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Tom III

Klar würde Tom das machen. Sie schrieben sich an diesem Abend keine weiteren E-Mails, denn es war schon kurz nach zehn und alles weitere konnten sie ja morgen besprechen.
Am nächsten morgen um 11 Uhr klopfte Tom an Eriks Tür. Es kam jedoch keine Antwort und so drückte er einfach den Türgriff herunter und trat ein. Erik war gerade am Telefonieren und deutete ihm mit einem Kopfnicken an, dass er sich setzen sollte. Tom nahm Platz und sah sich ein wenig in Eriks Büro um. Er war schon ein oder zweimal hier drin gewesen, aber meist nur kurz um irgend etwas abzugeben. Eriks Büro war, so wie die meisten anderen auch recht unordentlich, was angesichts des begrenzten Raumes jedoch verständlich war. Da hing Erik nun, seinen „Chefsessel“ ein wenig nach hinten gekippt, den Hörer in der einen und einen Kugelschreiber in der anderen Hand und drehte sich mit dem Sessel ein wenig hin und her. Zwischendurch beugte er sich immer wieder kurz nach vorne um einzelne Stichworte zu notieren. Ab und zu schaut er zu Tom herüber und lächelte etwas gequält um anzudeuten, dass ihm das Telefonat so allmählich auf die Nerven ging. Tom hatte während dieser Zeit die Gelegenheit Eriks Figur genau zu studieren. Er hatte eine Jeans an, die an den Schenkeln ziemlich eng anlag. Die Gürtellinie lag unterhalb seines Bauches, der, wenn er so nach hinten
gelehnt lag in einer schönen Rolle darüber hing. Er trug einen recht weitern Pulli, doch Tom konnte erahnen, was sich darunter verbarg. Eriks Hals und Gesicht waren nicht unbedingt fett, wohlgenährt hätte es wohl gut beschrieben. Ein leichtes Doppelkinn lag auf seiner Brust auf wenn er den Kopf herunterdrückte, aber alles in allem war er wirklich nicht zu fett.
Endlich, nach über fünf Minuten kam Erik zum Ende.
„Puh,“ stöhnte er. „das war vielleicht ein langes Gespräch. Tut mir Leid, dass Du so lange warten musstest.“
„Macht nichts.“ Antwortete Tom.
„Also, was kann ich für Dich tun?“ fragte Erik. Tom war überrascht. Das war doch wohl klar. Er hatte ihn hierher beordert. Wusste er etwa nichts mehr davon? Tom wurde unwohl.
„Du hast mich doch hierher gebeten.“ Meinte Tom um ihm vielleicht ein bisschen auf die Sprünge zu helfen.
„Äh, wie bitte?“ fragte Erik verwundert. „Wann soll das denn gewesen sein.“
„Gestern Abend,“ sagte Tom, „die E-Mail.“ Die Situation wurde wirklich kritisch. Tom bekam eine böse Vorahnung. Was wenn ihm jemand einen Streich gespielt hatte und sich bloß als Erik ausgegeben hatte. Jetzt durfte er bloß nichts falsches sagen.
„Also da kann ich mich aber nicht mehr dran erinnern.“ Meinte Erik. „Worum soll’s denn gegangen sein?“ Oh je, dachte Tom, wie kann ich aus dieser scheiß Situation wieder rauskommen. Er fing an sich etwas zusammenzustammeln.
„Ähm also, das weiß ich nicht so genau. In der E-Mail stand nur, dass ich doch bitte um 11 Uhr zu Dir kommen sollte, Du hättest mir was abzugeben. Es war auch kein Absender drunter, aber die E-Mail hatte Deine Adresse als Absender.“
„Das ist aber komisch.“ Meinte Erik. „Also ich bin mir sicher, dass ich Dir keine E-Mail geschickt habe. Vor allem hätte ich meinen Namen unter die Mail gesetzt. Stand denn drin, dass Du an ‚dieses’ Büro kommen solltet, oder schrieb der Absender nur ‚mein Büro’? Dann kann’s nämlich sein dass der Server mal wieder ein Problem hatte und die Mail über den falschen Account, in diesem Fall meinen Account versand hat. Das hatten wir hier schon ein paar mal. Scheiß Technik.“ Tom fiel ein Stein vom Herzen. Die Situation war gerettet.
„Ja, dann wird’s wohl das gewesen sein.“
„Es kann sogar sein dass sowohl der Absender als auch der Empfänger verwechselt wurden, dass die Mail also gar nicht an Dich gehen sollte. Das ist mir auch schon ein paar mal passiert.“ Meinte Erik. „Oder vielleicht ein neuer Virus, wer weiß.“ Erik lachte kurz. Tom griff das Lachen auf und die Situation so gänzlich zu bagatellisieren.
„Tja,“ meinte Tom lachend, „dann geh’ ich mal wieder. Vielleicht meldet sich dieser ominöse Mailer ja noch mal bei mir und gibt dann genaueres an. Aber sonst war’s wahrscheinlich wirklich nur ein Computerfehler. So, dann will ich Dich jetzt nicht länger stören. Tschüss.“
„Tschüss.“
Als Tom die Tür hinter sich geschlossen hatte blieb er noch einen Moment stehen und lauschte. Nein, nichts. Also ging er zu seinem Büro zurück. Die Situation war ja gerade noch mal gut gegangen. Ein Glück dass man so vieles auf die Technik schieben konnte. Und was wäre erst gewesen, wenn er mit seinem Thema sofort herausgebrochen wäre! Nicht auszudenken! Erst als er in seinem Büro angekommen und die Tür hinter sich geschlossen hatte konnte er vernünftig über die Sache nachdenken. Es war also offensichtlich nicht Erik mit dem er gestern Abend gechattet hatte. Er überlegte ob er die Sache einfach vergessen oder ihr nachgehen sollte. Er könnte ja noch ein bisschen mitspielen und so tun, als würde er immer noch denken, dass sein Gegenüber Erik war. Denn einer aus der Firma musste es gewesen sein und vielleicht bekam er damit heraus, wer es war der ihm diesen Streich spiel wollte. Das wäre ihm jetzt schon wichtig, denn immerhin wusste diese Person ja über ihn Bescheid. Also schrieb Tom eine Mail an „Erik“:

Hallo Erik,
Sorry, dass ich um 11 nicht kommen konnte, vielleicht sehen wir uns ja nachher in der Kantine.
Tschüss
Tom

Das sollte ihn zumindest verwirren. Jetzt musste er nur noch die Mittagspause abwarten sich zu Erik an den Tisch setzen und herausfinden ob ihn jemand beobachtete. Dann hatte er seinen Mann. Doch kaum eine halbe Stunde später hatte Tom schon eine Antwort von „Erik“ in seinem GMX-Briefkasten.

Hallo Tom,
Netter Versuch, aber ich habe gesehen wir Du um 11 Uhr in Eriks Büro gegangen bist. Wie hat er denn reagiert? Also gut, Du weißt nun also, dass ich nicht Erik bin. Ich nehme auch mal an, dass Du ihm nicht offen entgegen getreten bist, sonst wärst Du wohl kaum so schnell wieder draußen gewesen. Du fragst Dich jetzt sicher warum ich das ganze inszeniert habe. Natürlich waren Du der andere Zeichner nicht die einzigen die Eure kleinen Kontaktversuche im Klo gesehen haben. Aber keine Angst, jetzt wird sie keiner mehr sehen, ich hab sie heute morgen mit Nagellackentferner weggemacht. Ich hab Dich ja deshalb auch so schnell aus dem ersten Chatroom herausgelockt, damit Du nicht noch dem wirklichen Zeichner begenest. Ehrlich gesagt, ich war mir ziemlich sicher, dass es Erik gewesen sein musste, denn der Zeichenstil ähnelte seinem sehr. Deshalb hab’ ich Dich zu Erik geschickt, in der Hoffnung dass ihr so leichter Kontakt bekommen würdet. Wie ich Erik nämlich kenne hätte der von sich aus niemals seine Identität preisgegeben und ihr hättet Euch wohl Monate geschrieben ohne zu ahnen mit wem ihr es zu tun hättet. Das ganze wäre nach einer kurzen Zeit bestimmt abgebrochen. Aber anscheinend habe ich mich getäuscht und Erik war nicht der jenige. Oder er war’s doch und hat bloß nicht kapiert, dass Du sein Pendant bist. Egal das mit dem Kontaktversuch war wohl nix. Bleiben nur noch drei Fragen: Wer ist der richtige Zeichner? Wer bin ich? Und was mache ich mit dem Wissen über Dich?
„Erik“

„Verdammt Scheiße!“ brüllte Tom, zuckte jedoh im nächsten Moment zusammen und sah sich vorsichtig um, ob nicht vielleicht gerade in diesme Moment jemand an seiner offenen Bürotür vorbeigegangen war. Na das war ja super gelaufen. Jetzt war er als Gainer geoutet, wusste aber nicht vor wem er sich in Acht nehmen musst eund vor allem was ihm nun blühte. Er überlegte ob er seinem Ärger sofort Luft machen un eine Mail zurück schreiben, oder ob er es bleiben lassen sollte. Er entschied sich dafür est einmal was Essen zu gehen.
Auf dem Weg in die Kantine durchquerte er so ziemlich die ganze Redaktion. An jeder Tür, zumindest jeder Tür eines männlichen Mitarbeiters warf er eien kurzen Blick hinein (wie er so hatten auch die meisten anderen permanent ihre Bürotüren offen stehen), ob er ein Indiz erkennen konnte. In de rKantine angekommen nahm er sich mal wieder das vegetarische Gericht, warf einen blick über die Tisch eund setzt sich dann aber, wie fast immer alleien an
einen zweiertisch. Es war eigentlich nur selten der Fall, dass er mit Leuten aus „seiner“ Redaktion zusammenaß, zum einen waren sie eben fast alle recht kurz angebunden, zum anderen trafen sicgh auch kaum mehrr von ihnen gleichzeitig hie runten , da alle eben dann Mittag machten, wann sie gerade Lust dazu hatten, und das war zu sehr unterschiedlichen Zeiten. Sie ursprünglich erPlan sich zu Erik an den Tisch zu setzen hätte also vermutlich sowieso nicht geklappt. Die Tatsache dass diemand aus seienr Redaktion hier war sprach natürlich dafür, dass er nicht verfolgt wurde.
Wärend des gesamten Essens dachte er darüber nach, was er auf die Mail zurückschreiben könnte. Schließlich entschied er sich aber dafür, di eZeit für sich spielen zu lassen. Er würde nicht antworten sondern sein Gegenüber zappeln lassen. So waren die Chancen am größten, dass er ungeduldig werden und einen Fehler machne würde. Den Rest des Tages arbeitete er mehr oder weniger normal weiter um sich abzulenken. Als er am Abnend müde zuause ankam und sich noch ein letzte Mal vor den Computer setzte um E-Mails zu checken fand er in dem „Bellywatcher“-Postfach einen neue nachricht von Mr-X:

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