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Kolumne: Grillen

30 Grad und mehr, schwülwarme Tage und hell bis spät in den Abend. Die idealen Voraussetzungen zum Grillen. Der Gainer sieht darin auch gleich eine Gelegenheit zum zunehmen. So ein Grillabend hat alles, was eine ordentliche Mastsession erfordert: Buffet, Fleisch, Bier und Süßkrams.
Das Schöne ist, dass man sich bei so einem Grillabend auch ganz unbemerkt vollstopfen kann, denn wer zählt schon mit, wie oft man sich nun vom Kartoffelsalat genommen oder wie viele Steaks man verdrückt hat. Gerade in der Kombination mit reichlich Bier nimmt der Bauch das auch gut auf und über so eine mehrstündige abendliche Grill-Fress-Veranstaltung kann man problemlos den doppelten Tagesbedarf in sich hineinfuttern. Aber mit etwas Vorbereitung geht noch mehr.
Zunächst bietet man an, einen Salat mitzubringen, einen ordentlichen der schon was her macht. Das hat den Vorteil dass man dann als großzügig rüberkommt und am Buffet umso hemmungloser zuschlagen kann. Gut geeignet sind Kartoffelsalte oder Nudelsalate denn man kann sich an ihnen zu hause bei der Zubereitung schon einmal eine erste Mahlzeit einfahren. Ich habe anfangs, als ich noch nicht gezielt auf Zulegen aus war, bei Grillfeiern immer viel zu viel Nudeln oder Kartoffeln gekocht, hatte dann auf einmal bei mir zu hause eine Riesenschüssel voll und hab davon dann einen Teil in eine kleinere getan, die ich mitgenommen habe. Haute mache ich das, auch wenn ich die Mengen besser kenne, immer noch so. Die übrige Hälfte esse ich allerdings schon im Vorfeld, auch um zu testen ob der Salat gelungen ist.
Eine ebenfalls immer willkommene Mitbringerei ist ein Tiramisu. Hier gilt die Faustregel: mindestens 800 g Mascarpone, drunter braucht man gar nicht anzufangen. Ist dann eine Auflaufform mit dem mastigen Dessert befüllt wird sie im Kühlschrank platziert und es geht an den Kleiderschrank. Vorteilhaft beim Grillen ist, dass der lockere Dresscode weite Hemden erlaubt und Kurze, bequeme Hosen. Auch sollte man da drauf achten, dasnichtsts spannt, zumindest noch nicht bevor die Schlemmerei losgeht.
Ist der Abend dann so im Gange, man verteilt sich auf dem Gelände oder um den Grillplatz herum, sollte man immer wieder mal einen Abstecher in die Küche machen, da dort ja oft die Vorbereitungen stattfanden und Brot geschnitten wird und Salate aufbewahrt. Hier gilt es im unbeobachteten Moment beherzt zuzugreifen, ein Stückchen Baguette mit Olivenöl zu tränken, vielleicht noch ein Scheibchen Mozzarella drauf und mit einem Haps sind wir wieder ein paar Kalorien runder. Draußen am Grill werden sich mit später Stunde die Flammen vielleicht schon ein wenig zurückziehen und die allgemeine Sättigung einsetzen. Nun muss schnell gehandelt werden und einfach mal noch ein Säckchen Kohle aufgelegt. So hält die Glut in erstaunlicher Intensität bis spät in die Nacht und da man das Fleisch ja so schlecht aufheben kann landen die letzten Schwenksteaks dann noch auf dem Rost und schließlich im Bauch des Gainers. Sollte jetzt noch Tiramisu übrig sein, von dem die meisten Gäste bisher vermutlich nur ein Löffelchen genascht haben und aufgrund der Kaloriendichte geplättet waren, heißt es auch hier den großen Löffel ansetzen. Schnell ein paar Happen des Süßen Zeugs runter und schon ist der Appetit auf herzhaftes wieder da. Vielleicht noch ein Tellerchen Kartoffelsalat oder 1-2 Würstchen als Überbrückung.
Tritt man dann gut gefüllt den Heimweg wieder an bleibt gerade noch genug zeit, beim Dönermann oder Burgerbräter des Vertrauen ein kleines Menüchen oder zwei mitzunehmen. Der übervolle Magen hat sich, bis man das Bett erreicht hat, schon wieder entspannt und so kann man den Befüllungsdruck aufrechterhalten.
Diese Grillabende lassen sich bei schönem Wetter gut und gerne 3mal pro Wochenende einlege und gerade die Sonntag Mittage bieten in diesen Wochen mit allerlei Stadfesten reichlich Bratwurst- und Zuckerwattteständen die passende Abrundung.

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