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Die Spezialeinheit - 1

Aufgrund der großen Nachfrage habe ich Hamit noch eine weitere Geschichte gegönnt, kombiniert mit einem kleinen Rückgriff auf eine Klassiker-Geschichte. Viel Spaß!


In der Zeit nach Ramadan entwickelten Merdin und Hamit einen guten Trainings-Fress-Stil. Aber Hamit wollte es dann doch nicht zu schnell angehen lassen mit der Gewichtszunahme sondern gezielt auf Masse hin arbeiten. Im Laufe eines halben Jahres arbeitete er sich so zu einem muskelbepackten Masseschwein von 120 Kilo hoch. Sein Brustkorb hatte nun einen Umfang von 130 cm und seine Oberarme standen vom Körper ab, so massiv waren sie geworden. Ein breiter Stiernacken führte zum kahlrasierten, runden Schädel.
Merdin wirkte neben ihm nun regelrecht schmächtig. Er hatte sich auf 78 Kilo stabilisiert und sich ein gutes Muskelpolster zugelegt. Dadurch dass sie beide aber viel trainierten und auch Hamit einiges für seine Kondition tat, kamen die beiden auch im Bett recht sportlich daher. Nun standen die Abschlussprüfungen ihrer Lehre an. Obwohl sie im Team lernten und eigentlich auch beide recht zuversichtlich waren, reichte es bei Hamit nur knapp für das Bestehen. Mit solchen Noten konnte der Betrieb ihn leider nicht übernehmen und nun stand er vor dem Problem, einen Job zu finden, möglichst noch in der Nähe, damit er mit Merdin zusammenbleiben konnte. Doch auch nach drei Monaten intensiver Suche hatte er nur Absagen bekommen. Die Situation belastet ihn schließlich so sehr, dass er wieder in seine Wohnung zurückzog und mit Merdin nur noch unregelmäßig etwas unternahm. Der hing zunehmends mit seinen Kollegen auf der Arbeit herum und schließlich war es Hamit egal, wo ihn ein Job hinverschlagen würde, da er für Merdin und sich keine Zukunft mehr sah.
Als er wieder einmal bei seinem Berater im Arbeitsamt saß kam diesem eine Idee.
„Sagen Sie mal, so wie Sie aussehen scheinen sie viel Sport zu machen. Haben sie jemals an eine Karriere bei der Bundeswehr gedacht?“ Hamit schaut ihn überrascht an. Er hatte mit der Bundeswehr bisher keinen Kontakt gehabt. Zwar besaß er die deutsche Staatsbürgerschaft, aber man hatte ihn nie zu einer Musterung geladen und so war das Thema komplett an ihm vorbeigegangen.
„Sehen Sie“, führte der Berater weiter aus, „gerade jetzt wo die Wehrpflicht ausgesetzt wurde werden dort händeringend Leute gesucht. Der Staat ist als Arbeitgeber sehr sicher und die Verdient- und Karrieremöglichkeiten sind auch nicht schlecht. Ich gebe Ihnen mal ein paar Broschüren mit.“
Auf der Fahrt zurück zu seiner Wohnung las Hamit sich das Infomaterial durch. Es klang eigentlich echt interessant, was man da schrieb. Die körperlichen Anforderungen würde er mit Links schaffen, Arbeiten in Hierarchien war er sein Leben lang gewohnt und auch mit mittlerer Reife waren viele Möglichkeiten vorhanden. Er könnte über die Bundeswehr sogar sein Fachabitur nachmachen und studieren gehen. Zuhause recherchierte er noch ein bisschen zu dem Thema im Internet und nachdem er eine Nacht darüber geschlafen hatte, stand sein Entschluss fest.
Im Gegensatz zu all den Bittgesuchen die er in den Letzten Wochen bei seine Bewerbungen an potenzielle Arbeitgeber stellen musste war es solch ein Luxus, der sich ihm nun bot. Auf seine Anfrage hin wurde er schon für die folgende Woche zu einem Eignungstest nach Köln eingeladen. Selbstverständlich konnte er 1. Klasse ICE reisen, das Ticket hatte man ihm bereits zugeschickt. Am zentralen Stützpunkt angekommen zuckte er dann aber wieder ein bisschen zusammen. Das sah hier alles doch ein wenig rustikal aus, viel Beton und alles so sehr nach Zeiten des kalten Krieges. Aber seine Bedenken legten sich, als er bereits am Empfang von zwei Rekruten abgeholt und zum Gästehaus chauffiert wurde.
Die folgenden zwei Tage waren dann doch anspruchsvoller, als er es erwartet hatte. Das Programm umfasste 10 Stunden täglich, am ersten Tag nur Wissenstest und psychologische Aufgaben, der zweite Tag diente der physischen Überprüfung. Da Hamit ja noch nicht gemustert worden war, kam ihm die indiskrete Untersuchung durch zwei Bundeswehrärzte etwas unangenehm vor, doch nach dem 5. Test hatte er die Scham schon fast verloren. Als abschließendes Fazit murmelte der Arzt nur, dass er vielleicht nicht nur seine Oberarmmuskeln sondern auch den Bauch trainieren sollte, denn mit 120 Kilo sei er schon an der oberen Grenze. Aber dennoch würde er ihn als tauglich einstufen. Den Abschluss des Tages bildeten dann die Fitnesstests, laufen, schwimmen, klettern, die Hamit mit sehr guten Resultaten abschloss. Ganz zum Schluss gab es dann ein persönliches Gespräch in dem man ihm zu seiner Freude mitteilte, dass man ihn nehmen würde und wie der weiter Ablauf nun sei. Freudig fuhr Hamit nach Hause, denn nach den Tiefs der letzten Monate ging es nun wieder aufwärts.
Die kommenden zwei Wochen nutzte er nun, seine Sachen zu Hause zu regeln, seine Wohnug zu kündigen und die Zelte abzubrechen. Er traf sich auch noch einmal mit Merdin auf einen Kaffee, um ihn über seine weiteren Wege zu informieren. Es war ein recht nüchternes Treffen. Merdin freute sich zwar über Hamits Erfolg, aber beiden war klar, dass sich ihre Wege nun trennten und jeder nun wieder auf die Suche nach jemand anderem gehen würde. Sie Umarmten sich zum Abschied noch ein letztes mal, dann gingen sie in entgegengesetzte Richtungen.

Kommentare

Anonym hat gesagt…
Ich freu mich schon auf die Fortsetzung. "Dicke Jungs beim Bund" gehört zu meinen Lieblingsgeschichten. Bin gespannt wie es weitergeht.

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