Wohnung waren es noch ein paar Hundert Meter. Er schlich sich also weiter und versuchte immer leicht zu den Häuserwänden hin gedreht zu gehen, was insgesamt aber sehr unnatürlich und auffällig wirkte.
Endlich hatte er sein Haus erreicht. Im Treppenhaus quietschten seine Schuhe, die mit Pisse vollgelaufen waren. Paul ging mit wenigen vorsichtigen Schritten ins Bad, stellte sich komplett in Klamotten unter die Dusche und ließ sich nass werden. Nachdem er nur noch das Gefühl von Feucht aber nicht mehr von Vollgepisst an sich spürte, zog er sich aus, warf die Sachen samt Schuhen in die Waschmaschine und duschte nochmals gründlich. Frischgeduscht und duftend legte er sich ins Bett. Doch er konnte nicht schlafen. Obwohl er besoffen war, und das führte normalerweise schnell zu Müdigkeit, wälzte er sich hin und her. Irgendwann döste er dann ein.
Am nächsten Tag erwachte Paul mit einem ziemlichen Brummschädel. Langsam rollte er sich aus dem Bett und schleppte sich zur Küche. Der Kühlschrank war leer und auf Pasta zum Frühstück hatte er keine Lust. Im Flur lag noch seine Jacke von gestern, in der Tasche die übriggebliebene Flasche Bier. Doch pisswarm konnte er das Gebräu nicht runterbekommen. Um ein wenig das Kopfweh zu bekämpfen machte er sich zumindest mal einen Kaffee. Ein großer Esslöffel Instantpulver landete in der Tasse und wurde mit heißem Wasser übergossen. Nicht der beste aber wenigstens ein starker Kaffee. Das brauchte er jetzt, um wieder auf Touren zu kommen. Mit der Tasse in der Hand gings an den Rechner. Schon routinemäßig war eine der Seiten, die er als erstes aufrief, Gayromeo. Er war schon automatisiert sein Passwort am eintippen, da fiel ihm auf, dass im Loginfeld noch der Escortprofil-Name stand. Schon wollte er wechseln, doch dann wurde er neugierig. Waren vielleicht neue Anfragen eingegangen? Wie pervers wäre der nächste Kerl?
In der Tat hatte er sechs Messages. Drei Kerle waren wieder über 50, die schloss er schon einmal aus. Von den übrigen war einer Anfang 40, sah nach seinen Bildern eigentlich ganz ordentlich aus und war sogar gerade online. Paul las nochmals ausführlicher über das Profil. Er wunderte sich, warum so ein Kerl, der wirklich gut genug aussah um Sex auch ohne Bezahlung zu bekommen, ihn angeschrieben hatte. Aber das würde er ja gleich herausfinden.
“Hi, danke für dein Interesse an mir.” schrieb Paul zurück.
“Hallo, schön dass du so schnell antwortest.” schrieb der potenzielle Kunde.
“Und worauf hast du Lust?” tippte Paul ein.
“Wonach wäre dir denn?”
Das überraschte Paul ein wenig, eigentlich war es ja so, dass der Freier befahl und der Stricher auszuführen hatte. Um das mal ein bisschen abzuklopfen schrieb er zurück:
“Auf Rührei mit Bacon und Muffins :-)” Mit dieser scherzhaft gemeinten Antwort wollte er sein Gegenüber ein bisschen zum Reden, beziehungsweise Schreiben, bringen. Doch der Typ reagierte anders, als Paul erwartet hatte.
“Ok, bring ich dir gerne vorbei.”
“Hehe”, schrieb Paul zurück. “war doch nur als Scherz gemeint. Wir reden hier doch über Sexuelles. Also was möchtest du mit mir machen?”
“Dir zusehen wie du Rührei, Bacon und Muffins isst.”
“Echt jetzt?” fragte Paul ungläubig.
“Und schön wäre es, wenn du dabei nackt wärst und wir vielleicht ein bisschen an dir und mir rumspielen würden.” Na also, dachte Paul, es geht also doch um ein normales Sexgeschäft. Er überschlug schnell im Kopf, welche Summe er fordern sollte.
“Ok, also Wichsen und Blasen, sagen wir nen Fuffi.”
“Geht klar.” schrieb der Typ zurück. “Hast du jetzt Zeit? Wo soll ich hinkommen?” Paul überlegte wieder. Wollte er der Typ hier bei sich haben oder doch lieber zu ihm fahren. Andererseits, verlangen würde er das gleich Geld und weniger Aufwand hatte er, wenn der Kerl zu ihm kam. Also gab er ihm seine Adresse.
“Ok, ich mache mich auf den Weg, bis in etwa einer halben Stunde. Bin übrigens der Jürgen.”
“Ok, Jürgen, dann bis gleich.” Paul hatte es desmal vermieden seine Namen zu nennen und hatte ihm für die Türklingel auch nur seinen Nachnamen verraten. Der Vorname stand da nicht drauf. Jetzt erst merkte er, dass seine Wohnung und er selbst im Moment keineswegs in dem Zustand waren, Besuch zu empfangen. Also hastete er schnell durch Schlafzimmer, Flur und Bad, räumte die größten Spuren von Unordnung weg oder schmiss die Sachen einfach ins Wohnzimmer. Dann sprang er unter die Dusche, machte sich frisch und hüllte sich in einen Bademantel. Großartig Klamotten anziehen war unnötig. Und wie er sich mit dem Kamm noch ein wenig die feuchten Haare richtete, klingelte es auch schon an der Tür.
Vor der Tür stand Jürgen, 1,80 m groß, schlank bis muskulös und gepflegtes Aussehen. In der Hand eine Tüte von McDonalds. Paul öffnete und bat seinen Kunden herein. Er zeigte direkt auf die Schlafzimmertür.
“Du wir müssen nicht gleich ins Bett gehen, ich schau dir auch gerne zu wie du in der Küche Frühstückst.” Sagte Jürgen.
“Das ist lieb gemeint, aber ehrlich gesagt, das Schlafzimmer ist der einzige Raum, den ich halbwegs aufgeräumt habe.”
“Verstehe”, meinte Jürgen grinsend. “kein Ding, machen wir es uns auf dem Bett gemütlich.” Er stellte die Tüte auf den Nachttisch und griff in seine Hemdtasche. “So, hier schon mal das Geld.”
“Dankeschön.” Antwortete Paul. “Was bekommst du für das Essen zurück?” Er sah diese Frage als durchaus berechtigt an, denn dass ihm zur sexuellen Dienstleistung auch noch Essen mitgebracht wurde war ja ein Bonus.
“Das ist gratis, freue mich wenns dir schmeckt.” Jürgen setzte sich nun aufs Bett und streifte schon mal die Schuhe ab. Hose und Hemd behielt er jedoch an. Paul kletterte zu ihm und streckte die Hand zu Pauls Gürtel aus, um ihn zu entkleiden. Doch der schon die Hand zurück. “Nachher spielen wir, iss erstmal.”
“Ok, dann eben so herum.” Paul nahm die Tüte und begann sie auszupacken. Oben drauf waren zwei Schokomuffins, darunter kamen zwei Egg-Bacon-Burger und noch eine Schachtel Rührei und ein McCroissant mit Schinken und Käse. “Was magst du?” fragte er Jürgen, denn er ging davon aus, dass diese Menge für beide gedacht war.
“Ich will nichts, danke. Ist alles für dich.” meinte er schmunzelnd und tätschelte Pauls Bauch leicht.
“Na du sorgst ja zu gut für mich.” sagte Paul und lachte. Doch Jürgen grinste nur und murmelte:
“Ach ich denke du kannst es vertragen.”
Paul nahm als erstes einen der Egg-Bacon-Burger zur Hand und schlang ihn gierig hinunter. Bei Jürgen begann sich in diesem Moment etwas in der Hose zu regen.
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