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Dekadenz 3

"Pater," stammelte Anton wie automatisch als er sich ruckartig aufgerichtet hatte. "i-ich b-bin au-auf der Suche... mich überkam... wo finde ich..."
"Du wirst Dich wundern, dass dies nicht der Ort ist, den Dein Körper verlangt." Antwortete der Abt ruhig. "Die Treppe herunter, dann im Kreuzgang die zweite Tür und über den Hof. Ich werde Dich geleiten." Wie in Trance befolgte Anton die Weisung des Abtes und schritt neben ihm den Gang entlang. Erst auf der Treppe fand er seine Sprache wieder:
"Pater, was geschieht dort in diesem Zimmer. Es muss gar der Teufel in diese Männer gefahren sein, gottlos, Sodom und Gomorrah sah ich."
"Was Du dort glaubtest gesehen zu haben, muss deiner Einbildung entsprungen sein." sprach der Abt. "Das Zimmer, durch das du blicktest, war ein Lagerraum der um diese Zeit immer verschlossen ist. Gewiss hat das Bier, welches wir in dieser Gegend brauen, Dir einen unruhigen Schlaf beschert und du befandest Dich noch im Traume. Gegen dererlei unkeusche Träume jedoch empfehle ich dir Fasten und Einkehr im Gebet. Schon in wenigen Tagen wird dein Schlaf wieder ausgeglichen und ruhig sein."
Mittlerweile hatten sie die Örtlichkeiten erreicht und er Abt kehrte wieder zurück. Anton dachte über das Gesehene nach. Es war so real, auch die Geräusche. Der Abt musste etwas gehört haben. Doch Anton hatte sich nicht getraut nachzufragen, zu düstere Dinge hatten sich hinter dieser Tür ereignet. Ein Mönch hatte rücklings auf einem Tisch gelegen, gänzlich entblößt. Um ihn herum zwei bis drei weitere Mönche. Diese stopften ihm nun abwechselnd Würste in den Mund und klatschten ihm mit Lederpaddeln auf den Bauch. Dieser war, obgleich der schlanken Statur des Mönches, angeschwollen wie der einer Frau, welche ein Kind unter dem Herzen trug. Dem so gepeinigten Mönch jedoch schien aus der Qual und den Schmerzen ein Gefallen zu erwachsen, denn seine Scham wie die eines Mannes wenn er zu seiner Ehefrau ins Bett stieg. Die umstehenden Mönche nun labten sich an dem Körper des Nackten, liebkosten und küssten ihn wie es gar die unsittlichste Art war. Abwechselnd zu den Wüsten wurde dem Mönch auch mit einem Trichter Haferschleim eingeflößt, so viel biss er zu seinem Munde wieder hinaus quoll. Wie lange er dieser Prozedur freien Willens noch hätte zusehen können, mochte er nicht abschätzen, da ihn ja der Abt unterbrochen hatte. Jedoch musste er auf dem Weg zurück noch einmal an dieser Kammer vorbei und schauen, ob er tatsächlich schlimm geträumt hatte.
Als er jedoch an der Tür ankam war es still, kein Licht brannte. Er wollte schon wieder Kopfschüttelnd weitergehen, als er mit einem Fuß auf etwas ausrutschte. Er bückte sich, um tastete an die Unterseite seines Schuhs. Etwas klebte da und als er die Hand in den Sein des Mondes hielt, erkannte er es Deutlich. Haferschleim.

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