Gaining-Workshop: 1

Freitag, 14 Uhr

Vor Haus Nummer 412 des Ferienparks fuhr ein blauer Golf vor. Damit war die Gruppe vollständig. Daniel begrüßte Pierre und Ole, die beiden letzten Neuzugänge, und half ihnen beim Ausladen. Die schlanken Kerle hatten jeweils eine Reisetasche und einen Rucksack dabei.

“Na da sind ja endlich unsere beiden Premiumfeeder.” wurden sie beim Betreten des Hausen von Carlos begrüßt. Der hatte es sich schon auf der Couch mit einem Bier gemütlich gemacht. Soviel war ihm gegeönnt, ohne das Ergebnis zu verfälschen. Auch wenn er die letzte Stunde schon ein bisschen über Hunger gejammert hatte, so hatte er sich doch zusammenreißen können um dann erst gemeinsam mit den anderen das große Fressen zu beginnen. Und dem ging ja das Wiegen und Vermessen vorraus. Pierre und Ole grinsten, als sie sich im Raum umsahen. Es kam alles so hin, wie Daniel es im Vorfeld beschrieben hatte. Dicke Kerle wohin das Auge blickte und Berge von Essen in der Küche, die es an dem Wochenende zu vernichten galt. Dafür zu sorgen, dass die Schweinchen auch schön vollgestopft wurden, war unter anderem ihre Aufgabe bei diesem Gaining-Workshop.

Die Idee zu dem Workshop war Daniel irgendwann gekommen, als er nach dem Abspritzen erschöpft auf dem Bett lag und sich noch ein bisschen den Speck knetete. Es war wirklich blöd, dass es so wenige Kerle gab, die sich aufs Feeden verstanden oder sich überhaupt nur trauten, sich auf ein Feedingdate einzulassen. Im Netz schrieben alle immer von ihren geilen Fantasien, doch daraus wurde dann in den seltensten Fällen etwas. Und selbst bei den GrommOff-Treffen, die er bisher besucht hatte, kam das Thema Mästen und gemästet werden eigentlich seltenst zur Sprache, geschweige denn, dass die dort anwesenden Feeder probierten die Gainer auch nur ein bisschen zu encouragen. Er hatte mehr und mehr den Eindruck, dass 90 Prozent der Szene eigentlich nur Chubbys und Chaser waren.

Um diesen Misstand ein wenig zu ändern, war ihm nun eben just diese Idee gekommen. Ein Gainer-Workshop. Ein Wochenende lang würden sich am aktiven Mästen interessierte Gainer und Encourager in einem Haus treffen und gezielt Feeding praktizieren. Nicht bloß Bellytalk oder vielleicht leichtes Bellyrubbing - nein, es würde gemästet werden.

Mit der Idee zu dem Gruppen-Mastwochenende ging er dann aber noch noch einige Tage schwanger. Doch als sich wieder einmal abends bei Grommr nach mehreren Stunden Chattens noch nicht mal ein Cam-Feeding ergeben hatte, ergriff er frustriert die Initiative und begann mit der Eventplanung.

Nachdem er ein entsprechendes Grommr-Profil eingereichtet und kurz seine Idee dargestellt hatte, dauerte es nur ein paar Minuten, bis die ersten Interessenten sich meldeten. Daniel kannte einige davon bereits vom Chatten mit seinem normalen Grommr-Profil und wusste, was er von ihnen zu halten hatte. Doch es waren auch einige dabei, bei denen er sich wirklich vorstellen konnte, dass sie so ein Wochenende mitmachen würde. Mit denen begann er dann die konkretere Planung.

Sie hatten sich bewusst für einen dieser Ferienparks entschieden, da ihnen die dort gegebene Anonymität lieber war, als in irgendeinem privaten Ferienhaus wo die Nachbarn neugierig durch de Fenster schauten. Wobei, viel gesehen hätten sie vermutlich nicht, die Gardinen an Fenstern, die von außen gut Einsehbar waren, würden sie zugezogen haben, da im Haus überwiegend Nacktheit herrschen durfte.

“So, dann können wir ja mit dem Wiegen und Messen anfangen.” sagte Daniel, als alle die Neuankömmlinge begrüßt hatten. “Bitte mir nachkommen.” Alle folgten Daniel die Treppe hinauf in das Schlafzimmer, in dem sie die Waage aufgestellt hatten. Die vier Gainer Carlos, Nico, Marc und Daniel selbst zogen sich bis auf die Unterhosen aus. Es war Nico sichtlich etwas unwohl, denn er war der Neuling, was den Umgang mit anderen Kerlen anging. Aufgrund seines Körpers hatte er sich immer unsicher gewühlt und auch wenn er wusste, dass man ihn hier wegen seines Specks eher sogar bewundern würde, hätte er sein T-Shirt lieber anbehalten. Doch im Druck der Gruppe und der Abgeschiedenheit hier in dem Haus legte er es dann doch ab.

Mustafa war zum Schriftführer auserkoren und so notierte er nun nacheinander die Gewichtsangaben, die die Waage anzeigte. Bei Carlos waren es 118 kg bei einer Größe von 1,82 m. Der Südländer hatte eine breit gebaute Statur und gebräunte Haut. Die nahtlose Färbung verriet, dass er auch gerne textilfrei in der Sonne lag. Nico hatte mit 95 Kilo bei 1,70 m eigentlich einen niedrigeren BMI, doch sein Körper war viel weicher und speckiger. Er hatte richtige Brüste und die Haut war blass. Unter den Gainern war Marc war der Schlankeste mit gerade einmal 80 Kilo bei 1,85 m. Zwar hatte er kein Sixpack, aber man konnte ihn durchaus noch als Normal bis Schlank bezeichnen. Doch das galt es ja an diesem Wochenende in Angriff zu nehmen und ihn in die richtige Richtung zu stoßen. Der Initiator des Ganzen, Daniel, lag mit seinen 87 Kilo bei 1,70 m im Mittelfeld. Er war speckig gebaut, wobei bei ihm viel Fett im Bauch lag, der rund hervorstand. An den Hüften konnte man noch deutlich die Dehnungstreifen aus fetteren Zeiten erkennen. Er hatte auch schon einmal zwanzig Kilo mehr gewogen und war eine Art Jojo-Gainer, der immer mal wieder ab und zu nahm.

Das Messen übernahmen nun Simon, ein leichter Chubby, der aber an diesem Wochenende die Feeder-Rolle ausleben wollte. Er hatte die kürzeste Anreise gehabt, denn er kam aus der Nähe von Aachen. Die Bauchumfänge wurde einmal im Stehen und dann noch einmal im Sitzen gemessen. Nun kam der Teil, der die Grommr-Community sicher am meisten interessierte: die Fotos. Im Vorfeld war vereinbart worden, dass es, zum Schutze der Privatsphäre, keine Fotos von den eigentlichen Mästaktionen geben sollte, ledigliche Vorher-Nachher-Bilder der Mastschweine. Dazu zog jetzt jeder nacheinander eine Karnevalsmaske in Form eines Schweinskopfes auf und posierte einmal von vorne, einmal von der Seite (hier sowohl mit eingezogenem als auch locker gelassenem Bauch) und einmal von Hinten. Ole machte mit seinem Handy jeweils die Fotos und die die fertig waren zogen sich bereits wieder an. Es war zwar angenehm warm in dem Haus, aber T-Shirt und kurze Hose waren doch erforderlich um nicht zu frieren.

“Ok,” ergriff Pierre nun die Führung. “Dann lasst uns die Schweinchen mal ordentlich fett machen.” Die anderen drei Mäster grinsten. Pierre war einer der erfahreneren Feeder. Er hatte schon unterschiedlichste Formen von Mastdates gehabt und reiste dafür auch gerne mal quer durch die Republik. Heute war er aus Hamburg über Dortmund gekommen, wo er Ole aufgesammelt hatte. Auf der Hinfahrt und im Vorfeld hatten Ole und er sich schon ein bisschen mit Mustafa und Simon ausgetauscht, wie sie vorgehen wollten. Den Einstieg sollte eine Pasta Challenge machen. Mustafa hatte schon den größten Topf, der in dem Schrank zu finden war, mit Wasser gefüllt und heizte nun ein. Simon griff in eine der Tüten und nahm drei Pakete Spaghetti heraus. Ole brachte schon einmal Teller und Besteck an den Tisch, an dem Pierre bereits mit den vier Gainern saß. Der ließ seinen Blick verschmitzt über die Kerle schweifen und malte sich schon aus, was er mit ihnen alles anstellen würde. Die Latte, die sich dabei deutlich sichtbar in seiner Trainingshose bildete, störte ihn gar nicht.