Mittlerweile war schon der vierte Tag der Reise vorbei. Michael hatte bisher tapfer an allen Gruppenevents teilgenommen, seien es Stadführung, Tanzworkshop oder wie heute der Ausflug in einen Safaripark gewesen. Das hatte eigentlich sogar Spaß gemacht und mittlerweile hatte er auch seine zwei, drei Leute gefunden, mit denen er sich gut unterhalten konnte. Aber dennoch verzichtete er heute Abend auf die Kneipentour, denn er musste sich einfach mal ausruhen.
Nachdem er geduscht hatte und im Bademantel auf dem Bett platz genommen hatte, dauerte es nicht lange, bis er eingeschlafen war. Michael träumte wirre Dinge aus Ereignissen der letzten Tagen.
Es begann damit, dass er zusammen mit seinem neugewonnen Freund Robert - was schon die erste Unlogik darstelle, denn mit Robert hatte er erst hier in Südafrika zum ersten Mal gesprochen - dem Flieger hinterherliefen. Aber trotz des Zeitdrucks hielt Robert auf dem Flughafen immer wieder an um eine Kaffee zu kaufen. Weil der Traum-Michael den Traum-Robert aber immer wieder kurz vor dem bezahlen weiterzerrte kamen sie irgendwie dem Flieger nicht näher, denn Robert kam ja auch nicht zu seinem Kaffee. Irgendwann waren sie sich dann wohl bewusst, dass der Flieger abgeflogen war und plötzlich hatte die Traum-Steffi - wo auch immer sie hergekommen sein mag - den Einfall, per Jeep runter zu fahren. Sie redete die ganze Zeit von Reisezeit und Durchschnittsgeschwindigkeit, eigentlich verstand Michael kein Wort, aber an der Art schnell und mit vielen Zahlen und Fakten zu reden, erkannte er, dass es tatsächlich Steffi war. Das Vergnügen, Steffi beim Tanzkurs als Partner zur Seite zu stehen, hatte er vorgestern gehabt. Da fand er ihre schnell-schnatternde Art noch sehr nervig, aber Abends nach ein paar Bieren stellten sie fest, dass es auch Themen gab über die sie beide gleichviel schnattern konnten - Kinderserien der 80er Jahre - und da war ihm Steffi dann auf einmal ganz sympatisch. Einen kurzen Moment hatte er, als sie nach der letzten Runde in Richtung der Zimmer torkelten, sogar gemeint, sie hätte sich in ihn verguckt und wollte vielleicht noch etwas weitergehen. Doch die Müdigkeit ließen ihn die Situation schnell beenden und sich in sein Zimmer verabschieden. Nun denn, Traum-Steffi navigierte sie nun irgendwie über Feldwege binnen weniger Minuten von München auf den Hotelparkplatz in Johannesburg.
Michael erwachte für einen kurzen Moment, drehte sich aber sofort um und war schon im nächsten Traum. Er saß in der Sauna, die er schon am ersten Tag entdeckt und am zweiten bereits ausprobiert hatte. Nur hatte er irgendwie kein Handtuch und überkreutzte deswegen die ganze Zeit die Beine recht unbequem, um sich ein weing zu kaschieren. Ständig Zeit ging die Saunatür auf und zu und Samuel schleppte Handtücher herrein. Aber ihm reichte er keines. Als Michael den Mut fasste und Samuel ansprach kam dieser dicht auf ihn zu, blickte an ihm herunter und meinte: "Da mussen wir Latte erst loswerden." Dann kniete er sich und beugte seinen Kopf in Richtung Michaels Schoß. Aber wie immer in Träumen kommt es nur zum Sex wenn der Schlafende unterbewusst selbst mastrubiert und da Michael dies nicht zu tun schien, wurde die Situation im letzten Moment abgebrochen. Patrick, der Dritte in Michaels Bekanntenbunde, kam herein und setzte sich breit und schwer, wie Patrick nun einmal war, neben Michael. Im echten Safari-Bus hatte es eine ähnliche Situation gegeben, weswegen Patrick nun wohl diesen Auftritt hier bekam. Im Bus hatte er sich auch schwer und massig neben Michael gesetzt und dabei mit seinem Schenkel deutlich gegen Michaels gedrückt. Der Traum-Patrick fing nun an sich mit Euroscheinen den Schweiß abzutupfen, der in Bächen an seinem dicken Körper herunterrann. Patrick war reich und arbeitete im Finanzsektor, weswegen Michaels Traum diese Vorstellung von ihm entwickelte. Michael war es immer noch unglaublich peinlich, dass alle ihn hier nackt sehen konnten und so versuchte er sich auf der Bank herumzudrehen, um sein Gemächt zumindest gegen die Wand zu richten. Diese Umdrehbewegung war es, bei der sein reales Bettlaken verrutschte, was dann einem kalten Luftzug genug Angriffsfläche freigab, um Michael erwachen zu lassen.
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