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Max und Maurice: Love will tear us apart

Das ganze Wochenende über dachte Max an die Begegnung mit dem Typen auf der Toilette. Er hatte sich bislang noch nicht bei Gayromeo eingeloggt um nachzusehen, ob er ihm geschrieben hätte. Doch am Montag überwog dann die Neugier und er schaute nach. Tatsächlich hatte er eine Message von HunkMA77:
Hey du geiles Stück, wann kann ich dich wieder sehen?“ stand da.
Max klickte über das Profil. Der Typ war wirklich sehr gutaussehend und auch die XXX-Bilder zeigten eine ordentliche Bestückung. Max kribbelte es ein paar Minuten in den Fingern, dann schrieb er:
„Bier heute Abend?"


Maurice schloss sein Fahrrad an einer Laterne an und bewegte sich schnaufend in Richtung des Starbucks-Filiale. Er hatte sich ganz schön beeilt und war dementsprechend außer Puste. Zu seinem Glück war er aber noch vor Dominik, dem Barkeeper, da. So konnte er noch ein bisschen verschnaufen und seien Puls auf einen normale Frequenz herunterbringen. Immerhin war das hier so eine Art Vorstellungsgespräch. Naja, nicht wirklich denn Dominik würde ihm ja nur den Kontakt vermitteln, eingestellt würde er von Dominiks Vater. Aber trotzdem war es wichtig, hier einen guten Eindruck zu hinterlassen. Die Sache war ja sowieso schon sehr unkonventionell gelaufen. Hätte Maurice sich nicht mit „merci“ für die beiden Cocktails bedankt und hätte sich daraus nicht ein Dialog in Französisch entsponnen, in dessen Verlauf er dem Barkeeper von seiner Sprachlehrerausbildung erzählt hätte, die Sache wäre ganz anders verlaufen. Doch wie sie dann einmal im Gespräch waren hatte Dominik von seinem Vater erzählt, der Direktor an einem Internat in St. Moritz war und der gerade händeringend nach einem dreisprachigen Französischlehrer suchte. An der Art, wie Dominik sich mit Maurice unterhielt war dem sofort klar, dass der Job eigentlich nur ein Lockangebot für wesentlich zweideutiger Absichten Dominiks war. Was war denn schon dabei, viele Stellen wurden ja über die ein oder anderen Form von Besetzungscouch vergeben und warum sollte er dabei nicht profitieren sollen?



Max zog den Schlüssel ab und stieg aus dem Auto. Er hatte einen Parkplatz direkt in der Straße der Kneipe gefunden, so brauchte er seine Massen nicht allzu weit zu bewegen. Es fiel ihm wieder einmal auf, wie faul er mittlerweile geworden war. Wo es ging vermied er längere Strecken zu Fuß. Roberto, wie der Hunk mit richtigem Namen hieß stand schon vor der Kneipe. Er gab Max die Hand und umfasste ihn mit der Anderen kurz um den Rücken. Dabei zog er ihn direkt an sich heran, so dass ihre Oberkörper sich berührten. Durch die dicke Jacke hindurch spürte Max, wie sein dicker bauch an das Sixpack seines Gegenüber gedrückt wurde.
„Schaust gut, aus, du geile Fettsau.“ Flüsterte Roberto ihm schnell ins Ohr und grinste. Max wurde rot und bekam gar keine Antwort heraus. Roberto schien aber auch keine zu erwarten denn er ging bereits vor in die Kneipe. Das Publikum war altersmäßig gemischt und definitiv durchgehend hetero. „Wir können ja mal hier starten und dann sehen, wo’s uns hin verschlägt.“ Meinte Roberto und steuerte auf einen Zweiertisch zu. Im Vorbeigehen zeigte er dem Wirt mit zwei Fingern an, dass er ihnen zwei Bier bringen sollte. Max saß immer noch schweigend und etwas schüchtern grinsend da.
„Und was haste heute schon alles gegessen?“ fragte Roberto gerade heraus. Max lief noch ein Stückchen mehr rot an, wenn das überhaupt noch möglich war. Der Typ war ja wirklich direkt. Er überlegte kurz, was er antworten sollte, die Wahrheit oder sollte er schummeln?
„Nun“ , fing er an, als ob es das normalste der Welt war. „heute Morgen hatte ich Brötchen mit Leberwurst….“
„Wie viele?“ Unterbrach Roberto und Max konnte die steigende Geilheit in seinem Blick sehen. Wäre der Typ tatsächlich so drauf wie er ihn einschätzte, dann würde ihm das Folgende gefallen.
„Um ehrlich zu sein: 5.“ Max lächelte und auch in Robertos Gesicht baute sich ein breites Grinsen auf.
„Geil, bist ja ein richtiger Fresser, das gefällt mir!“
„Mittags dann Pizza, nur eine weil ich auf der Arbeit war. Und dann um 6 eine Packung Fischstäbchen mit Kartoffelbrei.“
„Wow, da geht mir ja gleich unterm Tisch einer ab.“ Antwortete Roberto. „So wird dein geiler Bauch immer größer und fetter. Was machte denn für ne Arbeit? Hoffentlich ein Schreibtischjob wo du viel sitzet.“
„Versicherung. Jo, sitze schon recht viel. Hab ein Büro, was heißt Büro, eigentlich ist es auch gleich die ganze Filiale die wir hier haben, in der Pestalozzistraße. Da telefonier ich dann, ab und an kommen Kunden vorbei und manchmal fahre ich raus zu ’nem Termin. Alles in allem recht Bewegungsarm.“
„So muss das sein! Prost.“ Robert setzte sein Bier an und hatte das Glas mit einmal schon fast leer. Die breite Brust vibrierte unter dem engen Shirt beim Schlucken. Max musste sich anstrengen mitzuhalten, obwohl sein Magen in den letzten Monaten an Fassungsvermögen hinzugewonnen hatte. „Ich hab eigentlich auch nur ’nen Sitzjob, aber ich versuche in der Mittagspause immer Laufen zu gehen. Na ja, hab ja auch etwas andere Ziele als Du. Ich arbeite beim Radio, eigentlich ein total langweiliger Verwaltungs- und Koordinationsjob, aber was will man machen.“
„Aber immerhin in der Medienbranche, das ist doch schon mal was cooles.“ Sagte Max. „Ich wollte früher auch immer was in die Richtung machen, aber ist halt schwer reinzukommen ohne Kontakte.“
„Na nun kennste ja mich.“ Meinte Roberto grinsend. Max schmunzelte. Mittlerweile hatte Roberto schon die nächste Runde bestellt, Herrengedecke. „Also die Stimme und Aussprache für’s Radio hast du zumindest, angenehm tief und keine Dialektfärbung.“
„Na du kannst mir ja mal was vermitteln.“ Antwortete Max im Scherz. Roberto blickte an Max hinab und dann wieder nach oben und schien ihn dabei mit seinen Blicken sehr genau zu mustern.
„Ja, wie weiß“, murmelte er dabei, „wer weiß.“ Jetzt kippten die Beiden erstmal die Schnäpse und stießen die Biere an. Wieder hatte Roberto einen ordentlichen Zug. „Du ich bin jetzt mal bisschen direkt“, sagte er, „also meine Wohnung ist gleich um die Ecke die Straße runter. Lust mit zu mir zu kommen?“ Max hatte eigentlich schon die ganze Zeit auf ein der Artiges Angebot gewartet denn schon bei ihrer ersten Begegnung war es ja darum gegangen. Er hatte sich auch schon genau ausgemalt, wie er reagieren würde. Nicht umsonst hatte er sich einen Abend zum Treffen ausgesucht, an dem er allein zu Hause wäre weil Maurice arbeiten musste. Aber jetzt so in der Situation war er dann doch überrascht und stammelte sich ein ‚Ähm, äh, also…’ zusammen. Roberto begann schon die Augenbrauen hochzuziehen, doch dann rang er sich nach einer gefühlten Ewigkeit zu einem: „Klar, gerne doch.“ durch. Roberto grinste. Er kippte den letzten Schluck Bier hinunter und winkte dem Wirt mit dem Portemonnaie zu.


Im Tageslicht und unkostümiert hatte Maurice Dominik zuerst gar nicht erkannt. Aber als er nur noch ein paar Meter von ihm weg war und zielstrebig auf die einzige vor der Tür wartende Person zuging war ihm dann klar, dass er es war.
„Hi“, sagte Dominik und reichte Maurice die Hand. „hoffe Du wartest noch nicht zu lange.“
„Gerade erst angekommen, eine Minute vielleicht.“ Antwortete Maurice. Der Starbucks-Laden war gerammelt voll, nur ein Glück dass gerade ein Päärchen von einem zweitertisch aufstand als sie hereinkamen.
„Am besten reserviert Du uns den Tisch und ich hol die Getränke.“ Sagte Dominik und warf seien Tasche auf einen der Stühle. „Was magste denn?“
„Einen großen Cappuccino mit Haselnusssirup hätte ich gerne.“ Während Dominik sich an der Theke anstellte, ließ Maurice seinen Blick über dessen Tasche wandern. Es war eine moosgrüne Freitag-Tasche mit zwei dunkelblauen Buttons am Gurt. Einer ahmte den Nivea-Schriftzug nach, jedoch mit dem Wort ‚Niveau’. Der andere zeigte das Fair-Trage Logo. Er überlegte, was ihm das für Rückschlüsse über sein gegenüber zuließ. Er hatte bei ihrer ersten Begegnung eigentlich nur von sich erzählt und wusste gar nicht, was Dominik so machte. Eigentlich deutete alles auf Student hin, aber dafür schien er ihm schon ein bisschen zu alt. Nach ein paar Minuten kehrte Dominik mit einem Tablett zurück. Neben den beiden Kaffeetassen befanden sich darauf zwei Stück Himbeerkuchen und zwei Brownies.
„Hab noch bisschen was Süßes mitgebracht, der Himbeerkuchen ist echt sehr geil.“  Er nahm das eine Stück herunter und schob das Tablett in Richtung Maurice. „So, und da sitzt er nun also, der vielleicht zukünftige Französisch-Deutsch-Englisch-Lehrer.“
„Und Du studiert noch?“ Frage Maurice.
„Ne, ne, das ist nicht so meine Welt, wie ich dann irgendwann festgestellt habe.“
„Dachte so wegen dem ‚Niveau is keine Creme’-Button. Also kommst zumindest sehr studentisch rüber.“
„Jo, ich hatte auch mal studiert, aber mittlerweile mach ich andere Dinge.“ Dominik schmunzelte. „Zum Beispiel süße Kerle zu süßen Speisen ausführen.“ Er zwinkerte in Richtung des Tabletts und Maurice verstand, dass das wohl alles für ihn bestimmt war. „Und tagsüber sitze ich für die Grünen im Stadtrat und des Nachts pflege ich dann die Wählerkontakte an der Theke.“
„Ach guck an“, sagte Maurice. „da sieht man mal wieder wie wenig man über seien Lokalpolitiker weiß. Bestimmt hab ich dich dann auch schon mal irgendwo in der Zeitung gesehen.“
„Glaube ich eher weniger, ich halte mich da im Hintergrund. Eigentlich ist Politik auch gar nicht so meine Sache, wie ich mehr und mehr feststelle. Aber es war zumindest was um meine Eltern zu beruhigen, die machten sich schon langsam Sorgen um mich.“
Sie plauderten weiter über dies und dass, Maurice erzählte Dominik von seiner Kindheit in der Schweiz und Dominik von mehren an- und abgebrochenen Karrieren. Wie vermutet rührte er außer seinem Stück Kuchen nichts an so dass sich Maurice wirklich durch beide Brownies, ein heftiges Himbeerkuchenstück und einen Cappuccino mit Monstersahnehaube futtern musste. Dominik schaute ihm dabei neckisch zu und Maurice wusste genau, wie geil ihn dass zu machen schien.
„Also wegen dem Job schlage ich vor, dass Du mal mit mir an die Schule fährst.“ Schlug Dominik gegen Ende des letzten Brownies vor. „Zufälligerweise hatte ich vor das kommende Wochenende runter zu fahren, hättest Du da Zeit?“ Maurice überlegte kurz. Auch wenn er keine Zeit gehabt hätte, hätte er sie sich gemacht denn das was Dominik bisher über die Stelle erzählt hatte klang sehr verlockend.
„Das lässt sich einrichten.“ Sagte Maurice. Dominik grinste.
„Cool“, sagte er. „da freu ich mich drauf.“


Die Wohnung von Roberto lag in Sichtweite des Senders, fünf Minuten bräuchte er morgens zur Arbeit, erzählte er Max auf dem Weg dahin. Das Gebäude war vielleicht drei oder vier Jahre alt, alles sehr schick. Per Aufzug kamen sie in das Penthaus im vierten Stock.
„Na man scheint ja gut zu verdienen beim Radio“, meinte Max als sie die Wohnung betraten. „nobel nobel.“
„Ach, es passt schon.“ Antwortete Roberto. „Ich bin mal grade ganz unhöflich und höre schnell ins Radio rein, bevor ich Dich herumführe, aber ich will nur kurz was überprüfen.“ Er ging voran ins Wohnzimmer und schaltete die Stereoanlage an. Zwei Moderatoren unterhielten sich und einer von den beiden sagte schließlich den nächsten Titel an: Joy Division mit ‚Love will tear us apart’.

     



ä

Kommentare

Anonym hat gesagt…
Das geht ja gut weiter! bin mal gespannt, was im Penthouse und der Schweiz passiert!
Die Story entwickelt sich echt gut :)

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