Anton, der bereits zwei Monate vor Jerome auf dem deutschsprachigen Flur gewohnt hatte, war mittlerweile am Ende des vierten Monats angelangt. Es lagen stürmische Wochen hinter ihm. Da war die Zeit mit Ramon, einem Spanier, die ihn emotional sehr aufgerührt hatte. Dann gab es die beiden Neuzugänge, die er ebenfalls sehr heiß fand und zu guter Letzt war er gestern von seinem Tutor gefragt worden, ob
er zu ihm rüber in das Tutorenhaus ziehen wolle.
All diese gemischten
Gefühle und seine sowieso schon vorhanden Selbstzweifel über seinen
Körper, ließen ihn an diesem Nachmittag eine Tafel Schokolade nach der andern verputzen. Es war, als wäre in dieser südamerikanischen Marke ein süchtigmachender Stoff drin, so sehr hatte er sich in den letzten Monaten daran gewöhnt.
Irgendwann war ihm von der ganzen Schokolade dann aber schlecht und er rollte sich aus dem Bett, um
ins Bad zu gehen. Da kam gerade Timo heraus und beide schlängelten sich
im Türrahmen aneinander vorbei. Ihre Bäuche berührten sich und fast
wären sie stecken geblieben. Timo musste grinsen.
“Na mein Dicker, langsam wirds ja richtig eng hier. Musst mal
ein bisschen die Schokolade weglassen.” scherzte Timo und ging den Flur
entlang zu seinem Zimmer. “Arschloch.” dachte Anton und blickte Timo
nach. Der brauchte sich gar nicht so weit aus dem Fenster zu lehnen, der bekam auch bereits die ersten Speckröllchen. Es ging hier jedem so. Alle, mit denen Anton sich unterhalten hatte, berichtete von massiver Gewichtszunahme. Aber das hielt sie nicht vom Essen ab. Es war eine Art Gruppenzwang, der
jeden dazu trieb die Teller immer leer zu essen. Und weil alle dicker
wurden arrangierten sich sich dann auch untereinander damit. Wie Anton
mittlerweile festgestellt hatte, war jeder Kerl hier schwul. In den ersten Monaten war er noch recht schüchtern gewesen, Typen anzusprechen. Doch mittlerweile war ihm bewusst geworden, dass
alle hier dauergeil waren und eine kleine Nummer schnell zwischendurch
von den meisten immer gerne angenommen wurde. Er hatte zwar eigentlich
nach einer Art festem Freund gesucht, doch Monogamie war hier einfach nicht lebbar.
Nachdem er auf der Toilette war und anschließend schnell noch unter die Dusche gesprungen, machte er sich auf den Weg zu seinem Tutor Christo. Die Tutoren, das war das seltsame, scheinen die Einzigen zu sein, die nicht zunahmen. Zwar waren sie auch nicht superschlank, aber wenn Anton verglich wie die anderen in den letzten vier Monaten an Gewicht zugenommen hatten, fielen die Tutoren doch aus diesem Muster heraus.
Das Tutorenhaus war dreigeschossig und hatte im unteren Bereich Aufenthaltsräume und Küche, in den beiden oberen Etagen Schlafzimmer. Chrsito hatte Anton schon ein paarmal mit dorthin genommen, daher
wusste er um die gehobenere Ausstattung dieser Unterkunft. Hier gab es
statt dem Bad einen Wellness-Spa mit Sauna und Whirlpool. Auch hatte das
Haus einen Aufzug, so dass man ohne anstrengendes Treppensteigen nach oben gelangen konnte.
Das Tutorenhaus war immer verschlossen und wer hinein wollte musste
eine Tutoren-ID-Card besitzen oder eben klingeln. Das das Anton nun und
wenige Augenblicke wurde ihm geöffnet. Einer der Tutoren führte in zu
Christos Zimmer, der gerade an seinem Rechner saß. Als Anton den Raum betrat klickte er allerdings schnell ein Browserfenster hoch, was die eigentlichen Programme im Hintergrund verdeckte. Christo war nämlich gerade dabei gewesen, die neuesten Ergebnisse der Bewohner des dritten Stocks und des Kellers zu begutachten.
Die Belegung des Hauses folgte einem streng festgelegten System. Während
sich im ersten Stock quasi als Lockmittel die Zimmer der Tutoren
befanden und auch den normalen Studenten zugänglich waren,
Die Kelleranlage erstreckte sich weit unter dem Campus und war in verschiedenen Bereiche gegliedert. Die erste Sektion,
Von all dem ahnte Anton aber noch nichts und Christo hatte nun zunächst auch die Aufgabe,
Kommentare
bitte bald weiter schreiben ich freue mich sehr auf eine fortsetzung.