von raphgermany
Die Sonne verschwand gerade hinter den höchsten Wolkenkratzern der Skyline und es begann zu dämmern, als Mark das
Fitnessstudio verließ. Ein Kalter Wind zog ihm durch die Jacke und er beeilte sich, den Reißverschluss zu schließen.
Es war
wieder sehr kalt geworden in diesen letzten Januartagen und Mark wollte eine Erkältung unbedingt vermeiden - gerade jetzt,
wo er es geschafft hatte, die Auswirkungen der Feiertage wieder zu beseitigen, konnte er sich keine Zwangspause im Training
erlauben. Mark war sehr stolz auf seinen perfekten Waschbrettbauch und seine fein definierten Oberkörpermuskeln, aber es war
harte Abeit für ihn!
Über die Weihnachtstage und Neujahr hatte er Bekannte besucht und hatte keine Möglichkeit gehabt, den reichlichen Mahlzeiten,
Braten und Schokoweihnachtsmännern zu entgehen - alles andere wäre als Unhöflichkeit aufgefasst worden.
Die Folgen hatten sich fast unmittelbar an seinem Körper bemerkbar gemacht: Innerhalb weniger Tage hatte sich eine leichte
Speckschicht auf sein Sixpack gelegt und seine Brustmuskeln wirkten nicht mehr so austrainiert, sondern um einiges weicher...
Doch das hatte Mark nach drei Wochen harten Trainings zum Glück wieder in den Griff bekommen. Er nahm einfach verdammt
schnell zu und hatte dann wieder Probleme die Extrakilos loszuwerden...
Mark trottete die verlassene Straße in dem Industriegebiet, in dem sein Fitnessstudio lag, entlang und kickte beiläufig
kleinere und größere Brocken klumpigen, grauen Schnees beiseite während er seinen Gedanken nachhing.
Die Probleme mit dem Abnehmen machten ihm weniger Sorgen, er musste einfach nur strikt seinen Trainingsplan einhalten, dann
konnte sein Körper gar nicht anders, als die Fettpölsterchen schmelzen zu lassen. Was Mark viel mehr beschäftigte und irritierte war, dass er zu Beginn des neuen Jahres fast eine ganze Woche gebraucht hatte,
um wieder mit dem Training zu beginnen. Er konnte es gar nicht genau beschreiben, aber er hatte nach dem 1. Januar eine
seltsame Mischung aus Faulheit und Behaglichkeit empfunden, die ihn vom Fitnessstudio fernhielt. Und das, obwohl er sich
täglich vor den Spiegel gestellt hatte und seinen für seine Verhältnisse außer Form geratenen Körper begutachtet hatte und
sich einzureden versuchte hatte, dass er viel zu dick sei und direkt am nächsten Morgen trainieren müsse.
Doch es war immer wieder passiert: Jedes Mal wenn er sich über seinen nicht ganz stahlharten Bauch strich (der von einem
perfekten "Pfad zum Glück" zwischen Bauchnabel und Intimbereich geschmückt war) oder sich in die nur erahnbaren Rundungen an
seinen Hüften kniff, die er allerdings schon für Lovehandles hielt, beschlich ihn ein wohliges Gefühl.
Mehr noch, mehr als einmal hatte er sich bei dem Gedanken ertappt, einfach mal "loszulassen", sich nicht mehr mit Training
zu quälen, sondern das zu essen, worauf er Lust hatte und das wann und soviel er wollte - und als Konsequenz Gewicht
zuzulegen...
Doch auch jetzt verbot sich Mark diesen Gedanken - so etwas war einfach nicht von der Gesellschaft akzeptiert! Stattdessen blickte er auf, als er um eine Ecke bog und ein paar letzte Sonnenstrahlen sein schmales, fast kantiges Gesicht
trafen. Die Sonne stand jetzt schon ziemlich tief und tauchte das Hochhaus der größten Bank der Stadt in einen goldenen
Schimmer. Das brachte Mark auf einen weiteren Gedanken, um nicht zu sagen ein weiteres Problem: Was sollte er mit seinem
Leben anfangen? Er war jetzt 21 und hatte die ersten Semester seines BWL-Studiums hinter sich gebracht. Was hatte ihn nur
geritten, als er sich damals ausgerechnet für diesen Studiengang einschrieb? Beim Anblick des Wolkenkratzers erschauderte er,
sich in so einem Büroturm den Rest seines Lebens abzurackern hatte er doch nie gewollt! Wahrscheinlich war es einfach seine
allgemeine Ziel- und Ratlosigkeit, die ihn der Herde folgen ließ, so dass er sich wie hunderttausend andere bei BWL
einschrieb,nur um irgendetwas zu tun zu haben...
Mark bog um die nächste Ecke und wurde abrupt aus seiner Gedankenwelt gerissen. Er wurde hart am Kragen gepackt und in eine
dunkle Ecke gezogen. Noch bevor er schreien oder gar zu einer Gegenwehr ansetzen konnte, hielt ihm eine Hand in schwarzen
Lederhandschuhen einen feuchten Lappen vor Mund und Nase. Mark konnte nur noch einen süßlichen Geruch wahrnehmen und mit dem
Gedanken "So riecht also Chloroform" wurde es schwarz um ihn.
Als Mark schließlich wieder zu sich kam, war er immer noch von Schwärze umgeben. Er brauchte ein paar Sekunden um zu
begreifen, dass seine Augen verbunden waren und noch ein paar Sekunden bis er realisierte, dass er gefesselt war! Er begann sofort aus vollem Halse um Hilfe zu schreien. Während er mit ganzer Kraft brüllte, hörte er wie eine schwere,
wahrscheinlich eiserne Tür hinter seinem Rücken geöffnet und sofort wieder geschlossen wurde. Unmittelbar darauf erhielt
Mark einen brutalen Schlag auf seinen Hinterkopf, der ihm den Atem stocken ließ. Mark verstummte und hörte eine rauhe, dunkle
Männerstimme sagen: "Das Schreien wird dir nichts bringen, es kann dich hier keiner hören - Also LASS ES!" Die letzten Worte
hatte der Sprecher Mark regelrecht entgegen gedonnert. Doch Mark dachte gar nicht daran zu schweigen, er fing wieder an
loszuschreien "Hilfe! Ich bin entführt worden! Hil...!" Mitten im Wort traf ihn ein ein weiterer Schlag von hinten, der
tanzende Sternchen in Marks Kopf produzierte. Einen Augenblick später verlor er wieder das Bewusstsein.
Mark hatte keine Ahnung, wie lange er jetzt schon entführt war, als er das nächste Mal sein Bewusstsein zurück erlangte.
Diesmal war er jedoch aus der ersten Erfahrung klug geworden und schrie nicht sofort los. Er blieb ganz regungslos und
versuchte Informationen über seine Situation zu sammeln.
Er trug noch immer die Augenbinde und war noch immer gefesselt. Er war auf einer Art Sitz festgemacht: Die Füße waren an den
Stuhlbeinen fixiert, sein Oberkörper lag auf einer schrägen Lehne, so dass er etwa 45 Grad nach hinten gebeugt war. Seine
Arme wurden in Höhe seiner Handgelenke an den Seiten der Lehne von Manschetten gehalten. Mark spürte sowohl an den Füßen als
auch an den Armen eine gewisse Polsterung, so dass er sich auch bei heftigem Zappeln und Strampeln nicht verletzen konnte.
Auch der Stuhl - oder war es eher eine Liege? - schien gepolstert und mit Leder oder etwas ähnlichem bezogen. "Ich werde also
nicht wegen diesem Ding sterben" ging es ihm durch den Kopf, alles in allem war seine Position sogar nicht mal unbequem -
von dem Umstand, dass er gefesselt war, einmal abgesehen. Nach dieser Feststellung atmete Mark tief durch, was ihn auf etwas anderes aufmerksam machte: Der durch das Atmen verursachte
Luftzug strich ihm über seinen Oberkörper und er stellte fest, dass er "oben ohne" war. Es war nicht kalt in dem Raum, in dem
er sich befand, weshalb er auch nicht fror.
"Shit, bin ich etwa ganz nackt?" fragte sich Mark und er versuchte durch Bewegungen seines Beckens festzustellen, ob er noch
seine Hose anhatte. Er konnte an seinem Schwanz und an seinem Po etwas Stoff spüren, er musste also zumindest seine Shorts
noch anhaben. "Verdammt, wo bin ich hier nur reingeraten?" fragte er sich und fühlte so etwas wie Panik in sich aufsteigen.
Doch bevor er zu erneutem Hilferufen ansetzen konnte, öffnete sich die schwere Eisentür erneut.
Mark blieb still, hörte Schritte und wie die Tür wieder geschlossen wurde. Dann erklang eine Männerstimme, diesmal kam sie
von vor ihm. Es war eine andere, deutlich hellere und jüngere Stimme ohne bedrohlichen Unterton, wie ihn die erste gehabt hatte.
"Haben wir uns jetzt beruhigt?" fragte sie. "Wer sind sie?" schleuderte Mark ihr entgegen. Sofort bekam er einen neuen
Schlag auf den Hinterkopf, blieb aber bei Bewusstsein. Der andere Mann war also mit im Raum und stand wieder hinter ihm.
"Hör zu," sagte die Stimme vor ihm "Ich will dir nicht wehtun müssen. Aber dafür musst du dich etwas kooperativ verhalten!"
"Was wollen sie von mir?" fragte Mark nun, deutlich zurückhaltender. "Ich will, dass es dir gutgeht! Und vielleicht ein
wenig von dir profitieren..." antwortete die Stimme. "Wenn sie wollen, dass es mir gutgeht, dann lassen sie mich sofort frei!"
protestierte Mark. "Das wird leider nicht möglich sein" kam die Antwort von vorne. "Aber vielleicht kann ich ja sonst etwas
für dich tun...Hast du Hunger, Mark?" Mark schnappte nach Luft "Woher kennen sie meinen Namen?" fragte er entsetzt. "Das isterstmal unwichtig, nur soviel: Ich kenne dich ein wenig..." antwortete die jüngere Stimme vielsagend und dann: "Du musst
hungrig sein, Mark!" Das zumindest stimmte, Mark hatte nach dem Training am Abend noch nichts gegessen und er war wer weiß
wie lange schon in diesem Raum. Er nickte zaghaft. "Sehr schön!" war die Reaktion der Stimme von vorne.
Mark hörte ein Geräusch hinter sich, dann packte eine Hand seinen Kopf an der Stirn. Der zweite Mann drückte auf diese Weise
seinen Kopf in den Nacken, so dass sein Mund nach oben zeigte und griff dann so um, dass er mit seinem stahlharten Griff
seinen Kiefer öffnete. Aus Angst vor weiteren Schlägen ließ Mark es geschehen.
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