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Gastbeitrag: Fattening Society 5 - Feiertage Teil 2

 von Warin

Die nächste Haltestelle war das Elternhaus von Marcel. Im Gegensatz zu Jans Oma war Marcels Familie hinsichtlich seines Lebensstils deutlich aufgeschlossener. Aiden stoppte direkt vor der Haustür. Es gäbe hier keinen Grund außer Sichtweite zu parken. „Da wären wir.“ „Danke Aiden, bis später.“ „Bis später.“ Kaum hatte er geklingelt wurde die Tür schwungvoll geöffnet. „Ah da bist du ja endlich. Ich habe ganz vergessen, dass Pünktlichkeit noch nie zu deinen Stärken gehörte.“, sagte Marcels Mutter. Sie ging einen Schritt zur Seite, sodass er eintreten konnte. Hinter ihm schloss sie die Tür nur um dann, eine Umarmung erwartend, die Arme auszubreiten. Marcel verstand und tat, was sie von ihm verlangte. Das Ergebnis war eher sonderbarer Natur, denn auch seine Mutter hatte beachtlichen Körperumfang, so wie die meisten seiner Familie. Vor lauter Freude drückte sie ihm auch noch einen Kuss auf die eine Seite seiner Hamsterbacken. „Wie ich sehe nagst du nicht am Hungertuch.“ Ein glückliches Lächeln zierte das Runde Gesicht seiner Mutter. Marcel war zwar immer noch mit Abstand der dickste in seiner Familie, doch noch immer glaubte er noch nie eine Person gesehen zu haben, die einen größeren Hintern als seine Mutter hatte. Sie trug ihre Körpermasse mit Stolz. Jedoch war sie nicht immer in der Lage sie richtig einzuschätzen, was zur Häufung teils witziger Missgeschicke führte. „Komm rein, es warten alle nur noch auf dich.“ Marcel trat in den nächsten Raum. Manchmal fragte er sich, wie sie es anstellen würden, wenn das Haus nicht so groß wäre. Er erblickte zwei große Tische. An dem einen saß bereits die gesamte Familie. Vater, Schwester, Großeltern, Onkel und Tante. Auf dem anderen, welcher wesentlich interessanter war stand eine bunte Palette an köstlich aussehenden Speisen. Er freute sich schon seit Wochen auf diesen Tag. Seine Mutter war eine begnadete Köchin, was unter Umständen seine Vorliebe für Essen erklärte. „Komm her Sohnemann!“, rief sein Vater, der am oberen Ende des Tisches saß. Ein grauhaariger Mann mit einem kugelförmigen Bauch der Superlative. Marcel watschelte zu ihm hin, um auch ihn zu begrüßen. Da fiel ihm wieder ein wie alt die Bodendielen waren. Sie knarzten fürchterlich unter seinem Gewicht, sodass er ungewollt die gesamte Aufmerksamkeit auf sich zog. Sie Bogen sich unter seinen Füßen. Jeder einzelne seiner schwerfälligen Schritte war somit nicht nur zu hören, sondern auch deutlich zu spüren im ganzen Raum, ähnlich einem winzigen Erdbeben. Marcel atmete angestrengt als er endlich bei seinem Vater ankam. Er konnte fühlen wie sein Gesicht rot wurde vor Anstrengung. Die Augen des Mannes weiteten sich. „Mann bist du fett geworden.“, dabei gab er einen beherzten Klapps auf Marcels Bauch, welcher wiederum einen Tsunami in dem Fettmeer, welches sein Bauch war, auslöste. Nicht nur Marcel und sein Vater, sondern die gesamte Familie musste lachten. Gemeinsam würden sie alle vermutlich mehr als nur eine Tonne auf die Waage bringen. „Naja Papa, ich bin mir sicher, dass du bei meinem letzten Besuch noch nicht in der Lage warst deinen Bauch als Tischersatz zu verwenden.“ Verdutzt schaute sein Vater nach unten. „Du hast recht.“, demonstrativ stellte er sein Glas auf den Bauch, wo es einen recht soliden Eindruck machte. „Ich hoffe du bist mir nicht böse, wenn ich nicht aufstehe, um dich zu umarmen. Es geht in letzter Zeit nicht so gut.“ Marcels Vater hatte schon viele Jahre Atembeschwerden, doch in letzter Zeit war es schlimmer geworden. Sein steigendes Gewicht tat dem sicherlich auch keine Besserung. „Alles in Ordnung Papa.“ Marcel wanderte weiter zu dem Platz, den sein Vater ihm zuwies. Natürlich war es eine stark übergewichtige Familie, dementsprechend hatten sie breite Stühle. Dennoch Marcel genügte ein einzelner nicht. In weiser Voraussicht hatte seine Mutter ihm zwei hingestellt. Als er sich setzte war es ein interessantes Gefühl, als er realisierte, dass er als eine Person zwei Plätze einnahm. Der Platz war dennoch eng, er fühlte sich etwas beengt, da auf beiden Seiten Leute neben ihm saßen. Zwei Kinder flitzen durch den Raum zu ihren Stühlen, wodurch das laute Getrampel der kleinen pummeligen Gestalten andere Gespräche am Tisch kurzzeitig zum Erliegen brachten. Sophia und Leo, die Kinder seiner Schwester. Nun waren nur noch zwei Stühle leer. Der seiner Mutter, neben seinem Vater und der Stuhl ihm direkt gegenüber. Marcel sah wie eine Person im Wohnzimmer hin und her lief. Er konnte nicht erkennen, um wen es sich dabei handelte. Erst als besagte Person zu ihnen in den Raum trat. Die Erkenntnis traf ihn mit Erstaunen. Ein wohlbeleibter junger Mann, der sich ihm Gegenüber setzte. Marcel hatte einige Sekunden gebraucht, bis er erkannte, um wen es sich dabei handelte. Es war David, der Mann seiner Schwester. Doch er war niemals so dick gewesen. So unauffällig wie möglich betrachtete er ihn. Ein stolzes Doppelkinn harmonierte mit den Hamsterbacken und wurde durch seinen Bart abgerundet. Wesentlich auffälliger war dabei jedoch seine Kleidung. David trug ein schwarz, rot kariertes Hemd. Im Stehen hatte es definitiv seiner Figur geschmeichelt und seine scheinbar neue wuchtige Form betont. Im Sitzen jedoch schien das Hemd langsam an seine Grenzen zu stoßen. Die Knöpfe spannten sichtlich. Es hätte Marcel nicht einmal gewundert, wenn sich einer von ihnen plötzlich in die Freiheit verabschiedet hätte. An manchen Stellen konnte Marcel sogar einen tieferen Einblick erhaschen und den darunter verborgenen Speck erspähen. Es reizte ihn sehr die Geschichte dahinter zu erfahren. Freude erfüllte ihn, als das große Essen endlich beginnen konnte. Marcel liebte nicht nur das Essen selbst sondern, auch andere Menschen dabei zu beobachten, vor allem, wenn sie große Mengen verdrücken konnten. Seine Familie war deshalb eine besondere Augenweide, auch wenn niemand konkurrenzfähig gegenüber ihm war. Selbst die Kinder seiner Schwester kamen vom Buffet mit überfüllten Tellern zurück. Beide waren sichtlich gut genährt und offensichtlich würde sich auch in nächster Zeit nichts daran ändern. Doch vor allem David galten Marcels Blicke. Marcel hatte das große Glück, das der Rest seiner Familie ihm aushalf. Gefühlt unzählige Male hätte er aufstehen müssen, um Nachschub zu holen. Kaum auszudenken, wie viel Kraft ihn das gekostet hätte. Stattdessen ließ er sich von anderen bedienen, die dies jedoch nicht als Problem empfanden. Der erste Biss war immer etwas ganz Besonderes. Marcel stellte sich vor, dass es sich ähnlich einer Drogensucht verhielt. Nach so langer Abstinenz, von wenn überhaupt wenigen Stunden, war es eine Befreiung endlich dem Gefühl der Sehnsucht und Begierde nachzukommen. Es erfasste seinen ganzen Körper, als würde dieser Biss ihn wieder mit Energie erfüllen. Und dennoch zugleich entfesselte er die grenzenlose Gier. Ein Kribbeln in jeder Fettzelle seines Körpers vermittelte den Ruf nach mehr. Es glich einer Ekstase. Nichts in dieser Welt wäre nun noch in der Lage ihn zu stoppen. Als hätte dieser erste Biss ein gigantisches schwarzes Loch in seinem Bauch aufgedeckt. Infolgedessen wechselte die Freude mit einer Qual der innerlichen Leere. Jetzt konnte ihm nur noch Essen helfen. Die Blicke anderer konnten ihn in diesem Zustand nichts anhaben. Marcel hatte bemerkt, dass alle anderen bereits fertig waren. Doch er war noch nicht so weit. Noch immer klaffte dieses Nichts in den Tiefen seines Bauches. Erst, als das Buffet nahezu leer war verspürte er ein ganz sanftes drücken, welches ihm verriet, dass die Leere kleiner wurde. Und erst dann schaffte es Marcel aufzuhören. Abgesehen von Alex hatte er noch niemandem davon erzählt. Dabei überkam es ihn jedes Mal, wenn er aß. Normalerweise hätte er an diesem Punkt auch nicht aufgehört. Das Druckgefühl war nur leicht. Eigentlich schrie sein Körper noch immer nach mehr. Üblicherweise gab er nach und aß weiter. Mehr als noch auf dem Buffet übrig war. So lange bis die Völle die Leere gänzlich vertreibt. Erst wenn aus dem leichten Drücken ein prägnanter stechender Schmerz wurde, stellte sich bei ihm das Gefühl von Zufriedenheit ein. Dann wenn sein massiger Bauch bis zum Bersten gefüllt war, sodass er sich nicht mehr bewegen konnte. Gezwungen für einen kurzen Moment den Vorgeschmack auf Immobilität zu ertragen. Und doch mit dem Gedanken, dass dies nur für kurze Zeit anhalten würde. Jedes Mal lag er dann da und genoss diese kurze Zeit mit dem Wissen, dass es sein Gewicht noch weiter in die Höhe treiben würde. Mit dem Wissen, dass sein Körper noch weicher und größer werden würde. Und vor allem mit dem Wissen, dass er das nächste Mal noch mehr Essen brauchen würde. Es war eine nicht endende Teufelsspirale. Aber wollte er überhaupt das sie endet? Doch mit viel Mühe gelang es ihm sich an solchen Tagen zurückzuhalten. Seine Familie liebte ihn so wie er war. Sie wussten von seinen Vorlieben und tolerierten diese. Doch diesen, wohl auch äußerst grotesken, Anblick konnte er ihnen nicht zumuten. Auch wenn es ihn anstrengte war er froh, dass sich dieser Kampf lediglich in seinem Kopf abspielte, das meiste bekam man von außen nicht mit. So gelang es ihm mit David ins Gespräch zu kommen. Schon früher hatten sich die beiden gut verstanden, doch Kontakt hatten sie immer nur zu solchen Festlichkeiten. Nach einiger Zeit jedoch merkte Marcel, wie die Stühle zunehmend unbequem wurden, so entschied er sich dafür, sich einen Moment in das Wohnzimmer zurückzuziehen und bat David ihn zu begleiten. Mit ganzer Kraft erhob Marcel seinen Körper. Die Anstrengung war groß, doch er war froh, dass er nicht so viel gegessen hatte. Ansonsten wäre das Aufstehen nicht möglich gewesen. Der Durchgang zum Wohnzimmer war ihm jedoch ebenfalls nicht freundlich gesinnt. Für die meisten Menschen war dieser wohl breit, doch für Marcel nicht. Er versuchte es seitlich und mit Bauch einziehen. Die Wirkung dessen war hingegen kaum sichtbar. Doch mit Mühe konnte er sich durchzwängen. Manche mochten dies als erschreckend empfinden doch für Marcel war es ein unbeschreibliches Gefühl. Er liebte es zu fett für etwas zu sein. Es machte einem Bewusst, dass man so viel mehr Essen verdrücken konnte, als es normal war. Ähnlich verhielt es sich mit Kleidung. Aus etwas herauszuwachsen, war als würde man ein Level aufsteigen. Außerdem empfand Marcel irritierenderweise, wann immer er für etwas zu Fett war, ein seltsames Gefühl von Macht. Das Gefühl Normen zu brechen. Aber auch physische Macht. Sein Körper wog mehrere hunderte Kilo. Kaum vorstellbar was er damit alles zerquetschen konnte. Als er hindurch war, machte er es sich auf dem glücklicherweise doch recht großen Sofa seiner Eltern bequem. Erst als er da saß konnte man richtig sehen, wie viel Raum das ganze Fett mittlerweile forderte. Und nachdem David sich auf die andere Seite setzte, war der Raum auch nahezu aufgebraucht. Marcel saß da und beobachtete wie sich sein Bauch bei seiner schweren Atmung in kurzen Abständen hob und sank. Natürlich entging ihm auch nicht, dass David ihn beobachtete. Er merkte, wie ihm etwas auf den Lippen lag, doch scheinbar traute er sich noch nicht es auszusprechen. Also entschloss Marcel nachzulegen. Er zog das T-Shirt, welches unter seinem Bauch in die Hose gesteckt war, heraus. Dies war auch nur möglich gewesen, weil Aiden ihm geholfen hatte. Infolgedessen ergoss sich explosionsartig der darunter eingesperrte Speck und brachte Marcels wahre Größe zum Vorschein. Genüsslich rieb er sich den leider nur geringfügig gefüllten Bauch. „Ich liebe gutes Essen.“ „Das sieht man“, sagte David lachend. „Sag mal Marcel, wir kennen uns doch schon eine ganze Weile aber wir haben nie wirklich darüber gesprochen. Ich weiß ja, was Gaining für dich bedeutet. Über die letzten Jahre hast du ja auch ordentlich Gewicht zugelegt. Aber denkst du nicht manchmal auch, dass irgendwann eine Grenze erreicht ist? Sei mir nicht böse, aber ich sehe wie anstrengend jede Bewegung ist und dass du kaum hier ins Wohnzimmer gekommen wärst. Was wenn dich deine Füße bald nicht mehr tragen?“ Damit hatte Marcel nun nicht gerechnet. Er dachte einen Moment nach ehe er versuchte sich zu erklären. „Das ist schwierig. Wenn man Gaining gänzlich auslebt ist das natürlich eine Frage, die man sich öfter stellt. Doch das Problem ist, wie bei so vielen Dingen im Leben, dass man leicht die Kontrolle verliert. Ich gebe zu ich wollte damals auf jeden Fall zunehmen, und das habe ich auch getan. Jederzeit würde ich mich nochmals dafür entscheiden. Mein Ziel von 300 Kilo habe ich schon vor einer Weile erreicht. Doch, wenn man einmal drin ist, kommt man nicht mehr so leicht heraus. Um dieses Gewicht zu erreichen, musste ich mir schon ein gewisses Essverhalten antrainieren. Meine Intention war es nicht über dieses Gewicht hinaus zuzunehmen, doch mein Körper brauch das Essen. Ich kann einfach nicht aufhören. Aber ich würde auch nicht sagen, dass ich das will. Noch immer erfüllt mich das alles mit Leidenschaft und Freude. Noch immer freue ich mich über jedes Kilo auf der Waage und allem was dazugehört. Demnach wird es wohl dazu kommen, dass ich in wohl nicht so ferner Zukunft zu dem von dir erwähnten Punkt gelangen werde. Das macht mir Angst und zugleich erregt es mich massiv. Sagen wir es mal so. Dies sind die Herausforderungen meines Lebens. Hätte ich nicht diese, dann wären es eben andere. Alles hat irgendwo einen Haken. Unsere Welt stellt sich auf die immer dicker werdende Gesellschaft ein. Du glaubst gar nicht was es heute alles gibt. Ich denke ein Rollstuhl wäre der erste Schritt, sobald meine Füße aufgeben.“ „Du sagst das so einfach mit dem Rollstuhl, aber was ist wenn, es dich unglücklich macht.“ „Ich glaube, ich sehe dein Problem David. Man kann etwas bis ins kleinste Detail zerdenken. Solange, bis es sich wie ein unüberwindbares Problem anfühlt, oder man tut einfach das, was man begehrt. Natürlich könnte es sein, dass ich damit unglücklich sein werde. In dem Fall müsste ich eben, so ätzend ich das auch finden würde, etwas gegen mein Gewicht unternehmen. Aber ich sage dir, dass ich das für äußerst unwahrscheinlich halte. Immerhin wiege ich über 300 Kilo. Jede Bewegung ist ein Kraftakt sondergleichen. Und dennoch gefällt mir das. Ich liebe es zu fühlen, wie schwer ich bin, auch wenn das bedeutet Schmerzen zu haben. Es gibt nicht wirklich ein Szenario, in dem ich es in Erwägung ziehen würde, das, was ich nach Jan am meisten liebe, nämlich das Essen, aufzugeben. Auch wenn ich mein Wunschgewicht längst erreicht habe, treibt mich eine innere Kraft immer weiter. Manchmal habe ich träume davon. Träume, wie ich in einem riesigen Rollstuhl sitze, weil mein Körper mein Gewicht nicht mehr tragen kann. Zunächst habe ich darin unglaublich viel Platz. Aber was denkst du passiert dann? Genau auch diesen Platz wird irgendwann von meinem Körper ausgefüllt. Und wenn ich dann aufwache, dann ist es keine Angst, die ich verspüre, sondern Lust, Erregung und einen unvorstellbaren Hunger. Erst wenn dieser Hunger, mitten in der Nacht, gestillt ist und damit meine ich so, dass mein Bauch schmerzt. Erst wenn mein Magen so sehr gefüllt ist, als würde er jeden Moment platzen und ich da liege, nicht in der Lage mich zu bewegen und kaum Luft bekomme, tritt ein Gefühl von Befriedigung ein. Und erst danach bin ich in der Lage darüber nachzudenken, wie krank das Geschehene war.“ Es geschah genau das, was Marcel erwartet hatte. Schweigen trat ein und ein vollkommen fassungsloser David saß neben ihm. Marcel war sich darüber bewusst, wie krass das klang, was er soeben erzählt hatte, doch er war der Meinung, dass in einer immer fetter werdenden Gesellschaft man sich dafür nicht mehr schämen sollen müsste. „Wow, du sagst das so als wäre es vollkommen normal Marcel.“ „Warum sollte es das nicht sein? Wie viele dünne, wenn nicht sogar athletische Menschen hast du in den letzten drei Wochen gesehen? Ich nehme an nicht viele, wenn überhaupt. Unsere Gesellschaft ist fett geworden und sie ist dabei noch weiter an Gewicht zuzulegen. Es wird normal werden.“ Marcel betrachtete David nochmals gründlich. „Aber sag mal David, seit dem letzten Mal hast du doch auch zugenommen, nicht wahr? Wenn ich mich recht entsinne, warst du bisher immer der dünnste unter uns.“ Ein leichtes Schmunzeln war auf Davids Gesicht zu erkennen. „Ja, das habe ich. Ende letzten Jahres musste ich wegen einer Verletzung an der Hand ein paar Wochen zu Hause bleiben. Dadurch hatte ich ein wenig zugelegt.“ Er beugte sich zu Marcel rüber und sprach mit gesenkter Stimme weiter: „Wir haben gemerkt, dass diese extra Speckschicht ein ganz besonderes Gefühl ist. Du weißt schon was ich meine. Seitdem habe ich noch etwas mehr zugenommen. Ich bin noch nicht sicher, wohin meine Reise gehen wird. Wie du sagtest, ich mache mir viele Gedanken darüber.“ „Da liegt dein Fehler. Hör auf darüber nachzudenken und mach das, was du willst. Wenn ihr dem beide zustimmt, steht dir nichts im Wege. Ich kann dir von meiner Seite sagen, dass es die beste Erfahrung meines Lebens war und noch immer ist. Wie ich sehe, ist dein Appetit nicht gerade klein.“ Unsicher druckste David herum. „Nein ist er nicht. Ziemlich schnell habe ich sogar gemerkt, dass ich von meinen üblichen Portionen nicht mehr satt werde. Ich weiß, für dich uns Jan mag das ziemlich einfach sein. Aber mir fällt das ganze unheimlich schwer. Allein schon wegen den Kindern. Zugegeben, sie werden älter, sie brauchen mich nicht mehr bei allem. Aber was ist, wenn es mir oder uns dann doch nicht gefällt?“ Marcel musste lachen. „In der Tat ist es so einfach, wie es sich anhört. Gut ich muss zugeben, dass die Kinder in der Hinsicht tatsächlich ein Faktor sind. Aber du musst ja auch nicht so wie ich in so kurzer Zeit hundert Kilo zunehmen. Du kannst dir alle Zeit der Welt lassen und diese in aller Ruhe genießen. Und wenn es dir nicht gefällt, auch wenn ich diesen Gedanken wirklich sonderbar finde, ist es ja tatsächlich möglich abzunehmen. Ist zwar anstrengend und meiner Meinung nach die Mühe absolut nicht wert.“ „Möglicherweise hast du recht…ich denke ich werde nochmal in Ruhe mit Paulina darüber sprechen müssen. Ich denke, dass dies eine Entscheidung ist, die wir gemeinsam treffen müssen.“ „Tu das. Und wenn du Fragen oder Sorgen hast, dann ruf mich an. Ich denke ich habe genügend Erfahrungen auf dem Gebiet, um dir helfen zu können.“ Anschließend wechselte Marcel bewusst das Thema, denn er merkte deutlich, wie sehr das ganze David beschäftigte. Doch während all der Zeit wusste er ganz genau, dass er, sobald er nach Hause kommen würde eine Mahlzeit brauchen würde. Eine wirklich große Mahlzeit…

Kommentare

Anonym hat gesagt…
Würd mich extrem freuen, wenn noch mehrere Teile zu dieser Geschichte kommen. Der Fokus is genau richtig, so halb sexy und halb philosophisch über Glück(lichsein) in einer immer schneller und stärker verfettenden Gesellschaft.

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