Direkt zum Hauptbereich

Gastbeitrag: Becomin Fat - 1

von BigSharon 

Christopher lehnte sich zufrieden zurück. Er entlies ebenso zufrieden einen Rülpser. Diesmal konnte er ihn wieder richtig in die Länge ziehen. Er war stolz auf sich, wie gut er inzwischen kochen konnte. Sein Kühlschrank war voll, in seiner Kühltruhe fanden sich Eis, gefrorene Früchte, viele Fertiggerichte für jeden Appetit. Auch die guten Maggi Ravioli hatte er massenhaft im Schrank. Nudeln, Reis, Kartoffeln.

Er kochte inzwischen alle zwei Tage, obwohl er in der Kantine seiner Firma auch schon gut zuschlug. Dazu hatte er seine Lieblinge, denen er immer mehr auftat als allgemein üblich.
Er hatte ein ganz enges Beuteschema. Er vertrat die Ansicht, dass im Gesicht bestimmte Merkmale unbewusst auch von der Gegenseite registriert würden, die einem Symphatisch rüber kamen und somit ein erfolgreiches Kennenlernen.
Er öffnete seine Hose gänzlich und machte ein Hohlkreuz. Heute hatte er zwei Schüsseln vegetarische Ravioli in Gorgonzola-Sahnesoße gemacht. Ein einfaches Gericht und nicht zu viel von dem starken Käse.
Er wurde heute etwas schläfrig und dachte an seine Zeit bei den Eltern, die nun schon sechs Jahre zurück lag. Er war nun 34 und bei einer Größe von 1,83 bereits 122 Kilo schwer.
Damals war er oft aggressiv und musste sich immer zusammenreißen. Er hasste sich und alles um ihn herum. Er war in der Stimmung mal wieder alles kurz und klein zu schlagen. Doch dann dachte er wieder an die Konsequenzen: seine Mutter würde heulen, sein Vater, ein extremer Choleriker, erst ihn und dann noch seine Frau in Grund und Boden schreien.
So ging das immer. Seit er damals denken konnte. Er hatte einen drei Jahre jüngeren Bruder, der alle Liebe bekam.

Stefan war krank von Geburt an. Er hatte einen verstümmelten Magen und keinen Darmausgang, wurde x-mal operiert und blieb später auch in der Größe zurück.
Er hasste auch seinen Bruder, aber er lernte auch, warum das so war. Eifersucht. Er bekam jeden Wunsch von den Lippen abgelesen. Der große Bruder – ER – durfte selbständig sein und wurde mit seinen Belangen allein gelassen.
Der Bruder konnte nichts dafür. Zu seinem Vater war das Vertrauen eh am Arsch, weil der oft wegen Kleinigkeiten ausrastete und nie Nerven für seine Probleme hatte. Die Mutter heulte viel und nach außen gaben sie eine perfekte Familie ab.
In der Schule war Christopher zurückgezogen und ruhig. Er war blass und etwas zu fett für sein Alter. Wenn andere Kinder spielen gingen, saß er am PC oder lernte. Er wusste immer, dass er irgendwie anders war.
Die Hänseleien ließ er über sich ergehen. Als er 14 war, zogen sie in eine andere Stadt, eher ein Dorf. Ein Familienidyll. Sein Jugendzimmer im Dachgeschoss hatte einen Blick auf Felder, soweit das Auge reichte.
Aber das gefiel ihm. Es hatte eine Weite in die er sich richtig verlieren konnte.
Die Schule war in Ordnung und er hoffte darauf, sein altes Leben vergessen zu können. Da war ein schwarzer Ort, den seine Träume oft aufsuchten. Oft unvermittelt. Er hatte Angst einzuschlafen, vor allem wenn sein Vater wieder seine Ausraster bekam.
Seine Beklemmungen entwickelten sich zu Panikattaken. Er war oft ohne Grund aufgedreht und wusste nicht wohin mit seiner Eńergie. Er nahm sich in diesen Situationen immer vor, sein Leben in die Hand zu nehmen und malte sich aus, er würde einen aufregenden Job erlernen, für den ihn alle beneiden würden.
Pilot würde er werden. Er las alles was er an Informationen kriegen konnte und legte sich Pläne zurecht, absolut akkurat und tausend Mal durchdacht. Er wollte keinen Fehler machen.
Doch seine Stimmungen und sein Gesundheitszustand schwankten und als er 15 war, stellte der Hausarzt einen starken Bluthochdruck fest, der auf eine Nierenfunktionsstörung zurückzuführen war.
Doch er war stärker geworden, und selbständiger. Er bekäme das schon in den Griff.
Bekam er nicht! Mit 18 war sein Blutdruck so hoch, das man befürchtete, er überlebt das nicht. Die Eltern schleppten ihn zu vielen Ärzten. Erst ein Heilpraktiker verschaffte Linderung und empfahl eine energetische Heilerin. Seine Eltern hielten das für Humbug, zumal die Medikamente ja wirkten. Er wurde zwar davon träger und fetter, aber alles lief reibungslos.
Nach seinem Abi bewarb er sich bei der Lufthansa als Pilot – und wurde eingeladen. Das Bewerbungsgespräch verlief hervorragend, da er sich aufgeweckt und scharfsinnig zeigte. Doch dann folgten die theoretischen Fragebögen und Tests, in denen er zunehmend unsicher wurde. Er wurde unruhig und begann zu zittern. Das kannte er schon: er bekam eine leichte Panikattacke, die sofort auffiel. Schlimmer noch war die Blutdruckmessung, die sein Verschweigen der Blutdruckerkrankung auffliegen ließ. Damit konnte er seinen Traum begraben.
Nach einiger Zeit des Schocks und der Sammlung, folgte eine Zeit der Neuordung. Er bewarb sich für eine Ausbildung in der Versicherungswirtschaft.
Es wurmte ihn. Aber die Kollegen waren nett und er fasste langsam wieder Mut. Das Erwachsensein hatte zumindest andere Umgangsformen zur Folge mit denen er besser auskam.
Mit 23 recherchierte er, was er gegen seine Medikamente unternehmen konnte und ihm fiel die Heilerin wieder ein. Schließlich war er oft müde und antriebslos. Mit seinem Bruder und seinem Vater verstand er sich zum Fußball gucken. Im Sommer wurde viel gegrillt und sein Vater war entspannter, seitdem er in Frührente war. Aber seine Figur entwickelte sich ungünstig. Das belastete zwar seinen Körper, aber der Speck ließ ihn seinen Körper spüren.
Er trug seine 38er Jeans bis zum Letzten. Doch irgendwann zerriss der Reißverschluss und er stieg auf die nächste Größe um. Doch was für ein geiles Gefühl, wie der Körper sich Platz verschaffte und er wie aus einer engen Schale heraus wuchs. Er verdrängte den Gedanken dann aber sofort und und sagte sich: Ist ja krank!
Ihm gingen noch einige Fantasien durch den Kopf, die er wiederum verdrängen musste. Er wollte diese Gedanken nicht zulassen und wurde zum ersten Mal aus diesem Grund unruhig. Ausserdem hatte er einen Harten! Dabei hatte er doch erst morgens ausgiebig gewichst. Er verstand seinen eigenen Körper und seinen geistigen Zustand nicht. Also rief er noch am selben Tag die peinlichst gehütete Nummer an und vereinbarte einen Termin mit Maria - und nahm ihn auch wahr!
Endlich nahm er sein Leben in die Hand, wenn er auch noch bei den Eltern wohnte.
Maria führte also ein eingehendes Gespräch mit ihm und bat ihn sich zu entspannen, in dem er seine Augen schloss und und sie ihn, ohne Berührung, „energetisch reinigte“. Sie redete von Engeln und bat um deren Mithilfe.
Er war etwas verwirrt davon, weil er so etwas noch nie erlebt hatte, doch er beruhigte sich ungemein und seine Stimmung stieg rapide.
Dadurch verdaute er wohl auch schnell, was sie alles von ihm wusste – und über seine Eltern und sein Umfeld, Probleme in der Schule und dass er einen jüngeren Bruder hatte, der massive gesundheitliche Probleme hatte.
Sie riet ihm, regelmäßig Sport zu treiben, Laufen, Radfahren, am besten ein Fitness Studio, weil man dort mit Menschen in Kontakt käme, was er brauche.
Bevor er wegdöste, trank er noch ein Glas Wasser und ließ das Geschirr stehen. Schließlich war Montag und er hatte ein aufregendes Wochenende hinter sich.

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Gastbeitrag: Der Zuchtbulle - 5

von bulldogge68 Robert wohnte in einer riesigen Villa. Ich klingelte, und nach einer kurzen Weile öffnete Robert die Tür. Er sagte kurz „Hallo“ und „komm rein“. Dann schloss er die Tür hinter mir, packte mich plötzlich am Kragen meiner Trainingsjacke und warf mich gegen die Tür. Ich war überrascht, denn er brachte mich zum schwanken. Dann riss er mir die Trainingsjacke vom Körper und begann meinen Bauch abzugreifen, zu kneten, draufzuhauen, massieren, kurz: alles zu tun, was man mit Händen an einem fetten Bauch so machen kann. Dabei murmelte er die ganze Zeit etwas von „Geil…endlich gehörst Du mir…endlich hab ich einen Mastbauch, mit dem ich machen kann, was ich will!“. Er redete nicht mit mir, sondern nur noch mit meiner Wampe! Etwas seltsam fand ich das schon.

Der Lehrer Kapitel 5 - Elternsprechtag

 von nicetofeedyou Nach dem letzten Treffen waren jetzt ca. 3 Wochen verstrichen. Der Januar und Februar war für Thomas immer sehr zäh gewesen, denn es war zu kalt um viel zu unternehmen und man sehnte sich nach dem Winter immer mehr den Frühling herbei. Dieses Jahr war das anders – denn diese Zeit war wie dafür gemacht, sie ganz seinem dicken Lehrer zu widmen. Der hatte beim All-you-can-eat vor drei Wochen gesagt, dass er Thomas’ Mastschwein sein will und für ihn noch viel fetter werden würde. So nahm Thomas ihm beim Wort und auch Peter war sehr gewillt, seinen Worten auch Taten folgen zu lassen.

Gastbeitrag: Schule Bildet 33 - Gewichtskontrolle am Ferienende

Die ganze U-Bahnfahrt über dachte Stefan an Ahmed und fragte sich, warum er am Schluss so komisch war. Doch eine vernünftige Antwort fiel ihm nicht ein. Wieder in Neuperlach angekommen stieg er aus der U-Bahn aus und ging gemütlich zur Rolltreppe. Auf dem Weg nach Hause war er noch immer in Gedanken versunken. Als er vor der geschlossenen U-Bahn-Bäckerei stand, hielt er inne und realisierte, wie verfressen er geworden war.