Es waren nun 8 Tage vergangen, seit Valentin kommissarisch als Abt von St. Claudius agierte. Der Wechsel in der Führung war auch für die Brüder plötzlich gekommen und viele hegten ihm gegenüber noch Misstrauen. Valentin wunderte dies nicht, wann immer er zum Einsatz kam, war die Lage kompliziert. Nichtsdestotrotz hatte er immer binnen kurzer Zeit beträchtliche Erfolge vorweisen können. Wie auch anderswo, begann er hier mit den bereits aktiven. Diese auszumachen war kein Problem, denn sie hatten bereits kleine Bäuche und rundliche Gesichter. Als ersten unter ihnen bestellte er sich Marcellus, einen mittdreißiger Blondschopf ordentlicher Größe, vermutlich mit deutschen oder niederländischen Ahnen, ins Gespräch. Valentin gehieß Marcellus, auf einem Schemel Platz zu nehmen. Dann verschloss er die Tür und stellte sich vor ihm auf. Er legte seine linke Hand auf Marcellus’ Kopf und begann mit einem Gebet.
„… In nomine patris et filii et spiritus sancti – amen.“ Schloss er und setzte sich Marcellus gegenüber ebenfalls auf einen Schemel. „Bruder Marcellus. Ich möchte heute mit dir über etwas sprechen, was die direkten Weisen aus Rom anbelangt.“ Marcellus nickte. Er war sich noch nicht sicher, was genau ihn in dem Gespräch erwarten würde. Zwar wurde viel Getuschelt auf den Gängen, dass die Abberufung Bonifaz’ etwas mit heimlich stattfindendem sündhaften Verhalten zu tun habe, doch war bislang nichts genaues in Erfahrung zu bringen gewesen.
„Ihr alle habt euch sicher gewundert, warum ich an Bonifaz’ Stelle vorübergehend die Leitung des Ordens übernommen habe. Hast du eine Ahnung, was der Grund sein könnte?“ Valentin lächelte mild doch hinter dem Lächeln vermutete Marcellus böses Gedankengut.
„Nun,“ begann Marcellus vorsichtig. „es gibt Gerüchte, dass im Kloster Dinge geschähen…“
„Ganz recht.“ Unterbrach ihn Valentin. „Es geschehen Dinge und auch du bist daran nicht unbeteiligt.“ Er beugte sich nach vorne und tätschelte Marcellus Bauch. „Ich denke, wir wissen, worüber wir sprechen.“ Marcellus senkte den Blick.
„Lege deine Kutte ab.“ Befahl Valentin. „Und wie du siehst werde auch ich mich im Angesicht des Herren entkleiden.“ Marcellus zögerte noch einen Moment ob des ungewöhnlichen Befehls, doch als Valentin sein Gürtelseil lockerte, folgte er ihm nach. Da saßen sie sich also nun gegenüber, bei nackt auf Schemeln. Der Körper von Valentin war schlank, muskulös und trainiert, wohingegen bei Marcellus ein weicher, runder Bauch und Ansätze von Brüsten zu sehen waren.
„Die weisen Roms sind dir bekannt?“ fragte Valentin und musterte sein Gegenüber dabei gründlich von oben bis unten.
„Sie sind es.“ Antwortete Marcellus. „Wir müssen dem Volk das Ideal des himmlischen Lebens aufzeigen und in Zeiten des Hungers unsere Körper besonders üppig gedeihen lassen.“
„So ist es.“ Sagte Valentin mit zufriedenem Grinsen. „Und woran merkt ihr, dass ihr auf dem richtigen Weg seid? Was zeigt die Wut des Teufels am stärksten an?“ Marcellus schaute verwirrt drein. Er verstand nicht, worauf Valentin hinaus wollte.
„Die Fleischeslust!“ erlöste er Marcellus ratlosen Blick. „Das Böse straft uns diener des Herren durch unsittliche Gelüste. Doch wir schlagen ihm ein Schnäppchen. Indem wir diesen Gelüsten nachgeben und uns opfern zum Wohle aller, so wie es auf unser Herr Jesus Christus getan hat, erlösen wir die Menschen.“
„Das heißt,“ fragte Marcellus nun nach. „dass Unzucht im Sinne der Erlösung etwas gutes ist?“
„Ich wusste, dass du schnell verstehen würdest.“ Sagte Valentin erfreut. „Und nun werde ich dich Lehren, den Dienst für die Gute Sache auszuüben.“
„… In nomine patris et filii et spiritus sancti – amen.“ Schloss er und setzte sich Marcellus gegenüber ebenfalls auf einen Schemel. „Bruder Marcellus. Ich möchte heute mit dir über etwas sprechen, was die direkten Weisen aus Rom anbelangt.“ Marcellus nickte. Er war sich noch nicht sicher, was genau ihn in dem Gespräch erwarten würde. Zwar wurde viel Getuschelt auf den Gängen, dass die Abberufung Bonifaz’ etwas mit heimlich stattfindendem sündhaften Verhalten zu tun habe, doch war bislang nichts genaues in Erfahrung zu bringen gewesen.
„Ihr alle habt euch sicher gewundert, warum ich an Bonifaz’ Stelle vorübergehend die Leitung des Ordens übernommen habe. Hast du eine Ahnung, was der Grund sein könnte?“ Valentin lächelte mild doch hinter dem Lächeln vermutete Marcellus böses Gedankengut.
„Nun,“ begann Marcellus vorsichtig. „es gibt Gerüchte, dass im Kloster Dinge geschähen…“
„Ganz recht.“ Unterbrach ihn Valentin. „Es geschehen Dinge und auch du bist daran nicht unbeteiligt.“ Er beugte sich nach vorne und tätschelte Marcellus Bauch. „Ich denke, wir wissen, worüber wir sprechen.“ Marcellus senkte den Blick.
„Lege deine Kutte ab.“ Befahl Valentin. „Und wie du siehst werde auch ich mich im Angesicht des Herren entkleiden.“ Marcellus zögerte noch einen Moment ob des ungewöhnlichen Befehls, doch als Valentin sein Gürtelseil lockerte, folgte er ihm nach. Da saßen sie sich also nun gegenüber, bei nackt auf Schemeln. Der Körper von Valentin war schlank, muskulös und trainiert, wohingegen bei Marcellus ein weicher, runder Bauch und Ansätze von Brüsten zu sehen waren.
„Die weisen Roms sind dir bekannt?“ fragte Valentin und musterte sein Gegenüber dabei gründlich von oben bis unten.
„Sie sind es.“ Antwortete Marcellus. „Wir müssen dem Volk das Ideal des himmlischen Lebens aufzeigen und in Zeiten des Hungers unsere Körper besonders üppig gedeihen lassen.“
„So ist es.“ Sagte Valentin mit zufriedenem Grinsen. „Und woran merkt ihr, dass ihr auf dem richtigen Weg seid? Was zeigt die Wut des Teufels am stärksten an?“ Marcellus schaute verwirrt drein. Er verstand nicht, worauf Valentin hinaus wollte.
„Die Fleischeslust!“ erlöste er Marcellus ratlosen Blick. „Das Böse straft uns diener des Herren durch unsittliche Gelüste. Doch wir schlagen ihm ein Schnäppchen. Indem wir diesen Gelüsten nachgeben und uns opfern zum Wohle aller, so wie es auf unser Herr Jesus Christus getan hat, erlösen wir die Menschen.“
„Das heißt,“ fragte Marcellus nun nach. „dass Unzucht im Sinne der Erlösung etwas gutes ist?“
„Ich wusste, dass du schnell verstehen würdest.“ Sagte Valentin erfreut. „Und nun werde ich dich Lehren, den Dienst für die Gute Sache auszuüben.“
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